Modernisierung der Katastrophenschutzeinheiten
Landkreis übergibt Ausrüstung für Katastrophenschutz an DRK

Der Kreisbeigeordneten Sven Hoffmann (4. v.r.) und den Brand- und Katastrophenschutzinspekteur Sascha Schwenk (3. v.l.) bei der Übergabe der Ausrüstung mit Mitgliedern des DRK | Foto: Kreisverwaltung/gratis
  • Der Kreisbeigeordneten Sven Hoffmann (4. v.r.) und den Brand- und Katastrophenschutzinspekteur Sascha Schwenk (3. v.l.) bei der Übergabe der Ausrüstung mit Mitgliedern des DRK
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Bad Dürkheim. Mit neuer Ausrüstung stellt sich der Katastrophenschutz im Landkreis Bad Dürkheim nach und nach immer besser auf. Jetzt folgte der nächste Schritt: Weitere Gerätschaften wie mobile Tankstellen, Satellitentelefone und mobile Lautsprecheranlagen sind beschafft worden.

Am Mittwoch, 17. Mai, haben der zuständige Kreisbeigeordnete Sven Hoffmann und der Brand- und Katastrophenschutzinspekteur (BKI) des Landkreises, Sascha Schwenk, je eine mobile Tankstelle, eine mobile Lautsprecheranlage und ein Satellitentelefon an den Bad Dürkheimer Kreisverband des Deutschen Roten Kreuzes (DRK) übergeben. „Damit wollen wir die Modernisierung und Härtung der Katastrophenschutzeinheiten weiter vorantreiben“, erklärt Hoffmann.

Die Gerätschaften bleiben im Eigentum des Landkreises. Über eine Mitwirkungsvereinbarung stellen der DRK-Kreisverband und der Förderverein Erweiterter Rettungsdienst Grünstadt die Einsatzkräfte für den Betrieb des Abschnittes Gesundheit im Katastrophenschutz: nämlich der Schnelleinsatzgruppen (SEG). Sie sind für die medizinische Versorgung, Betreuung und Verpflegung der betroffenen Menschen unter Leitung eines Leitenden Notarztes und eines Organisatorischen Leiters bei Großschadenereignissen zuständig. Sie setzen die Ausrüstung also ein.

Insgesamt hat der Kreis nun eine mobile Benzin- und zwei mobile Dieseltankstellen zur Verfügung. Letztere fassen jeweils 950 Liter Diesel und 170 Liter AdBlue und verfügen über Zapfpistolen und die nötige Pumpentechnik, um ein Tanken wie an einer normalen Tankstelle zu ermöglichen. 314 Liter Benzin sind es bei der dritten mobilen Tankstelle. Sie haben zusammen rund 16.000 Euro gekostet.

Eine der Dieseltankstellen geht ans Rote Kreuz, die anderen beiden werden in der Verbandsgemeinde Freinsheim stationiert. An jedem Standort einer mobilen Tankstelle steht ein Transportfahrzeug mit Ladebordwand zur Verfügung – somit gibt es keine Probleme mit den Gefahrgutvorschriften beim Straßentransport.

Die Tankstellen sollen genutzt werden, um Stromerzeuger oder tragbare Feuerlöschpumpen, die ebenfalls nach und nach angeschafft werden, zu versorgen. „Oder, um beim Unwettereinsatz oder im Waldbrandfall Fahrzeuge vor Ort zu betanken, damit sie beispielsweise nicht vom Einsatzgeschehen weg an eine Tankstelle fahren müssen“, erklärt Schwenk. Im Fall einer Gasmangellage, wie sie im vergangenen Winter befürchtet worden war, können solche Anlagen auch genutzt werden, um den Kraftstoff in handelsüblichen Mengen zu verteilen. „Zwar fahren die meisten Einsatz-Fahrzeuge mit Diesel, aber Streifenwagen, tragbare Stromerzeuger und Feuerlöschkreiselpumpen werden mit Benzin betrieben“, verdeutlicht Schwenk, warum beide Kraftstoffarten nötig sind. Eine „Mobilitätsgarantie für Fahrzeuge im Einsatz“ nennt es Hoffmann und verweist darauf, dass mit den mobilen Tankstellen auch „ein Dauerbetrieb von Notstromaggregaten im Falle eines Blackouts“ möglich ist.

