Familien gestalten einen Hoffnungsweg entlang des Kraichbachs
Die Welt bunter machen und hoffnungsfroher
Kraichtal (art) Hoffnung zum Mitnehmen, ein Herz mit Liebe für alle Menschen, einen Schutzengel nur für dich, Schmunzelsteine, Regenbogensymbole, ein Osternest zum Mitmachen, bunte Ostereier in den Zweigen mit der Aufschrift "Mir wird nichts mangeln", einen Platz zum Sorgen ablegen und die Aufforderung "Gib nicht auf!" All das finden Oster-Spaziergänger auf dem "Hoffnungsweg" von der Münzesheimer Mühle nach Oberöwisheim. Lea und Lina, Yannick und Silas, Laura und Jonathan und noch viele andere Kinder im Alter zwischen zwei und zehn Jahren haben ihn zusammen mit ihren Eltern angelegt als Zeichen gegen die Corona-Krise. Und immer noch kommen Stationen dazu. Es gibt stets etwas Neues zu entdecken. Der Weg entstand als spontane Idee in der Münzesheimer Familie Hackstein. "Es ist wichtig, den Blick nicht nur auf das Schwierige zu richten, sondern dankbar zu bleiben für die kleinen Lichtblicke im Alltag", sagt Katharina Hackstein."Gott schenkt Hoffnung und Leben und wer könnte das besser ausdrücken als Kinder." Gemeinsam mit anderen Familien und doch jeder für sich zu Hause entstanden die ersten Stationen mit bemalten Steinen, beschrifteten Ostereiern oder kleinen Holztafeln, mit Eicheln, Tannenzapfen, Stöcken, Schneckenhäusern, die die Kinder unterwegs fanden. Zum Teil sind Stationen so angelegt, dass andere sie ergänzen können, ohne die schon gelegten Teile zu verändern.
Anschauen und auf sich wirken lassen
"Dabei haben wir uns immer an die wichtigen Vorsichtsmaßnahmen gehalten und sind einzeln an den Weg gegangen", sagt Katharina Hackstein. "Abgesprochen haben wir uns per Handy und E-Mail und Kontakt gehalten." Innerhalb kurzer Zeit gab es auch positive Reaktionen der Spaziergänger: "Das müsst ihr euch anschauen und auf euch wirken lassen", schrieb Barbara Swanton aus Oberöwisheim in den sozialen Medien. "Diese Stationen strahlen eine tiefe Liebe zu Gott aus und große Zuversicht. Danke an die wunderbaren Kinder und ihre Eltern. Sie machen den Weg am Bach zu einem ganz besonderen Erlebnis."
Die Eltern erfahren, wie die Kinder in der aktiven Auseinandersetzung mit der Corona-Krise die Situation ernst nehmen, sie aber gleichzeitig auch bewältigen. "Wir sprechen beim Basteln mit den Kindern über Mut und Hoffnung", sagt Katharina Hackstein. "Unsere Kinder gehen gerne immer wieder selbst eine größere Strecke zum Hoffnungsweg und fühlen sich als Teil einer Gemeinschaft, die Hoffnung verbreitet und die Welt ein bisschen bunter macht." Eine neue Aktion ist, Briefe zu schreiben an die Bewohnerinnen und Bewohner im Seniorenhaus Münzesheim nach Absprache mit der Hausleitung als Anstoß für Brieffreundschaften.
Autor:Martin Stock aus Bruchsal |
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