Forstamt Bad Dürkheim
Pflanzen für den Wald der Zukunft

Klumpenpflanzung mit Schutzhüllen aus Holz unter Douglasien | Foto: Simon Henrich, Landesforsten RLP
  • Klumpenpflanzung mit Schutzhüllen aus Holz unter Douglasien
  • Foto: Simon Henrich, Landesforsten RLP
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Bad Dürkheim. Mehr als 35.000 Bäume wurden in den vergangenen Wochen im Forstamt Bad Dürkheim gepflanzt. Neben Eichen, Buchen und Tannen sollen auch Esskastanien, Linden und viele weitere Baumarten den Wald für klimatische Veränderungen fit machen.

Von Simon Henrich, Forstinspektoranwärter im Forstamt Bad Dürkheim

„Der Klimawandel setzt den Wäldern hier im Forstamt heute schon stark zu. Die heißen, trockenen Sommer der letzten Jahre haben die Bäume sehr geschwächt“, sagt Simon Henrich, der im Forstamt Bad Dürkheim den letzten Ausbildungsabschnitt durchläuft, um Förster zu werden. Die schlechte Wasserversorgung der Bäume mache sie darüber hinaus auch anfälliger für Schädlinge wie etwa den Borkenkäfer. Da man davon ausgehen müsse, dass Trockenheit und Hitze in den kommenden Jahrzehnten noch weiter zunehmen werden, sei es wichtig, bereits jetzt zu handeln.

Aus diesem Grund pflanzen die Forstleute heute schon junge Setzlinge unter ältere Bäume. Mit dieser sogenannten „Vorausverjüngung“ soll die Anpassungsfähigkeit an die Klimakrise gestärkt werden. „Indem wir zum Beispiel junge Buchen oder Linden unter gefährdeten Fichten pflanzen, sorgen wir für ein breiteres Spektrum an Baumarten und somit für mehr Vielfalt“, erklärt Henrich. Ein gemischter Wald sei nicht nur deutlich stabiler gegenüber Hitze und Dürre, sondern auch weniger anfällig für Schädlinge. Und sollte etwa der Sturm die älteren Bäume umwerfen, stehe die neue Waldgeneration darunter schon in den Startlöchern. Die Bäume werden in sogenannten „Klumpen“ – kleinen Gruppen von etwa zwanzig Setzlingen – gepflanzt. Zwischen den Klumpen wird der Natur Platz gelassen, damit sich Bäume selbstständig ansamen können.

Baumarten haben unterschiedliche Ansprüche

Nicht allen Baumarten schaden die Wetterextreme gleich stark. Manche kommen mit Trockenperioden besser zurecht als andere. Deshalb setzen die Forstleute vermehrt auf Baum-arten, die anspruchsloser und damit im Klimawandel hoffentlich robuster sind. Dazu zählt die Esskastanie, die schon von den Römern in der Pfalz eingeführt wurde. Im Mittelmeerraum, wo sie ursprünglich herstammt, zeichnet sich die Baumart durch eine gute Dürreresistenz aus. Neben diesen guten Eigenschaften ist die Esskastanie – ebenso wie die heimische Eiche – ein wahrer Hotspot der Biodiversität. Auf keiner Baumart leben so viele (unschädliche) Insekten wie auf der Traubeneiche. Auch aus diesem Grund werden zunehmend Eichen gepflanzt. Generell setzt der Forst darauf, mit einem möglichst breiten Spektrum an Baumarten großflächigen Schäden vorzubeugen, wie wir sie aktuell beobachten können.

Pflanzung ist nicht alles

Doch allein mit der Pflanzung ist noch nicht alles getan. Um sicherzustellen, dass aus den kleinen Setzlingen auch irgendwann große, starke Bäume werden, muss etwas für deren Schutz getan werden. Rehe verbeißen gerne die Knospen junger Bäume und verhindern so, dass diese wachsen können. Um das zu vermeiden, wird um jede Pflanze eine Schutzhülle aufgestellt. „Es freut mich, dass wir in diesem Jahr viele Hüllen aus Holz geliefert bekamen. So kann auch der Schutz der Pflanzen umweltverträglich und nachhaltig gestaltet werden“, erläutert Henrich.

Auch in den Jahren danach müssen sich die Forstleute noch um die gepflanzten Bäume kümmern. Andere Bodenpflanzen wie beispielsweise die Brombeere drohen, die Pflanzen zu überwachsen und ihnen so das Licht zu nehmen. Bis aus den jungen Bäumen ein zukunfts-fähiger Wald entstanden ist wird noch viel Zeit vergehen. Umso wichtiger, dass schon heute auf eine Anpassung an den Klimawandel hingearbeitet wird.

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Autor:

Anne Sahler aus Bad Dürkheim

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