Erntebilanz des Bauern- und Winzerverbands Rheinland-Pfalz Süd
Getreideernte enttäuschend

Gemischte Bilanz der Landwirte: Getreideernte nicht so gut, wie erhofft | Foto: Stan Petersen/pixabay.com
  • Gemischte Bilanz der Landwirte: Getreideernte nicht so gut, wie erhofft
  • Foto: Stan Petersen/pixabay.com
  • hochgeladen von Roland Kohls

Pfalz. Die Enttäuschung über die Ergebnisse der Getreideernte ist in vielen Betrieben im südlichen Rheinland-Pfalz groß. Eine gemischte Zwischenbilanz zog der Präsident des Bauern- und Winzerverbandes Rheinland-Pfalz Süd (BWV) Eberhard Hartelt bei der Erntepressekonferenz des Verbandes im pfälzischen Bischheim. Bis Mitte Juni seien die Prognosen hervorragend gewesen, doch der weitere Witterungsverlauf habe bessere Ergebnisse verhindert. Zu wenig Sonnenstunden und regenbedingte Ernteverzögerungen sorgen für durchschnittliche Erntemengen und heterogene Qualitäten.

Regen war notwendig

Hartelt betonte aber, dass die Landwirte und Winzer mit dem Wetter im Jahresverlauf insgesamt zufrieden sind. Nach drei heißen, zu trockenen Jahren mit regionalen Dürreschäden seien die überdurchschnittlichen Regenmengen absolut notwendig gewesen, um das Wasserdefizit in den Böden auszugleichen. Schadlos kamen aber nicht alle Regionen davon. Mitte April sorgte ein Kälteeinbruch für Frostschäden im Obstbau und bei den Zuckerrüben. Ende Juni führte Starkregen rund um Bad Dürkheim und im Rhein-Pfalz-Kreis zu überschwemmten Weinbergen und Gemüseflächen. Zudem seien die Betriebe durch die feuchte Witterung stärker beim Pflanzenschutz gefordert, um Ernteausfälle zu verhindern.
Die Getreideernte im südlichen Rheinland-Pfalz ist regional sehr unterschiedlich fortgeschritten. Während in Rheinhessen die Flächen nahezu vollständig geerntet sind, hat die Weizenernte in der Nord- und Westpfalz in diesen Tagen erst begonnen. In der Vorder- und Südpfalz hatte die Ernte bereits Anfang Juli begonnen, musste dann aufgrund der feuchten Witterung nahezu zwei Wochen fast vollständig wieder ausgesetzt werden. Solche Verzögerungen führen zu Qualitätsverlusten in reifen Beständen. Insgesamt sind die Erntebedingungen in diesem Jahr schwierig. Die Betriebe hoffen auf sonniges, trockenes Wetter, um die Ernte zeitnah abschließen zu können.

Winzer kämpfen gegen den Falschen Mehltau

Fast uneingeschränkt positiv stellt sich die Situation mit Blick auf das Grünland dar. Während die Futtersituation in den viehhaltenden Betrieben in den vergangenen Jahren durch Hitze und Trockenheit angespannt war, konnten dieses Jahr mindestens zwei sehr gute Grasschnitte eingebracht werden. In Verbindung mit den zu erwartenden hohen Erträgen beim Mais, können die Futterbaubetriebe aufatmen. Neben Mais gehören auch die Zuckerrüben zu den Profiteuren der Witterung.
Die Ertragsaussichten auf dem Acker und am Zuckermarkt geben Hoffnung auf ein gutes Rübenjahr. Im Weinbau ist die Entwicklung insgesamt rund zwei Wochen gegenüber dem vergangenen Jahr zurück. Größte Herausforderung ist aktuell der Kampf gegen den Falschen Mehltau, der mit der feucht-warmen Witterung optimale Bedingungen hat. Mit dem Beginn der Weinlese wird Mitte September gerechnet.
In den Sonderkulturen, zu denen neben Wein auch Gemüse und Obst zählt, war die Verfügbarkeit von Saisonarbeitskräften im Vergleich zum vergangenen Jahr nicht der entscheidende Faktor. Trotzdem haben die Betriebe weiterhin einen hohen organisatorischen und finanziellen Aufwand bei Unterbringung und Beschäftigung ihrer Saisonarbeitskräfte. Durch die erneute, konsequente Umsetzung des strengen Hygienekonzeptes, konnten nennenswerte Corona-Ausbrüche auch in diesem Jahr verhindert werden.

