Berti Senft im Ehrenamt bei der Arbeiterwohlfahrt Bad Dürkheim
Ein Pfadfinder auf neuen Wegen
Von Franz Walter Mappes
Bad Dürkheim. Berti Senft war 45 Jahre lang ehrenamtlich mit den Pfadfindern unterwegs. Aus gesundheitlichen Gründen musste er kürzer treten und gab sein Amt an wesentliche jüngere Menschen ab. Dass der 62-Jährige heute wieder aktiv ist, hat er seiner eigenen Überzeugungsarbeit zu verdanken. Man sei vonseiten der Arbeiterwohlfahrt (AWO) Bad Dürkheim auf ihn zugekommen und habe ihm den Vorschlag gemacht: „Wer die ganze Zeit etwas für die Jugend bewegt hat, könnte mal was für die Älteren tun“. Senft wusste damals noch nicht viel mit der AWO anzufangen und hat sich schlau gemacht. Heute weiß er nicht nur, dass die AWO der viertgrößte Arbeitnehmerverband in Deutschland ist, in dem jeder Ortsverband selbstständig arbeitet, Berti Senft vertritt auch die Ideale der Organisation mit der gleichen Leidenschaft wie einst als Pfadfinder, Ehrensache. Schließlich hat man ihn zum Vorsitzenden gewählt und so fand die Ortsgruppe Bad Dürkheim nach dem Tod von Rolf Lange einen Nachfolger, der mit Elan anpackt. Innerhalb von eineinhalb Jahren ist der Anzahl der Mitglieder von 30 auf 121 gestiegen und die Angebote in der Begegnungsstätte am Bahnhof wurden erweitert. Das ist auch für die Finanzen wichtig, denn jeder Ortsverband finanziert sich durch Mitgliedsbeiträge, die zu einem Teil vom Bundesverband zurückfließen und den Mittagstisch, der in Zeiten vor der Coronapandemie mittwochs bei Melli (die Köchin) stattfand. Möglich machte das auch der Einbau einer neuen Küche, die durch Spenden finanziert wurde.
Mit einem komplett neuen Team, die alle wie Senft auch ehrenamtlich tätig sind, wurde ein attraktives Programm erarbeitet. So gibt es verschiedene Gruppen, die zur Zeit darauf warten, dass es durch Lockerungen während der Pandemie wieder weitergeht. Ob Rommé, Skat, eine Historiengruppe, IT speziell für Senioren, der beliebte Sonntagsbrunch im Wechsel mit dem Promidinner oder die neugegründete „AWO auf ein Wort - gemeinsam statt einsam“-Gruppe, man merkt im Gespräch mit Berti Senft, dass der Vorsitzende mit Herzblut bei der Sache ist.
Hinzu kommen Ausstellungen, der Chor „Limburg Lerchen“, die bei der AWO eine Heimstatt gefunden haben, Gitarrenkurse für Kinder und Anfänger und im Winter der Notruf für Kälteopfer, um die sich dann Berti Senft und Uwe Laumann, beide Ersthelfer, kümmern.
Aus der Tradition der Arbeiterwohlfahrt heraus pflegt die Organisation immer noch enge Kontakte zu den Naturfreunden, bei denen Senft, ebenfalls ehrenamtlich, Jugendwart ist und eine Junior-Ranger Gruppe aufbauen möchte.
Einmal im Monat ist in den Räumen der AWO auch der VdK mit einem Beratungsangebot zu Gast. Angedacht ist des Weiteren eine Information zu AWO-Reisen. Der Bezirksverband in Neustadt berät ab 2021 vierzehntägig in den AWO-Räumen am Bad Dürkheimer Bahnhof.
Gegründet wurde die Arbeiterwohlfahrt übrigens im Jahr 1919 von Marie Juchacz, einer deutschen Sozialreformerin. Die Ortsgruppe in Bad Dürkheim gründete Siegmund Crämer, der auch die Lebenshilfe ins Leben rief. mps
Autor:Franz-Walter Mappes aus Bad Dürkheim |
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