Der Heilige Valentin: Ein Märtyrer schreibt Geschichte
Im Einsatz für die Liebenden

Historisches Datum der innigen Zweisamkeit: Der Valentinstag am 14. Februar. Foto: privat
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  • hochgeladen von Udo Barth

An Legenden mangelt es sicherlich nicht im weltweiten Kulturkreis! An Legenden, die ihr Potenzial bis heute immer wieder erneuern konnten und auch im 21sten Jahrhundert so frisch und munter sind wie ehemals. So etwa gab’s im alten Römischen Reich einen Bischof mit dem verbürgten Namen Valentinus, der für den heutigen „Valentinstag“ wohl Pate gestanden hatte. Aber das nicht ganz freiwillig! Ist doch der 14. Februar - traditionell als „Tag der Liebenden“ in zahlreichen Regionen des Globus verankert – das ebenfalls verbürgte Datum seiner schmählichen Hinrichtung im Jahre 269. Sein Vergehen, das dem Heiligen Mann die Todesstrafe einbrachte: Er traute im einst noch heidnischen Römischen Reich verbotenerweise auch jede Menge Soldaten – was dem Regenten Claudius nicht gefallen konnte: Benötigte er doch für seine Feldzüge stramme Krieger und keine verantwortungsbewussten Ehemänner...! Zumal war Valentinus ein Mann der katholischen Kirche – einer Glaubensrichtung, die zu diesen Zeiten im Römischen Reich noch äußerst suspekt gewesen war und erst viele Jahre später ganz Europa erobern sollte.
Zu Lebzeiten jedoch ließ sich der Heilige Mann mit seinem Engagement für die Liebenden nicht beirren und gab wohl jedem willigen Paar seinen göttlichen Segen – ergänzt mit einem Blumenpräsent! Denn der Geistliche war – der Legende nach – auch leidenschaftlicher Gärtner mit einem unerschöpflichen Fundus an floralen Aufmerksamkeiten. Ob das Datum seiner staatlichen Hinrichtung am 14. Februar ausgerechnet auf den alten römischen Feiertag zu Ehren von Juno, der Göttin der Ehe und der Geburt, zusammenfiel, dem Zufall geschuldet ist – das wissen wohl nur die Götter oder sein Schlächter Claudius. Fragen kann man leider nicht mehr. Alle sind tot. Nur die Legende lebt, die Legende des Ehrentags der Liebenden, die späterhin im mittelalterlichen 14ten Jahrhundert mit Minnesang und Liebeslyrik genau den literarischen Schub erlebte, der das Ideal der „Romantischen Liebe“ rund um den 14. Februar europaweit in die Neuzeit hievte.
Und nicht nur in Europa: Auswanderer aus England nahmen diesen Termin und die damit verbundenen zwischenmenschlichen Ehrenbezeugungen mit nach Übersee – in den feierfreudigen USA fanden sie offene Ohren.
Im später kriegsgebeutelten, inflationsgeschüttelten und politisch anderweitig orientierten Europa gabs für romantische Liebesgefühle nachvollziehenderweise nicht unbedingt eine fruchtbare Krume. Da mussten erst die überseeischen Siegermächte ihre von den Europäern implantierten „Valentins-Gene“ rückimportieren! Den ersten deutschen „Valentinsball“ für romantisch gestrickte Turteltäubchen nutzte die Nachkriegsgeneration erst 1950 in Nürnberg – interessanterweise in der Stadt der Kriegsverbrecherprozesse...!
Seither jedoch erlebte der „Tag der Liebenden“ eine Renaissance, die bis heute ungeschmälert anhält. Sogar in Asien, Japan und China sowie in einigen Ländern Südamerikas steht der 14. Februar mit unterschiedlichem Brauchtum im Jahreskalender. Dabei fungieren zumindest in Europa – besonders aber in Deutschland – Blumenpräsente an erster Stelle, ein Ritual, das schon einst der gärtnernde Bischof Valentinus vor über 1700 Jahren bei seinen Eheschließungen zelebriert hatte. Dass heutzutage – wie etwa 2018 - alleine von der Lufthansa Cargo im Vorfeld des Valentinstages satte 800 Tonnen roter Rosen nach Deutschland transportiert wurden, würde den Heiligen Mann fraglos stolz machen...!
Zwar greifen im Computerzeitalter immer mehr digitale Grüße und Glückwünsche Raum – doch solange E-Mails und SMS nicht duften können, solange brauchen sich die Großgärtnereien sicherlich nicht um rückgängigen Blumenabsatz am Valentinstag zu sorgen...! Und eine innige Umarmung beim romantischen Candlelight-Dinner ist virtuell zwar denkbar – aber sinnlos...!
uba

Autor:

Udo Barth aus Bad Dürkheim

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