Engagement für Artenschutz

BWV-Präsident Hartelt lenkte den Fokus auch auf die zunehmende Anzahl an landwirtschaftlichen Flächen, die nicht geerntet werden, weil sie für den Natur- und Artenschutz zur Verfügung gestellt werden. Die Betriebe hätten das Engagement in diesem Bereich, nicht nur mit zahlreichen Blühstreifen, in den vergangenen Jahren noch einmal deutlich verstärkt. Der Berufsstand sei auch bereit noch mehr zu tun. Freiwillige, kooperative Maßnahmen, vor Ort angepasst und finanziell ausreichend honoriert, seien der Schlüssel zu einem nachhaltigen Erfolg. Pauschale Verbote, die eine rentable Bewirtschaftung der Flächen verhindern, seien kontraproduktiv, so der BMV-Präsident. Vor diesem Hintergrund gab es den „Schulterschluss Artenvielfalt“ zwischen Landwirtschaft und Naturschutz in Rheinland-Pfalz. Nun sei es an der Politik diesen Weg zu unterstützen und zum Erfolg zu verhelfen. rk/ps

Saisonarbeitskräfte dringend gesucht
Ausgehen & Genießen
Alles neu: Der Weihnachtsmarkt Ludwigshafen überrascht mit neuer Weihnachtspyramide und neuem Riesenrad | Foto: Lukom / Martina Wörz
36 Bilder

Volle City: Die schönsten Fotos vom Weihnachtsmarkt Ludwigshafen

Ludwigshafen. Dass der Weihnachtsmarkt Ludwigshafen bei den Stadtbewohnern und Menschen aus dem Umland gut ankommt, war schon am ersten Samstagabend zu erleben: Um 18 Uhr füllte sich das Adventsdorf langsam, um 19 Uhr kamen die großen Besucherströme. Und ab 20 Uhr gab es den bisherigen Höchstwert mit rund 4000 Gästen im Jahr 2024, der bis 21.30 Uhr anhielt. Egal, wen man an diesem Abend fragte, von Ausstellern und Publikum erhielt man immer die dieselbe Antwort. Die Besucher zählen den...

Autor:

Roland Kohls aus Ludwigshafen

following

Sie möchten diesem Profil folgen?

Verpassen Sie nicht die neuesten Inhalte von diesem Profil: Melden Sie sich an, um neuen Inhalten von Profilen und Orten in Ihrem persönlichen Feed zu folgen.

25 folgen diesem Profil

Kommentare

online discussion

Sie möchten kommentieren?

Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.

Ausgehen & GenießenAnzeige
Ein echter Familienbetrieb: Im pfälzischen Weingut Mohr-Gutting in Duttweiler bei Neustadt an der Weinstraße gibt es einen sanften Generationenwechsel im Einklang mit Natur und Mensch | Foto: Bioweingut Mohr-Gutting/frei
3 Bilder

"Ökoweinbau ist eine Grundeinstellung - im wahrsten Sinne des Wortes"

Duttweiler. Seit 70 Jahren liegt das Bio-Weingut Mohr-Gutting im malerischen Duttweiler (Neustadt an der Weinstraße). Mit einem sanften Generationenwechsel geht das Familienunternehmen einen wichtigen Schritt in die Zukunft. Die langjährige Tradition des Weinguts wird dabei harmonisch mit innovativen Ideen verbunden. Sanfter Übergang im Einklang mit der Natur Franz Mohr gründete das Weingut 1954, seine Tochter Regina war nicht nur Pfälzische Weinprinzessin, sondern auch die erste...

LokalesAnzeige
Pilzwiderstandsfähige Rebsorten benötigen deutlich weniger Pflanzenschutzmittel und passen sich besser an die veränderten Klimabedingungen an. | Foto: Mohr-Gutting
5 Bilder

Pfälzer Weinbau im Klimawandel - Zukunftsweine

Umgang Weinbau Klimawandel. Laut Studien wird der Klimawandel im Vergleich zum deutschen Mittel in Rheinland-Pfalz besonders stark zu spüren sein. Ein Los mit dem wir uns hier anfreunden müssen, schließlich wird die Pfalz nicht ohne Grund Toskana Deutschlands genannt. Gerade im Weinbau kann dies aber auch positive Auswirkungen haben, sofern die Landwirtschaft mit dem Klima an einem Strang zieht. Bereits heute können in unseren Graden Rebsorten angepflanzt werden, die hier in der Vergangenheit...

Online-Prospekte aus Bad Dürkheim und Umgebung



add_content

Sie möchten selbst beitragen?

Melden Sie sich jetzt kostenlos an, um selbst mit eigenen Inhalten beizutragen.