Rund um die Wissenschaft des Kots von Tier und Mensch
"Alles Scheiße"

Auf den Dung von Tieren angewiesen: Mistkäfer im Pfälzerwald. Foto: Pfalzmuseum
  • Auf den Dung von Tieren angewiesen: Mistkäfer im Pfälzerwald. Foto: Pfalzmuseum
  • hochgeladen von Franz-Walter Mappes

Bad Dürkheim. Am 29. Mai wird um 19 Uhr die neue Sonderausstellung im Pfalzmuseum für Naturkunde in Bad Dürkheim eröffnet. Der Titel: „Alles Scheiße“.
Hinter dem provokant anmutenden Titel verbirgt sich ein überaus spannender und umfangreicher Themenkomplex rund um die Wissenschaft des Kots von Tier und Mensch. Es geht dabei nicht um die Kulturhistorie der Toilette, sondern um alles, was ansonsten noch mit den tierischen Ausscheidungen zusammenhängt.
Die Ausstellung nimmt sich der Materie aus verschiedenen Perspektiven an. Die Komplexe Verdauung und Verdauungssysteme führen in die Grundlagen zum Verständnis der Entstehung von Kot ein. Was geschieht wo im Darm? Und haben überhaupt alle Tiere einen Darm? Können auch Einzeller Ausscheidungen produzieren?
In den unterschiedlichen Tiergruppen haben sich im Lauf der Evolution Besonderheiten und Spezialisierungen entwickelt, die ihnen helfen, ihre jeweilige Nahrung bestmöglich zu verwerten. Welche Abwandlungen des Verdauungstraktes haben Pflanzenfresser durchgemacht, um pflanzliche Nahrung überhaupt verdauen zu können? Und gibt es Unterschiede zwischen Haustieren und ihren wilden Vorfahren im Bereich des Verdauungstraktes durch veränderte Ernährung?
Nach der Einführung in die Grundlagen entführt die Ausstellung ihre Gäste in zwei weitere Komplexe mit Fakten und Spannendem rund um den Nutzen von Kot für und seine Nutzung durch Pflanze, Tier und Mensch. Die Nutzung von Kot durch den Menschen umfasst verschiedene Bereiche, darunter Energiegewinnung, Düngung und vieles mehr. Auch die Herstellung eines besonderen Kaffees hat hiermit zu tun. Verschiedene Tiere nutzen Kot, zum Beispiel um sich zu tarnen oder vor der Sonne zu schützen. Einige von ihnen nutzen die Ausscheidungen gar als Nahrung.
Doch auch das reine Vorhandensein von Kot als Substrat kann Organismen nutzen. Bestimmte Pilze und Moose sind in der Lage, auf Kot zu wachsen. Zudem liefern seine düngenden Abbauprodukte die Grundlage für ein besseres Pflanzenwachstum an solchen Stellen.
Zwei weitere Themenkomplexe beleuchten die Bedeutung von Kot in Forschung und Medizin. Hier spielen die Ausscheidungen von Tier und Mensch eine bedeutende Rolle.
Kot seltener oder heimlich lebender Tiere hat in der Wissenschaft einen hohen Stellenwert. Beispielsweise kann mit seiner Hilfe durch genetische Untersuchungen die Herkunft eines Wolfes bestimmt werden. Es ist auch möglich, anhand der Ausscheidungen Rückschlüsse auf die Ernährung einer Tierart zu ziehen – sogar, wenn diese seit Jahrmillionen ausgestorben sind. Dass Stuhlproben in der Medizin eine wichtige diagnostische Rolle spielen, ist weithin bekannt. Aber worauf ist man allergisch, wenn man auf Hausstaub reagiert? Und was haben Mäuse mit dem Hantavirus zu tun?
Diese und viele weitere Aspekte der vielseitigen Thematik werden in der Sonderausstellung beleuchtet, die dieses interessante Thema aus der ungebührend anrüchigen Ecke holt.
Die Eröffnungsfeier ist öffentlich – das Pfalzmuseum freut sich auf seine Gäste.

Ausgehen & GenießenAnzeige
Die Kulisse des Weihnachtsmarkts Ludwigshafen ist in diesem Jahr mit Pyramide und Riesenrad besonders gemütlich | Foto: Martina Wörz
Aktion 10 Bilder

Weihnachtsmarkt Ludwigshafen 2024 eröffnet: Mitmachen & gewinnen!

Weihnachtsmarkt Ludwigshafen. Endlich ist es wieder soweit! Freunde der Weihnachtszeit fiebern spätestens seit den ersten Lebkuchen in den Supermärkten der heimeligen Adventsstimmung all der Weihnachtsmärkte entgegen. Der große Reigen startet mit dem Ludwigshafener Weihnachtsmarkt. Schon am 13. November 2024 wird der Berliner Platz in festlichem Lichterglanz erstrahlen und mit aromatischen Adventsdüften die Besucher zum bestens erreichbaren und pfalzweit ersten Weihnachtsmarkt nach Ludwigshafen...

Autor:

Franz-Walter Mappes aus Bad Dürkheim

following

Sie möchten diesem Profil folgen?

Verpassen Sie nicht die neuesten Inhalte von diesem Profil: Melden Sie sich an, um neuen Inhalten von Profilen und Orten in Ihrem persönlichen Feed zu folgen.

32 folgen diesem Profil

Kommentare

online discussion

Sie möchten kommentieren?

Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.

Ausgehen & GenießenAnzeige
Ein echter Familienbetrieb: Im pfälzischen Weingut Mohr-Gutting in Duttweiler bei Neustadt an der Weinstraße gibt es einen sanften Generationenwechsel im Einklang mit Natur und Mensch | Foto: Bioweingut Mohr-Gutting/frei
3 Bilder

"Ökoweinbau ist eine Grundeinstellung - im wahrsten Sinne des Wortes"

Duttweiler. Seit 70 Jahren liegt das Bio-Weingut Mohr-Gutting im malerischen Duttweiler (Neustadt an der Weinstraße). Mit einem sanften Generationenwechsel geht das Familienunternehmen einen wichtigen Schritt in die Zukunft. Die langjährige Tradition des Weinguts wird dabei harmonisch mit innovativen Ideen verbunden. Sanfter Übergang im Einklang mit der Natur Franz Mohr gründete das Weingut 1954, seine Tochter Regina war nicht nur Pfälzische Weinprinzessin, sondern auch die erste...

LokalesAnzeige
Pilzwiderstandsfähige Rebsorten benötigen deutlich weniger Pflanzenschutzmittel und passen sich besser an die veränderten Klimabedingungen an. | Foto: Mohr-Gutting
5 Bilder

Pfälzer Weinbau im Klimawandel - Zukunftsweine

Umgang Weinbau Klimawandel. Laut Studien wird der Klimawandel im Vergleich zum deutschen Mittel in Rheinland-Pfalz besonders stark zu spüren sein. Ein Los mit dem wir uns hier anfreunden müssen, schließlich wird die Pfalz nicht ohne Grund Toskana Deutschlands genannt. Gerade im Weinbau kann dies aber auch positive Auswirkungen haben, sofern die Landwirtschaft mit dem Klima an einem Strang zieht. Bereits heute können in unseren Graden Rebsorten angepflanzt werden, die hier in der Vergangenheit...

Online-Prospekte aus Bad Dürkheim und Umgebung



add_content

Sie möchten selbst beitragen?

Melden Sie sich jetzt kostenlos an, um selbst mit eigenen Inhalten beizutragen.