Hochwasserschutz und Bachauenentwicklung im Bad Dürkheimer Bruch
Spatenstich am Bahndamm
Bad Dürkheim. Der Gewässerzweckverband Isenach-Eckbach hat mit der baulichen Umsetzung der Maßnahmen des Hochwasserschutzes und der Bachauenentwicklung im Dürkheimer und Erpolzheimer Bruch im Einzugsgebiet von Isenach/Albertgraben begonnen.
Neben der Verbesserung des lokalen und überregionalen Hochwasserschutzes liegt ein weiterer Schwerpunkt auf der Herstellung eines längsdurchgängigen Fließgewässers (Mittel- bzw. Albertgraben) im Sinne der EU-Wasserrahmenrichtlinie (WRRL).
Das gesamte Maßnahmenpaket wurde mit Beschluss vom 30. April 2013 von der Struktur- und Genehmigungsdirektion Süd planfestgestellt.
Zur Umsetzung des Teilziels „überregionaler Hochwasserschutz“ werden insgesamt sechs Hochwasserrückhalteräume errichtet bzw. durch bauliche Maßnahmen aktiviert. Einer dieser Rückhalteräume ist das Hochwasserrückhaltebecken (HRB) „Westlich Bahndamm“, wo am Freitag der erste Spatenstich stattfand.
Der Damm des HRB erstreckt sich in Nord-Süd-Richtung, westlich der Bahnstrecke Bad Dürkheim/Grünstadt. Das HRB verfügt über eine Hochwasserentlastung, welche bei Wasserständen, die das Stauziel übersteigen, das anfallende Wasser in die Flächen zwischen Damm des HRB und der DB-Strecke abschlägt. Zur Reduzierung der Einstauhöhe auf der Westseite des Bahndamms ist der Einbau von zwei zusätzlichen, rund 40 Meter langen Rohrdurchlässen DN 1200 im Vortriebsverfahren vorgesehen. Diese gewährleisten eine schadlose Ableitung des anfallenden Wassers auf die Ostseite des Bahndamms.
Des Weiteren ist der vorgezogene Abtrag von etwa 20.000 Tonnen Oberboden und dessen Verwertung für die Abdeckung der Deponie Friedelsheim vorgesehen. Dies betrifft die Abschnitte: Flutmulde Albertgraben, Flutmulde Seegraben, Hochwasserentlastung Albertgraben-Graben E4.
Rund 1,9 Millionen Euro werden in diesem ersten Abschnitt verbaut, wie der Vorsteher des Gewässerzweckverbandes Isenach-Eckbach, Martin Hebich, betonte. Die Gesamtmaßnahme wird insgesamt 14 Millionen Euro kosten. Durch die Maßnahme soll ein Rückhaltebecken von 600.000 Kubikmetern entstehen.
Dr. Erwin Manz vom Mainzer Umweltministerium, das die Maßnahme bis zu 90 Prozent fördert, sagte, dass durch den Klimawandel in Rheinland-Pfalz vermehrt mit Starkregen gerechnet werden müsse. Deshalb sei das Geld im Sinne der Unterlieger gut angelegt.
Heinz Schlapkohl von der BUND-Kreisgruppe Bad Dürkheim hegt die Hoffnung, dass durch das Projekt der Wasserspiegel im westlichen Bereich wieder ansteige. Schließlich seien im Bruch schon viele Vögel wegen der Senkung des Grundwasserspiegels verschwunden. Man hoffe, so Schlapkohl, dass durch diese Maßnahme ein wenig Feuchtgebietcharakter zurück gewonnen werde.
Schließlich erläuterte Christian Pons von der BGS Wasserwirtschaft , dass nach Vorgabe der Bahn auf der Baustelle fast ausschließlich nachts gearbeitet werde. mps
Autor:Franz-Walter Mappes aus Bad Dürkheim |
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