Mein Stadtradeln-Tagebuch
Es rollt und rollt und rollt ...
Von Franz Walter Mappes
Bad Dürkheim. Die ersten Tage waren geprägt von neuen Erfahrungen, denn beim Rad fahren ergeben sich immer wieder neue Sichtweisen und Eindrücke. Neben vielen positiven Dingen, wie das andere Erleben einer Landschaft, die Bewegung und das Gefühl, etwas fürs Klima zu tun, gesellen sich auch einige negative Nebenerscheinungen, welchen Radfahrer immer wieder ausgesetzt sind. Dies sind zum einen freilaufende Hunde und ihre Hinterlassenschaften auf den Radwegen, um die sich manche Besitzer anscheinend nicht gerne kümmern. Man muss immer wieder „uffbasse“. Zum anderen sind es die Lenker von Kraftfahrzeugen, die glauben berechtigt zu sein, einen Radweg nutzen zu dürfen oder ihre Fahrzeuge darauf abstellen (dies beobachte ich vor allem innerorts) sowie ausgewiesene Radwege, die durch landwirtschaftliche Fahrzeuge stark verschmutzt sind.
Nun zum Wochenbericht:
Tag 6: Montag. Ein Arbeitstag, an dem ich das Fahrrad zuhause lasse und mit dem Auto zur Arbeit fahre, bringt mir nur wenig Kilometer auf mein Konto. Erst am Abend, durch eine Radtour zum Rhein, kann ich mir etwas gut schreiben. Dabei fällt mir auf, in welch schöner Landschaft wir abseits der viel befahrenen Straßen leben.
Tag 7: Dienstag. Das Fahrrad kommt auf dem Gepäckträger mit nach Bad Dürkheim und gleich nach dem Parken für innerörtliche Fahrten zum Einsatz. Insgesamt radle ich rund 14 Kilometer dienstlich, am Abend setze ich dann mein MTB-Training im Dürkheimer Wald fort.
Tag 8: Heute ist Bürotag ohne Termine außer Haus, so dass ich erst am Abend mit dem Mountainbike fahre. Auch wenn mit dem Rad gefahrenen Kilometer dem Stadtradeln gut geschrieben werden, habe ich nicht wirklich CO2 gespart. Oder doch? Ich behaupte: Ja, denn durch die Aktion bekommt man eine ganz andere Sichtweise und lernt das Rad fahren zu schätzen. Es macht einfach Spaß mit dem Bike unterwegs zu sein.
Tag 9: Donnerstag. Für einen beruflichen Termin steige ich vom Auto auf das Fahrrad um und erspare der Umwelt eine CO2-Belastung von rund 20 Autokilometern. Am Abend geht es zum Lieblingsitaliener ebenfalls mit dem Rad; hin und zurück rund zehn Kilometer.
Tag 10: Freitag. Das Wochenende naht. Es geht wieder nach Hause in die Südpfalz. Das Auto bleibt im Parkhaus stehen und ich lenke das E-MTB Richtung Süden. Diesmal wähle ich zu Beginn den Kaiser-Konrad-Radweg bis nach Haßloch. In Niederkirchen und Meckenheim ließe sich die Situation für Radfahrer durchaus noch verbessern. Da gibt es zu viele Strecken auf der Hauptstraße. Das schönste am „Radfahrerdorf“ Haßloch ist die westliche Umfahrung, auf der man durch den Gauwald nach Geinsheim kommt. Über Gommersheim, Freisbach, Weingarten und Westheim erreiche ich den Bellheimer Wald, wo ich noch ein paar Zusatzkilometer auf schönen Waldwegen abseits der direkten Route erradle. Nach den Ortsdurchfahrten ist es eine Erholung im Schatten der Bäume bis nach Knittelsheim und weiter nach Herxheimweyher zu radeln. Bilanz des Tages 65,6 Kilometer.
Tag 11: Samstag. Das Auto steht in Bad Dürkheim, also rauf aufs Rad und Brötchen geholt. Hin und zurück sind es rund neun Kilometer. Nach der Fahrrad-Wartung am Abend noch eine kleine Runde durch den Wald gedreht.
Tag 12. Sonntag. Der berühmt-berüchtigte Erlebnistag Deutsche Weinstraße. Da trinken nicht nur die Amateure, die fahren auch noch Rad. Heute ist zumindest bis 18 Uhr Radfahrruhetag. Später zum Restaurant noch ein paar Kilometer gefahren und den Sonnenuntergang über dem Pfälzerwald genossen.
Tag 13: Montag. Das Rad muss wieder mit nach Bad Dürkheim. Heute habe ich mir die kürzeste Strecke über Radwege in die Kurstadt ausgewählt. So langsam bekomme ich die nötige Routine auf den ausgewiesenen Radwegen, die nicht immer optimal ausgeschildert sind. Da gibt es noch einiges zu tun. Aber, es rollt und rollt und rollt ... mps
Autor:Franz-Walter Mappes aus Bad Dürkheim |
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