"Tag des Baumes" im Bruchsaler Schlossgarten
Auch der "Baum des Jahres" ist hier zu finden
Bruchsal/Region. In den Schlossgärten in Baden-Württemberg spürt man nicht nur etwas vom Glanz des höfischen Lebens früherer Jahrhunderte. Diese grünen Paradiese sind die Heimat von jahrhundertealten Bäumen.
Für die Erkundung der eindrucksvollen Baumriesen bietet sich der „Tag des Baumes“ am 25. April an: etwa im Schlossgarten der ehemaligen fürstbischöflichen Residenz in Bruchsal. Auch der „Baum des Jahres“ 2019, die Flatterulme, ist hier zu finden.
Exotische Bäume
Der dichte Baumbestand und die verschlungenen Wege in den Seitenbereichen des Bruchsaler Schlossgartens, die man heute hier findet, entsprechen nicht mehr der barocken Konzeption, sondern sind Umgestaltungen im Stil des englischen Landschaftsgartens, die von 1806 bis 1808 von dem großherzoglichen Gartendirektor Johann Michael Zeyher umgesetzt wurden. Auch die große Schwarznuss und der bizarre Trompetenbaum vor dem Kavalierbau stammen wahrscheinlich aus dem 19. Jahrhundert. Wie der japanische Schnurbaum, den die Besucher im nördlichen Teil des Gartens unmittelbar neben der seitlichen Kastanienallee bewundern können, wurde auch der Trompetenbaum erst Mitte des 18. Jahrhunderts aus Asien in Mitteleuropa eingeführt. Eine alte Eiche im ehemaligen südlichen Boskett zeugt dagegen noch von der barocken Anlage aus den 1720er-Jahren.
2019 rückt die „Baum des Jahres Stiftung“ eine Ulmenart ins Licht der Öffentlichkeit, die bisher wenig bekannt ist: die Flatterulme. Sie ist ein hochgewachsener Baum der Feuchtwälder und Flussauen, in ganz Mitteleuropa heimisch und kann bis zu 250 Jahre alt werden. Ein typisches Merkmal des ca. 30 Meter hohen Baumes ist die Asymmetrie der Blätter am Blattgrund. Sechs Exemplare befinden sich im Schlossgarten von Bruchsal. Eines davon mit dem Pflanzjahr 1770 stammt sogar noch aus der Zeit von Fürstbischof Franz Christoph von Hutten: Es steht an der Straße Am Schlossgarten, in der Nähe des kleinen Bassins im oberen Schlossgarten. Die anderen fünf Bäume wurden im 19. Jahrhundert gepflanzt. Sie befinden sich an der Franz-Bläsi-Straße, gegenüber dem Treppenaufgang zum Kinderspielplatz, in der hinteren Alleereihe bei der Zufahrt zum Sportgelände, am Schlossraum 28/29, im unteren Schlossgarten an der Lindenallee sowie am Geh- und Radweg der Werner-von-Siemens-Straße.
Der Garten von Schloss Bruchsal ist frei zugänglich.
Autor:Heike Schwitalla aus Germersheim | |
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