Rund 8000 Euro hat die neue mobile Lautsprecheranlage gekostet, die nun ebenfalls beim DRK stationiert ist. Wie der Kreisbeigeordnete erklärt, „ist uns die Information der Bevölkerung im Großschadensfall wichtig. Sie wird durch die mobile Anlage weiter verbessert“. Diese kann per Magnettafel und mit Sicherheitsgurten auf jedem Autodach angebracht werden. Vorgefertigte Audio-Dateien sind schon aufgespielt. Denn: „Aufgeregte Stimmen erzeugen aufgeregte Menschen, deshalb bereitet man solche Durchsagen in ruhigen Zeiten vor“, verrät der BKI. Die Anlage kann auch die in der Bevölkerung bekannten Sirenenwarntöne wiedergeben. Durchsagen bei Rauch- oder Geruchsbelästigung, für Evakuierung und Entwarnung oder Stromausfall sind aufgenommen, zudem für jeden Ort im Landkreis die Anschrift des Notrufstützpunkts. Und auch Tondateien – wie im Sicherheitsplan des Dürkheimer Wurstmarkts vorgesehen – mit Durchsagen, die die Räumung des Festplatzes oder den Abbruch des Volksfests mitteilen, sind auf dem Gerät abrufbar.

Eine weitere, kompaktere mobile Lautsprecheranlage hat der Kreis dank der Spende eines Unternehmens an den rheinland-pfälzischen Landesfeuerwehrverband erhalten. Sie wird auf einem wendigen Fahrzeug mit Allradantrieb genutzt, das auch in unwegsamen Gelände fahren kann und in Altleiningen stationiert wurde. Durch eine Umstellung in der Art der Alarmierung können die mobilen Lautsprecheranlagen und Sirenen im Landkreis gleichzeitig von Polizei, Feuerwehren und Krisenstäben der Kommunen angefordert werden.

„Mitgeliefert“ wurde eine Betriebsanweisung, wie die Geräte zu nutzen sind. „Beim bundesweiten Warntag wurde festgestellt: Wenn die Durchsagen laufen, während das Fahrzeug sich bewegt, ist die Verständlichkeit und Klangqualität schlechter. Darum ist die Anweisung jetzt: Das Fahrzeug bleibt stehen, die Durchsage wird abgespielt, das Fahrzeug fährt weiter, hält wieder an und spielt die Durchsage erneut ab“, berichtet Schwenk.

Für je 1600 Euro wurden auch drei Satellitentelefone gekauft, perspektivisch sollen noch zwei hinzukommen. Eines der vorhandenen Geräte erhält Landrat Hans-Ulrich Ihlenfeld, eines der Kreisbeigeordnete Sven Hoffmann, das dritte geht ans DRK, genauer gesagt in den Einsatzleitwagen 1 (ELW) des Landkreises, auf den im Notfall auch die Lautsprecheranlage aufgesetzt wird. Im ELW2 ist eine mobile Satellitentelefon-Anlage verbaut. „Mit diesen Geräten ist jetzt gewährleistet, dass der Verwaltungsstab des Landkreises beispielsweise auch bei einem länger andauernden Stromausfall mit den Einsatzkräften im Katastrophenschutz über ELW1 und 2 kommunizieren kann“, betont Hoffmann. Die Einsatzkräfte untereinander haben zudem weitere Kommunikationswege: Hilfsorganisationen und Feuerwehren nutzen den BOS-Funk, kurz für „Behörden und Organisationen mit Sicherheitsaufgaben“. Neben dem Digital-Notfunkkonzept steht als weitere Ausfallreserve auch immer noch der Analogfunk zur Verfügung.

Viele Kommunen haben in den vergangenen Monaten für den Katastrophenschutz Satellitentelefone gekauft. Allerdings gibt es für die Nummern kein Telefonbuch. „Darum haben wir von umliegenden Landkreisen, Städten und Gemeinden die Nummern angefordert, entsprechende Listen angelegt und zur Verfügung stellt“, sagt Schwenk. Zu den Anschaffungskosten für die Geräte kommt eine Grundgebühr von 120 Euro pro Monat. „Es gibt auch günstigere Prepaid-Angebote, die muss man vor der Nutzung aber per Internet freischalten. Für unsere Anforderungen ist das nicht geeignet“, betont der BKI mit Blick auf Stromausfall oder sonstige Notfälle, in denen kein Internetzugang möglich oder Zeitverzug akzeptabel ist. ansa/red

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Autor:

Anne Sahler aus Bad Dürkheim

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