Ökumenischer Gottesdienst zu Ehren von Valentin Ostertag
Höchstes Gut Bildung
- Nach dem Gottesdienst werden die „Veltenswecke“ an die Schulkinder verteilt. Fotos (2): Anne Sahler
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Bad Dürkheim. Sonnenstrahlen durchfluteten am Morgen des diesjährigen Valentinstages die katholische Kirche St. Ludwig, in dem der ökumenische Gottesdienst zu Ehren des Bad Dürkheimer Wohltäters Valentin Ostertag stattfand.
Eigentlich sollte der Gottesdienst in der Schlosskirche stattfinden, dies war aber aufgrund eines teilweise maroden Daches in der Sakristei nicht möglich. Und so wurde der Gottesdienst kurzerhand in die Kirche St. Ludwig verlegt.
Valentin Ostertag, der im 15. Jahrhundert lebte, lernte schon in jungen Jahren, dass Bildung, eines der höchsten Güter des Menschen, nicht jedem Kind zugänglich ist. Selbst aus ärmeren Verhältnissen kommend, ging der junge Valentin seinen Weg, studierte in Heidelberg Rechtswissenschaften und wurde Anwalt Dr. Valentin Ostertag. Wie wichtig der Zugang zu Bildung für Kinder ist, wurde Valentin Ostertag während einer Kirchpredigt zum Evangelisten Lukas über Habgier und Neid. So wollte er nicht sein und nicht leben.
Und so beschloss Valentin Ostertag, sein Vermögen nach seinem Tod in eine Stiftung einfließen zu lassen, bei der allein die Bildung der Kinder im Vordergrund stehen sollte - denn Bildung ist neben der Zeit das Humankapital, das unser höchstes Gut ist. Und er hielt Wort.
2000 Gulden waren es, die schließlich seine Frau Margarethe nach seinem Tod im Jahr 1507 in die gegründete Karl-Valentin-Stiftung einfließen lies, um alllen Kindern in Bad Dürkheim, auch ärmeren, den Zugang zu Bildung zu ermöglichen.
Diese humanistische Geschichte des Dürkheimer Wohltäters wurde während des Gottesdienstes wunderbar anschaulich in einem Schauspiel erzählt und mit inspirierenden Liedern („Eingeladen zum Leben“, „Gottes Liebe ist so wunderbar“, „Ins Wasser fällt ein Stein“, „Veltenslied“), die von den Kindern und Lehrern neben Gesang mit Gesten untermalt wurden, abgerundet.
„Geschichte bleibt lebendig, wenn man sie weitererzählt und auch gut zuhört“, resümierte Pfarrerin Angela Wolter, die gemeinsam mit Pfarrer Norbert Leiner durch den Gottesdienst führte.
Der Vorsitzende der Valentin-Ostertag-Stiftung Bernd Kirsch nahm ebenso am Gottesdienst teil wie Konrad Fitz, Vorsitzender Bernd Kirsch, Prof. Dr. Klaus Karst, Thomas Kalbfuß, Kurt Freund und Sanitätsrat Dr. Bernhard Orth, die gemeinsam als „Sechser“ die Valentin-Ostertag-Stiftung verwalten. Auch Dürkheims Bürgermeister Christoph Glogger und sein Vorgänger Wolfgang Lutz waren zu Gast.
Im Anschluss an den Gottesdienst wurden die „Veltenswecke“, die extra vorher von Bäckermeister Rainer Beihl und seinen Mitarbeitern in seiner Seebacher Backstube gebacken wurden, an die Kinder verteilt. Diese Brötchen, etwa 700 an der Zahl, kann man nicht kaufen, sie werden ausschließlich an die Kinder verteilt. Die Zutaten, der gegenüber normalen Brötchen um etwa ein Drittel größeren Wecke, sind nach alter Tradition Milch, Mehl, Hefe, Salz und Malz.as
Autor:Anne Sahler aus Bad Dürkheim | |
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