„Leben in Deutschland – spielend integrieren“
Spiel wird im Kreis Bad Dürkheim verliehen
Bad Dürkheim. Kann ein Spiel Integrationsarbeit unterstützen? Die Macher von „Leben in Deutschland – spielend integrieren“ sind davon überzeugt. Und auch der Beirat für Migration und Integration des Landkreises Bad Dürkheim hofft auf die positive Wirkung. Darum hat der Beirat fünf der Spiele gekauft und verleiht sie künftig.
Das Spiel für zwei bis sechs Spieler oder entsprechend viele Gruppen für alle ab 15 Jahren will den Menschen am Tisch Deutschland näherbringen. Die Mitspieler würfeln und rücken auf dem Deutschland und seine Bundesländer zeigenden Spielplan vor. Die Farbe des Feldes gibt vor, von welchem Stapel der Nachbar des aktiven Spielers die nächste Fragenkarte zieht und vorliest. Wer richtig antworten, darf ein Feld vorrücken, bei falscher Antwort geht es eins zurück. Ziel ist es eigentlich, als Erster Berlin zu erreichen. Vielmehr geht es aber um die Inhalte des Spiels.
Integration soll spielend erreicht werden
„Spielen verbindet Kulturen und Länder. Wenn wir wollen, dass Menschen sich integrieren, ist es wichtig, dass sie Regeln kennen und verstehen“, erklärt Andrea Scheuermann, Vorsitzende des Migrationsbeirats. Zwar gebe es diese Informationen auch in digitaler Form, „aber sie spielerisch zu lernen ist doch viel schöner als am PC“, so Scheuermann weiter. Im besten Fall sitzen dann noch Menschen am Tisch, die im Gespräch erklären können, was hier warum wie ist – und fragen können, wie es in der Heimat der anderen aussieht.
300 Fragen können beantwortet werden
Es gibt 300 Karten mit Fragen und Antworten zu unterschiedlichsten Themen, die auf Deutsch und Arabisch gestellt und jeweils in Grün für die richtigen und Rot für die falschen Antworten beantwortet werden. Da geht es um angemessenes Verhalten (Müssen die Kinder pünktlich in der Schule sein? Muss ich an geschlossenen Türen immer erst anklopfen?), wichtige Informationen (Wo erhält man Medikamente, die der Arzt verschrieben hat?) oder Grundrechte (Dürfen Frauen in Deutschland die gleichen Berufe ausüben wie Männer? Darf man in Deutschland ohne Religion leben?).
Diverse Themenbereiche
Die Themenbereiche sind Demokratie, Geographie, Kunst, Kultur, Umgangsformen, Rechte und Pflichten, Hilfestellungen zum Alltag in Deutschland, aber auch Fragen zum Einbürgerungstest. Durch die Gespräche, die sich um die Fragen und Antworten entwickeln, soll gegenseitiges Verständnis entstehen und im Dialog Toleranz und Respekt mit Blick auf andere Kulturen gefördert werden.
Die Bundeszentrale für politische Bildung, Geschäftsstelle des Bündnisses für Demokratie und Toleranz (Berlin), hat das Spiel auf ihrer Webseite vorgestellt und als einen wichtigen Beitrag zu einem erfolgreichen Integrationsprozess hervorgehoben. „Ihr Projekt leistet einen wertvollen Beitrag und ist damit ein Zeichen einer lebendigen Demokratie“, heißt es dort an die Macher des Spiels gerichtet. Die gehören dem Verein Leben in Deutschland (LID) mit Sitz in Darmstadt an.
Förderpreis ermöglicht, dass jedes fünfte Spiel gratis abgegeben werden kann
Das Spiel wird in Deutschland produziert. Wer das Spiel zum teureren Förderpreis kauft, unterstützt dadurch die Aktion, wodurch dann jedes fünfte Spiel gratis an geflüchtete Familien oder ehrenamtlich Helfende abgegeben werden kann. Zum Spiel gibt es auch ein Begleitheft und eine kulturübergreifende Goldene Regel. Diese wird dargestellt mit sechs Spielkarten, die Stellen aus verschiedenen Hauptwerken von Weltreligionen zitieren, die Toleranz, Nächstenliebe und Respekt voreinander behandeln.
Weitere Informationen
Mehr Infos rund um das Spiel und das Projekt „Leben in Deutschland“ gibt es online auf www.lid-integration.de. Wer sich dafür interessiert, eines der fünf vom Migrationsbeirat gekauften Spiele auszuleihen, kann sich per E-Mail an Andrea Scheuermann, scheuermann.k.a@gmail.com, wenden. schu/red
Autor:Christine Schulz aus Wochenblatt/Stadtanzeiger Landau |
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