Tagebuch eines Spaziergängers - Innehalten
Wege zur Weihnacht

Machen wir uns auf den Weg: der Jahreskreis neigt sich dem Ende zu  | Foto: Franz-Walter Mappes
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  • Machen wir uns auf den Weg: der Jahreskreis neigt sich dem Ende zu
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Von Franz-Walter Mappes

Im Tagebuch eines Spaziergängers schreiben wir über die kleinen Dinge des Alltags. Schönes, Skurriles, Ungewöhnliches. Manchmal gibt es einen Zusammenhang mit dem aktuellen Weltgeschehen, manchmal sind es Dinge, an denen wir früher achtlos vorbeigegangen sind, aber die schwierige Zeit hat uns auch dafür die Augen geöffnet.

Wege

„Der Weg wird kein leichter sein“. Immer wieder sind Wege Thema in der Literatur, der Musik, der Malerei und der Philosophie.
Während Giuseppe Verdi in „La Traviata“ der vom Weg Abgekommenen die Titelrolle zugesteht, singt Frank Sinatra im Lied „My Way“ von der Selbstbestimmung auch auf außergewöhnlichen Wegen. Jack Kerouac erzählt in dem Roman „Unterwegs“ vom Aufbruch der Jugend, die ihren Weg sucht.
Pilger machen sich derweil auf ihren Weg, um beim Laufen zu sich selbst zu finden. Dabei kann der Glaube manchmal auch Berge versetzen.
Und irgendwie sind wir gerade in Zeiten wie diesen, einen Weg aus den Krisen zu finden. Dabei gibt es keinen Königsweg und es bleibt zu hoffen, dass wir uns nicht auf dem Holzweg befinden, wie es in der Symbolsprache heißt.
Nein. Nicht alle Wege führen nach Rom, manche enden in einer Sackgasse. Dabei möchten wir alle nur irgendwann ankommen. Der Weg zur Weihnacht ist nun nicht mehr lang, denn Advent heißt schließlich Ankunft, auch wenn sich unser Leben ständig im Kreis dreht.

Weihnachten

Weihnachten, der Jahreskreis neigt sich dem Ende zu. Mit überschreiten der Wintersonnwende werden die Tage wieder länger, die Sonnenstunden nehmen zu. Das stimmt uns positiv. Aber, da ist ja noch der eigentliche Sinn des Weihnachtsfestes: Die Geburt eines Kindes, des Erlösers Jesus Christus.
Man muss nicht unbedingt Christ sein, um Weihnachten zu feiern, der Glaube hilft aber gerade in dieser Zeit, auf einen Erlöser zu hoffen.

Das Geschenk

„Leckeres Essen“, „Lichterketten“, „Tannenbaum“ „Band Aid“ und - bei vielen ganz wichtig - „Geschenke“. Antworten, von Menschen, die ich auf der Straße nach Begriffen frage, die sie mit Weihnachten verbinden. Der 24. Dezember ist also in erster Linie das Fest des Schenkens. Gerne, und gerade in der aktuellen Lage, werden Gesundheit und Frieden als größte Geschenke angesehen. Im Englischen gibt es ein Wort, das zwei Bedeutungen hat: „present“. Geschenk und Gegenwart sind in diesem Wort vereint. So sind jene Menschen, die sich mit dem Kopf im Hier und Jetzt aufhalten die glücklichsten und damit ein Geschenk. Und so schließt sich der Kreis: Das eigentliche Geschenk ist die Liebe, auch zu sich selbst.

Das Gedicht

Eines der schönste Gedichte zur Weihnachtszeit stammt von Joachim Ringelnatz.

„Schenke groß und klein,
Aber immer gediegen.
Wenn die Bedachten die Gabe wiegen,
Sei dein Gewissen rein.

Schenke herzlich und frei.
Schenke dabei, was in dir wohnt
An Meinung, Geschmack und Humor,
So dass die eigene Freude zuvor
Dich reichlich belohnt.

Schenke mit Geist, ohne List.
Sei eingedenk,
Dass dein Geschenk
Du selber bist.

In diesem Sinne wünsche ich allen Lesern ein gesegnetes und friedliches Weihnachtsfest.
Bleiben Sie sich selbst stets ein Geschenk. mps

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Autor:

Franz-Walter Mappes aus Bad Dürkheim

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