Rudolf Stork und Hubertus Deubert
Landesehrennadel verliehen in Bad Dürkheim

Das Foto zeigt die Geehrten mit Landrat Hans-Ulrich Ihlenfeld | Foto: Kreisverwaltung
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Bad Dürkheim. Rudolf Stork aus Weisenheim am Sand und Hubertus Deubert aus Quirnheim sind letzten Donnerstag mit der Ehrennadel des Landes Rheinland-Pfalz gewürdigt worden. Die Ehrennadel des Landes wird von Ministerpräsident Alexander Schweitzer verliehen. Landrat Hans-Ulrich Ihlenfeld hat sie im Kreishaus im Auftrag des Präsidenten der Aufsichts- und Dienstleistungsdirektion, Thomas Linnertz, an die Ausgezeichneten überreicht.

Rudolf Stork …

… ist seit Jahrzehnten für den Gesangverein Liedertafel 1846 Weisenheim am Sand im Einsatz. Der 68-jährige gebürtige Ludwigshafener war von 1987 bis Mai 2024 Vorsitzender der Liedertafel und verzeichnet damit die längste Amtszeit in der Geschichte des Vereins. Bereits zwei Jahre vorher, ab 1985, war er Mitglied des Vorstands.

Stork ist Industriemeister der Chemie im Ruhestand und Vater zweier Söhne. Auch dank der Unterstützung seiner Frau konnte er sich immer in den Dienst des Vereins stellen. In seiner Amtszeit ist für die Liedertafel viel geschehen. Im Jahr 1988 ist der Erweiterungsbau des Sängerheims entstanden. Das Sängerheim wurde nach und nach modernisiert und renoviert. Gemeinsam wurde das 150. und dann auch das 175. Vereinsjubiläum gefeiert.

Dabei stellt sich Stork selbst nicht in den Mittelpunkt, verweist stattdessen gerne auf die „Liedertafel-Familie, die alles nur gemeinsam schaffen“ könne. Seine langjährige Erfahrung in der Vereinsarbeit wird auch von Vertretern anderer Vereine im Ort geschätzt, weil er ihnen gern als Ratgeber zur Seite steht. Aber die Freundschaften zu anderen Vereinen gehen auch weit über die Kreisgrenzen hinaus, reichen bis in die Partnergemeinde Niederroßla in Thüringen und deren Volkschor.

Von links: Rudolf Stork, Landrat Ihlenfeld | Foto: Kreisverwaltung
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Sein Engagement wurde schon 2006 von der Verbandsgemeinde Freinsheim gewürdigt. Damals war er bereits 19 Jahre lang erster Vorsitzender der Liedertafel, hat zudem die Jugendfußballmannschaft des SV Weisenheim am Sand trainiert und bei der Organisation des Fasnachtsumzugs der Ortsgemeinde mitgeholfen.

Der Geehrte zeigt sich auch bei der Feierstunde im Kreishaus bescheiden, verweist direkt auf Thomas Groh, der seit 27 Jahren zweiter Vorsitzender des Vereins ist, mit dem er „immer sehr gut zusammengearbeitet“ habe. Er dankte bei der Feierstunde auch seiner Familie: „Ohne deren Rückhalt wäre mein Engagement nicht möglich gewesen.“ Stork berichtete von den drei Chören, die inzwischen zur Liedertafel gehören - neben dem ursprünglichen Männerchor gibt es seit 70 Jahren einen gemischten Chor und der Chor „Modern Music“ hat gerade sein 25-jähriges Bestehen gefeiert.

„Sie haben über Jahrzehnte hinweg einen wichtigen Beitrag dafür geleistet, dass viele Sängerinnen und Sänger auf der Bühne stehen, viele Zuschauer zu Konzerten kommen und alle gemeinsam Spaß haben“, sagte Ihlenfeld. Auch Jürgen Oberholz, Verbandsbürgermeister der VG Freinsheim, gratulierte Stork zur Auszeichnung. „Es heißt ja ’Vorstand-schafft’“ sagte Oberholz mit einem Augenzwinkern. Das passe bestens zu Rudolf Stork, der „seine“ Liedertafel mit guten Ideen im Team der Vorstandschaft, aber eben auch als viel schaffender Vorstand sogar gut durch die für viele Vereine schwere Coronazeit geführt hat.

