Umweltkampagne im Landkreis gestartet
Kein Plastik in die Biotonne
Bad Dürkheim. Die Verunreinigung des Bioabfalls der in der GML zusammengeschlossenen Abfallwirtschaftsbetriebe mit Plastik gefährdet die Herstellung von Biokompost und ist ein Problem für unsere Umwelt. Der Störstoffanteil im Bioabfall hat in den letzten Jahren kontinuierlich zugenommen. Der Abfallwirtschaftsbetrieb (AWB) des Landkreises Bad Dürkheim hat sich deshalb dazu entschlossen, sich an der Umweltkampagne #wirfuerbio gegen Plastik im Bioabfall zu beteiligen und bittet die Bürgerinnen und Bürger um Mithilfe.
Immer öfter und in viel zu großen Mengen finden sich im Bioabfall Abfälle, vor allem Plastiktüten und „kompostierbare“ Plastiktüten, die nicht in die Biotonne gehören. Um die Störstoffe im Bioabfall nachhaltig zu minimieren und die Qualität der aus Bioabfall gewonnen Komposterde zu verbessern, tritt der AWB gemeinsam mit den neun anderen Gesellschaftern der GML im Oktober der bundesweiten Umweltkampagne #wirfuerbio bei. Mit diesen zehn pfälzischen Entsorgungsbetrieben sind es jetzt 70 Kampagnenteilnehmer deutschlandweit, die gezielt gegen Plastik im Biomüll werben. „In den meisten Regionen der teilnehmenden Abfallwirtschaftsbetriebe hat #wirfuerbio bereits große Erfolge erzielt. Das Thema Plastik im Bioabfall ist im Bewusstsein der Menschen angekommen. Vielen ist klar, dass Mülltrennung aktiver Umweltschutz ist“, betont AWB-Werkleiter Klaus Pabst.
Problem Plastik und „kompostierbare“ Plastiktüten
Plastikverpackungen und Plastiktüten gehören nicht in die Biotonne. In Mikroplastik zerfallen, kann Plastik nicht mehr ausreichend aus dem fertigen Rohkompost gesiebt werden und landet so auf den Beeten und Äckern, werden ins Grundwasser gespült, gelangen ins Meer und damit unweigerlich in unsere Nahrungskette. Der Biomüll des Landkreises Bad Dürkheim wird zur weiteren Behandlung bei der ZAK nach Kaiserslautern-Mehlingen transportiert. „Kompostierbare“ Plastiktüten können in den Anlagen der ZAK jedoch nicht sicher vollständig biologisch abgebaut werden und dürfen deshalb nicht in den Biomüll.
„Wir als AWB nehmen unseren Auftrag als öffentlich-rechtlicher Entsorger sehr ernst und möchten die Störstoffquote weiter senken und die Bürgerinnen und Bürger für diese Problematik sensibilisieren. Je sauberer der Bioabfall in der Tonne, desto hochwertiger ist unser Biokompost für die Landwirtschaft. Wir wollen störstofffreien Bioabfall und funktionierende Anlagen für mehr Bioenergie und saubere Komposterde. Dafür brauchen wir die Hilfe unserer Bürgerinnen und Bürger“, so Bernd Lache, stellvertretender Leiter des AWB.
Mit der Produktion von Kompost aus Küchen- und Gartenabfällen lässt sich der natürliche Kreislauf schließen. Der Kompost gibt dem Boden die entnommenen Nährstoffe zurück, die ihm durch den Pflanzenanbau entnommen wurden. Der aus Bioabfällen hergestellte Kompost stabilisiert und verbessert den Humusgehalt und die wertvollen Funktionen unserer landwirtschaftlichen Böden. Kompost hilft, die Verwendung von Torf zu ersetzen und wirkt durch seine Nährstoffe positiv auf Pflanzen und Umwelt. Die korrekte Getrenntsammlung von Bioabfällen und der Einsatz von Kompost sind zudem ein wesentlicher Faktor, wenn es um die Reduktion des CO2-Ausstoßes geht.
Bioabfallsammlung im Haushalt: So geht“s richtig
Bioabfälle sollten im besten Fall lose in einem dafür vorgesehenen Behälter gesammelt und direkt – ohne Plastiktüte bzw. „kompostierbare“ Plastiktüte – in die Biotonne entleert werden. „Wer seinen Bioabfall dennoch in einer Plastiktüte sammeln möchte, kann den Inhalt in der Biotonne entleeren und die Plastiktüte im Anschluss in den Restmüll geben“, rät Werkleiter Klaus Pabst. Deutlich einfacher sei es aber, Zeitungspapier oder Papiertüten zu verwenden. Auch Landrat Hans-Ulrich Ihlenfeld appelliert: „Machen Sie mit und halten Sie Ihre Biotonne frei von Plastiktüten, ,kompostierbaren„ Plastiktüten und weiteren Störstoffen. Sie helfen damit aktiv mit, dass kein Plastik im Kompost und damit auf unseren Feldern landet.“ Zum Start der Kampagne im Landkreis Bad Dürkheim wurden bereits Müllfahrzeuge mit dem Motiv „Kein Plastik in die Biotonne“ versehen. In den nächsten Wochen möchte der AWB weitere Werbemaßnahmen anstoßen.
Infos: https://www.wirfuerbio.de/awbduew/
Kleines Bioabfall-ABC
Das darf in die Biotonne: Aus der Küche: Gemüse- und Obstschalen, Speisereste (gekocht und roh), Fisch- und Fleischreste, Lebensmittelreste, Kaffeesatz, Kaffeefilter und Teebeutel, Nuss- und Eierschalen, Milchprodukte, die nicht flüssig sind (zum Beispiel Käsereste). Aus dem Garten: Hecken- und Rasenschnitt, Blumen- und Pflanzenreste, Laub/Nadeln, Fallobst, Strauchschnitt, dünne Äste.
Tipp: Zum Sammeln feuchter Bioabfälle eignen sich Küchenkrepp, Papiersammeltüten oder Zeitungspapier (kein beschichtetes oder Glanzpapier wie zum Beispiel Illustrierte verwenden)
Das darf auf keinen Fall in die Biotonne:
Plastik, Plastiktüten und kompostierbare Plastiktüten, Glas, Metall, Verpackungen, Leder und Bekleidung, Korken, Staubsaugerbeutel, Windeln, Tierkot, Katzenstreu, Tierkadaver, Straßenkehricht, Batterien, Glanzpapier, Pappe/Karton, Tabak, Asche, Steine, Medikamente, Wattepads und Taschentücher. ps
Autor:Franz-Walter Mappes aus Bad Dürkheim |
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