Kein "Erlebnistag Deutsche Weinstraße“
Veranstaltung ohne Verantwortlichkeit
Deutsche Weinstraße. Es ist ein Highlight im Veranstaltungskalender der Pfalz und ein überregional bekanntes, touristisches Event – der Erlebnistag Deutsche Weinstraße. Alle beteiligten Organisationen, darunter die Landkreise und Städte entlang der Weinstraße, müssen nun leider davon ausgehen, dass der autofreie Weinstraßentag zwischen Bockenheim und Schweigen-Rechtenbach auch im Jahr 2022 nicht stattfinden wird. Hauptgrund ist das neue Polizei- und Ordnungsbehördengesetz, das ein angepasstes Veranstaltungskonzept erfordert sowie ein umfangreiches Sicherheitskonzept für die Region verlangt.
Im Sicherheitskonzept muss künftig auch ein hauptverantwortlicher Veranstalter für das Event benannt werden, dem eine zentrale Rolle und Verantwortung zufällt. Bislang gab es diesen allein verantwortlichen Veranstalter nicht. Vielmehr ist der Erlebnistag durch eine Vielzahl von Organisatoren vor Ort und durch relativ unkomplizierte Gestattungen für deren dezentrale Veranstaltungen zustande gekommen. Pfalzwein e.V. war lediglich der Impuls- und Mottogeber für den Tag. Es geht am Ende auch um die Verantwortung für ein Event mit mehr als 200.000 Teilnehmern. „Es gab in zahlreichen Terminen zwischen den politischen Organen, den touristischen Vereinigungen und uns, der Pfälzer Weinwerbung noch keinen Konsens darüber, wer nach dem Polizei- und Ordnungsgesetz als Veranstalter für dieses Event auftreten kann. Das liegt vor allem auch an dem kommunenübergreifenden Charakter der Veranstaltung. Das Sicherheitskonzept ist nicht nur mit viel Verantwortung, sondern auch mit hohen Kosten verbunden, die die Pfälzer Weinwerbung als öffentlich geförderter Verein schon rein rechtlich nicht verausgaben darf. Wir sind in Gesprächen für das Jahr 2023, wie wir alle zusammen in der Pfalz das Sicherheitskonzept auf den Weg bringen können, damit wir wieder gemeinsam entlang der Deutschen Weinstraße feiern können“, so Boris Kranz, erster Vorsitzender des Pfalzwein e.V.
„Ein Event mit mehr als 200.000 Besuchern zu organisieren, Themen zu definieren und dabei alle beteiligten Organisationen, Winzerinnen und Winzer und die Politik einzubeziehen, bedarf einer ausführlichen Vorbereitung. Die notwendige Neukonzeption und die Detail-Planung brauchen Zeit, zudem müssen rechtliche Vorläufe eingehalten werden. Wir sehen uns deshalb gezwungen, das Event auch so frühzeitig abzusagen“, sagt Joseph Greilinger, Geschäftsführer des Pfalzwein e.V. und ergänzt: „Dass das Event aufgrund der pandemischen Corona-Lage ins Wasser fällt, können wir nicht
bestätigen. Zum heutigen Zeitpunkt, rund sieben Monate vor dem Event können wir nicht wissen, wie sich die Lage weiterentwickelt.“
Fakt ist jedoch, dass die Corona-Lage den Austausch mit den Organisationen rund um das Event nicht vereinfacht hat und eine weitere Hürde darstellt. Die Absage folgt jedoch dem nichtvorhandenen Sicherheitskonzept und dem Fehlen eines Haupt-Organisators. ps
Autor:Franz-Walter Mappes aus Bad Dürkheim |
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