150 Jahre Drachenfels-Club
Verschönerungsverein für Bad Dürkheim und Umgebung feiert

Drachenfels-Club Vorsitzender Rolf Bart und Landrat Hans-Ulrich Ihlenfeld | Foto: Drachenfels-Club/gratis
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Bad Dürkheim. Wer kennt nicht die Wanderwege und Denkmäler rund um Bad Dürkheim, wie zum Beispiel den Flaggenturm, die Kaiser-Wilhelm-Höhe, den Kriemhildenstuhl und den Bismarckturm, den höchsten Aussichtsturm in Rheinland-Pfalz? Welcher Verein steht dahinter und was macht ihn aus?

Am Ostermontag, 14. April 1873, kamen 66 angesehene Persönlichkeiten im Wirtshaus „Vier Jahreszeiten“ zusammen und gründeten den Drachenfels-Club. Es sollte ein Verschönerungsverein werden, der sich darum bemühte, die Umgebung um Bad Dürkheim „für die Einheimischen und die Fremden“, wie man seinerzeit die Touristen nannte, bekannt und erlebbar zu machen. Sie sollten teilhaben am Erlebnis der Natur rund um Bad Dürkheim auf schönen Wegen, mit Ausblicken und Denkmälern. Der Drachenfels-Club feierte dieses Jubiläum am Freitag, 14. April 2023, mithin auf den Tag genau 150 Jahre nach seiner Gründung, mit einem Festakt im großen Kursaal des Kurhauses in Bad Dürkheim.

In Anwesenheit der Bürgermeister von Bad Dürkheim, Kallstadt und der Verbandsgemeinde Freinsheim, des Landrates Hans-Ulrich Ihlenfeld, seines Vorgängers Georg Kalbfuß, der Staatssekretärin Petra Dick-Walther, des ehemaligen Bürgermeisters Wolfgang Lutz und weiterer Ehrengäste erinnerte der erste Vorsitzende des Drachenfels-Clubs Rolf Bart an die abwechslungsreiche Geschichte des Vereins. Bürgermeister Christoph Glogger ging in seinem Grußwort auf den frühen Tourismus des „Solbades Dürkheim an der Haardt“ und die Bedeutung des Vereins bei der Entwicklung der Stadt zu dem heutigen Bad Dürkheim ein. Landrat Hans-Ulrich Ihlenfeld betonte in seiner Ansprache insbesondere die Rolle des Vereins beim Bau des Bismarckturms auf dem Peterskopf. Es ist ein bedeutendes Denkmal des Kreises, das auf der Gemarkung Kallstadt steht, und dieses Jahr 120 Jahre alt wird. Dies wird übrigens am Pfingstsonntag, dem 28. Mai 2023 ab 11 Uhr vom Drachenfels-Club mit einem Familienfest gebührend gefeiert. Frau Staatssekretärin Dick-Walther ging auf die Bedeutung der Denkmalspflege als Aufgabe von Staat und Bürgern an Hand des Drachenfels-Clubs ein.

Im Anschluss stellte der Leiter der Geschäftsstelle Maik Riede die Festschrift zum Jubiläum vor, die unter dem Titel „Im Zeichen des Dachen“ in Schlaglichtern über einzelne Stationen der Vereinsgeschichte sowie bedeutende Personen des Vereins berichtet. Sie ist unter anderem mit Bilder aus der Buchreihe von Adolf Krapp „Bilddokumente über Alt-Dürkheim“ sowie mit teilweise spektakulären Drohen- und Nachtaufnahmen illustriert. Abschließend ließ Rolf Jochum die Hintergründe zur Namensgebung des Drachenfels-Clubs wieder aufleben.

Die Festschrift unter dem Titel „Im Zeichen des Drachen“ wird jedes Mitglied sowie die Neumitglieder, die im Jubiläumsjahr eintreten, unentgeltlich erhalten. Künftig wird sie bei der Geschäftsstelle, im Museum Haus Catoir und am Bismarckturm gegen eine geringe Gebühr auch käuflich zu erwerben sein.

Das Jubiläum begeht der Verein zudem mit verschiedenen Veranstaltungen:

  • 11. Mai 2023, 19.30 Uhr Vorstellung der Festschrift im Haus Catoir
  • 28. Mai 2023 , 11 Uhr (Pfingstsonntag) Familienfeier auf dem Bismarckturm, zugleich Feier zu 120 Jahre Bismarckturm mit einer Wanderung zum Bismarckturm
  • 8. Oktober 2023, 11 Uhr Kurzweilige Weinwanderung von der Weilach zum Vigilienturm

Das Jubiläum steht unter dem Motto: Denkmal bewahren – Zukunft gestalten

Über den Drachenfels-Club
Der Drachenfels-Club hat sich in seiner Vereinsgeschichte zunächst der Anlage von Wanderwegen sowie Aussichtspunkten und Ruhebänken rund um Bad Dürkheim verschrieben. Das erste Projekt und Namensgeber war die Freilegung des Drachenfelsens mit „Drachenbogen“, „Drachenhöhle“ und den „Siegfriedsbrunnen“ im darunter liegenden Friedrichstal. Anschließend legte man 60 km neue Wanderwege an und ertüchtigte weitere 35 km des Wegnetzes um Bad Dürkheim, das man mit den heute noch bekannten Markierungen mit farbigen Strichen und Kreuzen kennzeichnete. Anschließend ging man dazu über, verschiedenen Denkmäler anzulegen oder zu erwerben und diese zugänglich zu machen, wie die Laurahütte bei Leistadt, die Kaiser-Wilhelm-Höhe und den Kriemhildenstuhl und die Schaeferwarte. Aufwändigstes Projekt war der Bau des Bismarckturms vor 120 Jahren, der rein aus
Spenden finanziert wurde. Später kamen der Vigilienturm und der Flaggenturm hinzu, wobei man letzteren bereits 1880 betreut hatte.

Schon früh beschäftigte der Verein sich mit der Veröffentlichung von Wanderführern, so können wir 1885 die Herausgabe eines Wanderführers und einer Wanderkarte durch Dr. Mehlis feststellen, später kamen die „Wegweiser für Bad Dürkheim und Umgebung“ von Karl Schaefer hinzu. Unter Adolf Krapp wurden in den siebziger Jahren eine Reihe von Veröffentlichungen aufgelegt wie die drei Bände „Bilddokumente von Alt-Dürkheim“ und die Plaudereien des Jakob Esslinger mit dem Titel „Aus der Jugendzeit“. Unter seinen Nachfolgern kamen Broschüren zu den Denkmälern wie dem Vigilienturm, dem Kriemhildenstuhl und dem Bismarckturm sowie eine Broschüre mit Wandervorschlägen zu den Denkmälern des Vereins hinzu. Heute kümmert sich der Verein vorrangig um den Erhalt der 16 Denkmäler, die umgebenden Flächen sowie um die Stärkung des Bewusstseins der Bewohner und der Touristen für den Denkmalschutz, den Landschafts- und den Naturschutz. Hierzu wird eine auch digital unterstützte Jugendarbeit aufgebaut. Zudem pflegt der Drachenfels-Club ein vertrauensvolles Verhältnis zu anderen Vereinen, wie der Pollichia, der Museumsgesellschaft und dem Förderverein Wachtenburg. red

Autor:

Anne Sahler aus Bad Dürkheim

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