Hubertus Deubert …

… war von 1994 bis 2019 25 Jahre lang Ortsbürgermeister von Quirnheim. Weil sein Nachfolger, dem er gern als Berater zur Verfügung stand, erkrankt war, ist der 73-Jährige erneut gewählt worden und seitdem wieder Ortsbürgermeister der Gemeinde. Es ist nicht das einzige Amt, das Deubert in Quirnheim innehatte. Er engagiert sich seit 1979 durchgehend im Gemeinderat und war zeitweise auch Erster Beigeordneter.

In all diesen Jahren hat der gelernte Maurer, Polier und Ingenieur mit eigenem Planungsbüro an vielen positiven Entwicklungen im Ort mitgewirkt. Neubaugebiete sind dank seiner Entwürfe, Planungen und Ideen entstanden, das neuste ist das Neubaugebiet „Talblick“. Die dortigen Bauplätze sind schon vergeben, oft an „Kinder des Dorfes“, was zeigt, dass Deubert es geschafft hat, das Dorf auch für junge Familien attraktiv zu machen. Seit Deubert in Quirnheim engagiert ist, ist die Anzahl der Einwohner von 350 auf mehr als 800 gewachsen.

Dazu passt, dass Deubert den Bau und die Erweiterung der Kindertagesstätte im Ort initiiert und umgesetzt hat. Auch hier wurden innovative Ideen umgesetzt: Die Kita in Quirnheim dürfte wohl die einzige in Rheinland-Pfalz sein, die einen gesicherten, renaturierten Bachlauf auf dem Gelände hat.

Von links: Hubertus Deubert, Landrat Ihlenfeld | Foto: Kreisverwaltung
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Deubert hat sich als Förderer des Segelflugplatzes des Luftfahrtvereins Grünstadt oder des Sportvereins Quirnheim engagiert. Die ehemalige US-Kasernenanlage wurde unter seiner Regie im Jahr 2001 umgewidmet. Leerstände im Ort selbst gibt es nicht, was auch den von ihm geförderten und beworbenen Ortskernsanierungsmaßnahmen zuzuschreiben ist.

Mit viel Weitblick hat er außerdem schon früh mit Planungen für ein Hochwasserschutzkonzept begonnen, die nun für Entlastung bei Starkregenereignissen sorgen können. An vielen Stellen im Ort hat Deubert die Lebensqualität verbessert, unter anderem durch die Renaturierung des Weedbaches, dessen Quelle nun am Kinderspielplatz zu finden ist.

Der Landrat dankte Deubert für die gute Zusammenarbeit: „Ihre kreativen Ideen sind wichtig und führen einen Ort und damit am Ende auch einen Landkreis weiter. Sie sind von eingefahrenen Wegen abgewichen und haben Quirnheim attraktiv gemacht, was Menschen anzieht.“

Frank Rüttger, Verbandsbürgermeister der VG Leiningerland, lobte den Geehrten ebenfalls: „Denk’ ich an Quirnheim, denk’ ich an Hubertus Deubert. So lange einem Ort vorzustehen ist eine Riesenleistung. Er hat viele Maßnahmen im Ort begleitet, durch seine Mitwirkung, sein Fachwissen und seinen Rat konnte so manches umgesetzt werden, was sonst nicht möglich gewesen wäre.“

„Sie beide sind oder waren an Stellen tätig, die außerordentlich wichtig für unser Gemeinwesen sind. Denn ein funktionierendes, kommunales Gemeinwesen sorgt dafür, dass Menschen zusammenkommen und zusammenhalten - sei es in einem Verein oder in ihrem Heimatort. Eine Gemeinde und ihre Vereine geben Menschen eine Basis, die ein starker Rückhalt unseres Staates ist. Wer in einer Gemeinschaft gut integriert ist, lehnt sie nicht ab, sondern akzeptiert sie grundsätzlich und wird selbst positiv-aktiv. Darum danke ich Ihnen - für unser Gemeinwesen und damit auch für unsere Demokratie und unseren Staat. Ihr Engagement kann man nie hoch genug schätzen“, sagte der Landrat zum Abschluss der Feierstunde. mey/red

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Autor:

Sabine Meyerhöffer aus Landau

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