Karlheinz Holderer ist Gründungsmitglied
70 Jahre Amateurfunk Bruchsal
Amateurfunk ist kein alltägliches Hobby und viele vermuten, dass das gerade in der Zeit des Internets keine Rolle mehr spielt. Die Gründung der Bruchsaler Ortsgruppe im DARC e.V. (der DARC ist die Bundesvereinigung der Funkamateure) jährte sich zum 70. Mal. Was heute einen einfachen Verwaltungsakt vermuten lässt, war damals doch ein schwieriges Unterfangen. Amateurfunk war in allen Besatzungszonen von den Militärbehörden lange Zeit unter Strafandrohung verboten. Vom Erwerb einer Sendelizenz war nur zu träumen, mancher wurde dadurch zum "Schwarz-Funker".
Karlheinz Holderer ist Bruchsaler Gründungsmitglied und heute immer noch aktiv. Der Amateurfunk wurde im März 1949 gesetzlich geregelt und damit war der Weg zu einer Gründung der ersten Ortsverbände frei. Zu dieser Zeit war Karlheinz Holderer gerade 18 Jahre alt. Als einzig noch lebendes Gründungsmitglied und Sohn eines Inhabers eines Radio-Geschäfts hatte er als junger angehender Radiotechniker schon Einblicke in die Rundfunk-Empfangstechnik. Sein Interesse galt auch der Sendertechnik, so fand er recht schnell weitere Funker in der Gegend und damit auch Zugang zur Literatur und wichtigen Bauteilen. Er lernte die Telegrafie (hören und geben von Morsezeichen) und am 22. Dezember 1949 war er am Ziel seiner Träume: der Lizenz mit dem amtlichen Rufnamen DL3XS. Zunächst gehörte er noch zum Ortsverband Karlsruhe. Dem Umstand geschuldet, immer so weit fahren zu müssen, beschlossen die Bruchsaler Funkfreunde, einen eigenen Ortsverband zu gründen. Dies sollte nun im Frühjahr 1952 geschehen. Nur wenige der sechs Gründer hatten beruflich mit der Hochfrequenz zu tun, es fanden sich ein Zollbeamter, Theater-Akustiker, Mühlenbesitzer und Lokomotivführer darunter. Auch heute vereint dieses ausgefallene Hobby eine große Breite an technisch interessierten Menschen, die sich für Elektronik und Nachrichtentechnik begeistern. Amateurfunk ist nicht nur ein Hobby, sondern auch ein wissenschaftlich-experimenteller Funkdienst. Viele verbinden damit Völkerverständigung und sehr oft auch die Kommunikation in Not- und Katastrophenfällen.
Funkamateuren wird – nach erfolgreicher Prüfung - von der zuständigen Fernmeldebehörde ein eindeutiges Rufzeichen zugewiesen. Erst danach darf man senden; der reine Empfang hingegen ist völlig genehmigungsfrei. Auch heute haben Morsezeichen noch eine große Bedeutung, genauso wie moderne, digitale Betriebsarten. Funkamateure stellen weltweite Kontakte über Kurzwelle oder auch mittels eigener Satelliten her.
Amateurfunk interessiert auch heute nicht nur "alte Männer", in Bruchsal gibt es Kooperationen mit Schulen und Firmen und so ist für Nachwuchs gesorgt. Eigene Lizenzkurse helfen bei der Vorbereitung zur Prüfung. Funkamateure nutzen selbstverständlich auch das Internet, hier finden Sie weitere Informationen zu den Bruchsaler Amateurfunkern: Bruchsaler Funkamateure
Autor:Uwe Zimmermann / PixelMover-Foto.de aus Hambrücken | |
Webseite von Uwe Zimmermann / PixelMover-Foto.de |
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