Spannende Speichen bei One-K-Wheels
Unternehmensbesuch des Landrats

Fahrradbeauftragter der Kreisverwaltung Marcel Kämmer, Kreiswirtschaftsreferentin Sonja Zimmermann, Landrat Hans-Ulrich Ihlenfeld, Marcel Bücker, Thomas Robbert, Valentin Hörtdörfer (One-K-Wheels) (v.l.n.r.) | Foto: KV Bad Dürkheim
  • Fahrradbeauftragter der Kreisverwaltung Marcel Kämmer, Kreiswirtschaftsreferentin Sonja Zimmermann, Landrat Hans-Ulrich Ihlenfeld, Marcel Bücker, Thomas Robbert, Valentin Hörtdörfer (One-K-Wheels) (v.l.n.r.)
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Bad Dürkheim/Freinsheim. Passend zum Stadtradeln ging es beim aktuellen Unternehmensbesuch von Landrat Hans-Ulrich Ihlenfeld mit dem Fahrrad zu One-K-Wheels nach Freinsheim. Seit 2021 entstehen hier die leichtesten Fahrradspeichen der Welt.

Gründer lernten sich an der RPTU kennen

Die Gründer Marcel Bücker, Valentin Hörtdörfer und Thomas Robbert sind 2021 mit ihrem Betrieb nach Freinsheim gezogen. „Freinsheim ist wunderschön und das Objekt hat gepasst“, berichtet Bücker. Die drei haben sich 2001 beim Studium in Kaiserslautern kennengelernt, ihr Unternehmen ist eine Ausgründung aus dem Leibniz-Institut für Verbundwerkstoffe an der RPTU in Kaiserslautern. Dort haben sie die Technologie Compo-Spoke entwickelt und patentiert, die es ermöglicht, Speichen und Speichenräder aus Faserkunststoffverbund (FKV) besonders effizient herzustellen. Unter der Marke One-K-Wheels werden nun die leichtesten Fahrradlaufräder der Welt hergestellt. In Freinsheim werden die Speichen produziert, Felge und Narbe werden zugekauft.
Die Fertigstellung erfolgt auch in Freinsheim. „Normalerweise ist Faserkunststoffverbund sehr aufwendig in der Verarbeitung. Es ist viel Handarbeit notwendig, die Arbeiten erfolgen fast nur in Asien“, erklären Bücker und Robbert. Ihre Firma hat den Prozess automatisiert.

Vieles ist automatisiert

Bei Compo-Spoke werden die Fasern automatisiert auf Formteile aufgewickelt und gleichzeitig zu Radstrukturen umgeformt. Hierzu wird ein kontinuierliches Faserband verwendet. Dadurch ist das Verfahren variabler, die Produktionskosten werden reduziert und Abfälle werden vermieden. „Wir sind Fahrrad-Enthusiasten und Erfinder und haben hier unsere Leidenschaften vereint“, sagen die Gründer. Ihr Ziel war es, Fahrradspeichen zu entwickeln, die genauso stabil und steif wie Stahl sind, aber wesentlich leichter. Das ist ihnen gelungen: 60 Prozent Gewichtsersparnis. Gerade bei Rennrädern zählt jedes Gramm, weshalb Radprofis bereits die Laufräder im Einsatz haben. Auch ambitionierte Hobbyradfahrer zählen zur Kundschaft. Seit einem Jahr ist das Unternehmen am Markt, der Radsatz aus zwei Rädern kann direkt online oder über Händler bestellt werden. Perspektivisch möchten sie auch an Fahrradhersteller liefern, sodass es fertig montierte Fahrräder mit den entsprechenden Reifen zu kaufen gibt. „Hierzu müssen wir noch günstiger werden, das Potenzial ist da“, sagt Robbert. Zurzeit gibt es nur ein Werkzeug, es können maximal vier Räder am Tag hergestellt werden. Mit mehr Werkzeugen wird die Produktion skalierbar und die Räder werden günstiger.
Darüber hinaus ist die Compo-Spoke-Technologie grundsätzlich für viele Anwendungsfälle bei der Produktion von Speichenrädern einsetzbar. So kann sie beispielsweise auch bei Maschinenelementen, Windkrafttechnik oder in der Fördertechnik eingesetzt werden. Aktuell konzentriert sich das Unternehmen jedoch auf Fahrrad-Speichen. Die Laufräder gibt es für Rennräder und Gravel Bikes, Räder für Mountainbikes sind in Planung. Sieben Modelle gibt es, die auf Bestellung gefertigt werden. Die Gründer sind sich einig: „Wir wollen das Verfahren weiterentwickeln, noch leichter und günstiger werden und mehr produzieren.“ Die Pfalz und den Landkreis Bad Dürkheim sehen sie als guten Standort für Unternehmen, jedoch müsse auch etwas dafür getan werden, Gründer in der Region zu halten. Es brauche die entsprechende Infrastruktur. „Es gibt gerade ausgehend von Kaiserslautern viel Technologie und Entwicklung bei uns, die sich auch im Landkreis Bad Dürkheim ansiedeln könnte. Da darf man ruhig für werben“, sagt Bücker. Landrat Ihlenfeld nahm die Anregungen der Gründer gerne auf. „Es ist ein spannendes Produkt, das sie entwickelt haben“, sagte Ihlenfeld. „Toll, welche Innovationen es in unserem Landkreis gibt. Es ist wichtig, dass wir auch für Technologie-Unternehmen die richtigen Voraussetzungen bei uns schaffen, um ihnen ein passendes Umfeld zu bieten.“ schu/red

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Autor:

Christine Schulz aus Wochenblatt/Stadtanzeiger Landau

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