Ausstellung des Kunstvereins Bad Dürkheim
„Wahlheimat“ in der Burgkirche

"Wahlheimat", eine Ausstellung des Kunstvereins Bad Dürkheim in der Burgkirche. | Foto: ps
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Bad Dürkheim. „So eine ungewöhnliche Eröffnung zu einer Kunstausstellung habe ich noch nie erlebt!“, keine Einzelmeinung nach der Vernissage von „Wahlheimat“, mit der sich der Kunstverein Bad Dürkheim am rheinland-pfälzischen Kultursommer-Motto „Heimat(en)“ beteiligt hat.

Die Aussteller sind Absolventen und Studierende des Instituts für künstlerische Keramik und Glas (IKKG) in Höhr-Grenzhausen. Ihre Beschäftigung mit dem Thema ist stark biografisch geprägt, die neun Künstlerinnen und Künstler kommen aus neuen verschiedenen Ländern, der Deutsche in diesem Kreis ist der Chef des Instituts, Professor Jens Gussek. Die musikalische Umrahmung der Eröffnung mit Orgel und Cembalo übernahm Bezirkskantor Johannes Fiedler mit einer Musikauswahl, die er sehr persönlich eindrucksvoll in Bezug setzte zu den Kunstwerken.

Das IKKG der Hochschule Koblenz in Höhr-Grenzhausen versteht sich als Ort, wo Menschen unterschiedlichster Herkunft zusammen kommen, um sich der künstlerischen Auseinandersetzung mit den Materialien Keramik und Glas zu widmen. Zurzeit sind 32 Studierende aus 12 verschiedenen Herkunftsländern am IKKG eingeschrieben. Manche der AbsolventInnen kehren nach Ihrem Studium in ihre Heimat zurück, andere wählen Deutschland als ihre neue Heimat und bleiben.

Der Kurator der Ausstellung, der Amerikaner Jesse Magee, sagt dazu: „Diese Prozesse werfen viele Fragen auf: Können wir unsere Heimat tatsächlich aussuchen, wie es das Wort „Wahlheimat“ impliziert? Ist es möglich, mehr als nur eine Heimat zu haben? Ist Heimat vielleicht ein Gefühl jenseits einer örtlichen Bestimmung; die Gesamtheit von Allem, in dem man beheimatet ist? Auch grundsätzliche Fragen zum Leben und Sterben stellen sich – ist meine Heimat dort, wo ich leben möchte oder ist sie dort, wo ich nach meinem Tod ruhen möchte?“

In dem Ausstellungsprojekt „Wahlheimat“ zeigen die neun Künstlerinnen und Künstler des IKKG ihre Werke, die sich mit diesen Fragen der geistigen und körperlichen Orientierung bzw. Verortung in der Welt beschäftigen. Bei der Auseinandersetzung mit den künstlerischen Arbeiten in den Räumen des Kunstvereins Bad Dürkheim werden die Besucher eingeladen zu reflektieren, was Heimat für sie selbst bedeutet.

Die ausstellenden KünstlerInnen sind: Maryam Aghaalikhani (Iran), Khaled Farouj (Syrien), Liya Gabitova (Russland), Jens Gussek (Deutschland), Miki Lin (Japan), Hanna Melnychuk (Ukraine), Norbert Michno (Polen), Walerija Peter (Kasachstan), Sheila Toledo Ribes (Spanien). Eingebettet in die Ausstellung ist ein Vortrag von Frau Prof. Dr. Karen Joisten, Leiterin des Fachgebiets Philosophie der TU Kaiserslautern, mit dem Titel „Philosophie der Heimat – Heimat der Philosophie“. Der Vortrag findet am Donnerstag, den 26. September, um 19 Uhr, in der Burgkirche statt.

Die Ausstellung in der Burgkirche ist geöffnet bis 27. Oktober; Donnerstag und Freitag 17 bis 19 Uhr, Samstag 15 bis 17 Uhr, Sonntag 11 bis 13 Uhr. ps

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Autor:

Anne Sahler aus Bad Dürkheim

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