Tagebuch: Zwischen Zeitvertreib und Ziellosigkeit
Spielend durch die Pandemie

Während der Pandemie hatten die Menschen mehr Zeit zum Spielen | Foto: Franz-Walter Mappes
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Von Franz-Walter Mappes
Im Tagebuch schreiben wir über die kleinen Dinge des Alltags. Schönes, Skurriles, Ungewöhnliches. Manchmal gibt es einen Zusammenhang mit Corona, manchmal sind es Dinge, an denen wir früher achtlos vorbeigegangen sind, aber die schwierige Zeit hat uns auch dafür die Augen geöffnet.

Die Würfel sind gefallen

Zugegeben, wir waren schon immer Spielkinder, doch die Pandemie hat noch einen draufgesattelt und aus dem Wohnzimmer eine wahre Spielhölle gemacht. Was tun, wenn keine Veranstaltungen stattfinden und einem die Decke auf den Kopf zu fallen droht? Spielend geht es durch die Pandemie.
Der Spieltrieb erwacht nicht einfach so, er sitzt tief in uns drin. Schon vor 4600 Jahren wurde gespielt. Das älteste Brettspiel der Welt, das im British Museum in London ausgestellt ist, wurde in den 1920er-Jahren bei Ausgrabungen im Irak entdeckt.
Aktuell heißt das beliebteste Spiel der Deutschen Monopoly. Der Klassiker spielt schon seit Jahren in den Top Ten mit und wird im Jahr 2021 von Mensch ärgere Dich nicht auf Platz 2 hartnäckig verfolgt.
Ob aus Zeitvertreib oder Ziellosigkeit gespielt wird, sollte man jene 39 Prozent der Deutschen fragen, die aus Wut schon einmal eine Partie vorzeitig abgebrochen haben.

18, 20, nur nicht passen

Auch Kartenspiele erfreuen sich nach wie vor großer Beliebtheit. Das Reizvolle an Skat ist das Reizen. Was in der Natur das Tarnen und Täuschen ist beim Kartenspiel das Bluffen und Tiefstapeln. Wer sich am Ende verzockt, entscheidet gerade die Ansage. Und beim Skatspielen gilt - wie im richtigen Leben übrigens auch - man sollte sich manchmal etwas zurückhalten, denn weniger ist oft mehr. Für alle, die lieber Fußball als Skat spielen, bedeutet das, einfach mal den Ball flach halten.

Schachmatt

Ob beim Gesellschaftsspiel oder im Sport, überall gilt „Fair Play“. Wirkliche Sportsfreunde und Spielkameraden betrügen nicht und zeigen auch in der Niederlage Größe, denn ein wahrer Champion weiß, dass er auch mal verlieren kann.
Und auch das hat uns die Pandemie gelehrt, wer sich nicht an die Regeln hält, erhöht sein Risiko, dass das Virus ihn irgendwann schachmatt setzt. mps

Autor:

Franz-Walter Mappes aus Bad Dürkheim

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