Künstler nutzen die Zeit
Vernissage zur Geschichte des "Eden" und seiner Vorgänger in Bad Dürkheim abgesagt
Bad Dürkheim Heute sollte die Vernissage der künstlerischen Auseinandersetzung mit der Geschichte des Café Eden und seiner Vorgänger in der Burgkirche stattfinden. Durch die Corona-Pandemie musste der Kunstverein seine Pläne für das geplante Event ändern. Doch diese Anpassung bedeutet für die Künstler nicht Ausfall, sondern Verschiebung und Ergänzung.
Zusammen mit den vier Künstlern, Bürgermeister und Kulturdezernent Christoph Glogger (SPD) und Christian Handrich, dem Leiter des Kulturbüros, die beide das Projekt von Beginn an intensiv unterstützten, wurden die Varianten eines geeigneten Starts der Präsentation abgestimmt.„Die Künstler haben bei ihren bisherigen aufwändigen Recherchen vielseitige gute Erinnerungen in der Bevölkerung hervorgerufen. Für die wirkungsvolle Darstellung der künstlerischen Interpretation dieser Rückschau haben wir nun die Projektlaufzeit verlängert. Lassen Sie sich überraschen“, fasst Karlheinz Brust, der Vorsitzende des Kunstvereins, das Ergebnis der Überlegungen zusammen.
„PALIMPSEST ist ein anspruchsvolles zeitgenössisches künstlerisches Projekt, das auch bewusst die Erinnerungen der Älteren an das Leben und Treiben in Holzwurm, Eden und - wenn noch möglich - davor einbeziehen und die Neugier der Jüngeren befriedigen will. Wenn die Vorfreude jetzt länger dauert und durch diverse Appetithäppchen genährt wird, umso spannender“, so Manfred Geis, der im Vorstand des Kunstvereins für die Ausstellungen zuständig ist. „Wir sind dankbar, dass die finanzielle Unterstützung für das anspruchsvolle Projekt gewährleistet bleibt. Das Land Rheinland-Pfalz hat kurz vor Ostern den Bewilligungsbescheid für seinen Beitrag zur Kunstförderung geschickt und schon um den Jahreswechsel beschloss die VR-Bank eine Großspende. Ebenfalls unterstützt wird das Projekt von der Lions Hilfe Bad Dürkheim sowie dem Rotary Club Bad Dürkheim“, so Geis.
Die vier PALIMPSEST-Künstler haben schon viel Vorarbeit geleistet, konzeptioneller, kommunikativer und handwerklicher Art. Die Idee zur Verwirklichung eines Projektes zum ehemaligen Tanzcafé hat Saskia Bauer entwickelt, sie ist in Bad Dürkheim geboren, hat in Leistadt gewohnt und am Werner-Heisenberg-Gymnasium Abitur gemacht. Deshalb ist ihr Eden-Ruine wie allen Bürgern ein Ort des Ärgernisses, aber auch Anlass, neugierig zu sein, was denn hier gewesen sein mag. Dem Projekt gehören drei weitere Künstler Fabian Nehm, Fridolin Mestwerdt und Ivo Schneider an. Saskia Bauer hat mit Fabian Nehm und Fridolin Mestwerdt an der Kunstakademie Münster in der Klasse Löbbert für Kunst im öffentlichen Raum studiert. Beide sind weiterhin in Münster wohnhaft und tätig. Ivo Schneider, der Physical Theater an der Folkwang Universität der Künste in Essen studiert hat, lebt und arbeitet nun als freischaffender Schauspieler, Regisseur und Künstler in Essen.
Zusammen hatten sie bereits durch die zahlreichen Erinnerungen der Zeitzeugen ein Ausstellungskonzept entwickelt, welches sich den verschiedenen Erinnerungen über eine mixed media-Installation und diverse Performances annähern sollte. Die Verschiebung wird nun von den Künstlern genutzt werden, um neue Ebenen in die Betrachtung des Eden einzubringen. Eine kleine Ankündigung per Video wird auf der Seite www.palimpsest.site zu sehen sein. Diese bildet den Start für regelmäßige virtuelle Ausstellungsbeiträge. ps
Weitere Informationen über die ehemalige Diskothek gibt es hier:
In einem Interview erinnert sich Michael Hahn an seine Zeit im "Holzwurm":
Rolf Geibel war viele Jahre DJ im "Holzwurm" und im "Eden" und erinnert sich in einem Interview an diese Zeit:
Autor:Laura Braunbach aus Neustadt/Weinstraße |
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