Forstamt Bad Dürkheim beklagt Zunahme der Müllablagerungen im Wald und bittet Bevölkerung um Mithilfe
Illegale Müllentsorgung im Wald
Bad Dürkheim.In der vergangenen Woche waren es beträchtliche Müllberge, die in der Nähe des Kurpfalzparks Wachenheim gefunden wurden: Altreifen, Tiefkühltruhe, Matratze, Ölfilter, jede Menge Kleinmüll. Aber auch Eternitplatten und sogar ein Öltank mit Restöl wurden in der Vergangenheit in den Wäldern des Forstamtes Bad Dürkheim entsorgt.
Revierleiter Robert Kirchner, Forstrevier Wallberg: „Seit Ende des Jahres 2017 nehmen die illegalen Müllablagerungen stetig zu. Im Bereich des Forstreviers Wallberg wurden im zurückliegenden Jahr durch den Forstbetrieb mehr als zehn illegale Müllablagestellen geräumt. Diese befanden sich meistens an Waldwegen, die von der Kreisstraße 16 Wachenheim/Lambrecht abzweigen. Bei Anlieferung des Abfalls bei der Deponie in Friedelsheim wogen die einzelnen Anhängerladungen zwischen 500 und 1000 kg. Eine Anfuhr mit Eternitplatten brachte fast 2,5 Tonnen auf die Waage und musste als Sondermüll entsorgt werden.“
Während es in den meisten deutschen Haushalten selbstverständlich ist, vorbildlich Müll zu trennen, steigt die Zahl abfallbezogener Umweltdelikte bundesweit an.
Dabei handelt sich häufig um „Sperrmüll“, der in immer größerem Stil illegal im Wald entsorgt wird.
Die illegale Müllentsorgung ist im Regelfall eine Ordnungswidrigkeit, die mit empfindlichen Strafen von bis zu 100.000 Euro bestraft werden kann. Im Extremfall kann es sich sogar um eine Straftat handeln, wenn eine anhaltende Verschmutzung von Boden, Luft oder Wasser vorliegt, wie beispielsweise bei der Entsorgung von Altöl oder asbesthaltigen Materialien.
Abfall im Wald beeinträchtigt also nicht nur das Naturempfinden der Waldbesucher, er kann auch Gesundheitsgefahren für Mensch und Tier und sogar eine Störung des Naturhaushaltes bedeuten.
Dies ist in keinem Fall hinnehmbar und wird vom Forstamt daher auch konsequenterweise zur Anzeige gebracht.
In einem großen Waldgebiet wie dem Pfälzerwald ist eine lückenlose Überwachung völlig unmöglich. Es ist davon auszugehen, dass größere Mengen Müll oft im Schutze der Dunkelheit abgekippt werden – nicht in der Tiefe des Waldes, sondern an Waldwegen, die auf öffentliche Straßen münden. Es muss eben schnell gehen!
Ähnlich wie bei Waldbränden bittet auch bei illegaler Müllentsorgung das Forstamt die Bevölkerung, also die Waldbesucher, Jäger und in diesem Fall auch die Autofahrer um Mithilfe, um den Tätern auf die Spur zu kommen. „Bitte seien Sie aufmerksam und schauen Sie in solchen Fällen nicht weg. Wenn Täter auf frischer Tat beobachtet werden, wenn die Autonummer notiert werden kann und die Polizei sofort mit konkreter Angabe des Tatortes benachrichtigt wird (dann über die Notrufnummer 110), haben wir gute Chancen, dass das Vergehen geahndet werden kann“, so Förster Joachim Weirich, der am Forstamt Bad Dürkheim für die Öffentlichkeitsarbeit zuständig ist. Und weiter: „In einem Land wie unserem, in dem die Abfallentsorgung vorbildlich und lückenlos organisiert ist, ist es nicht hinnehmbar, dass „schwarze Schafe“ den Wald zu illegalen Müllablagerungen missbrauchen und der Natur und der Allgemeinheit Schaden und beträchtliche Kosten zufügen“.
Hinweise zu abgelagerter Müll, ohne den Verursacher anzutreffen, nimmt das Forstamt, die Kreisverwaltung oder jede Polizeidienststelle entgegen.
Autor:Franz-Walter Mappes aus Bad Dürkheim |
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