Monika Braun und Hans-Peter Kistenberger aus Bruchsal erhalten das Bundesverdienstkreuz
Auszeichnung durch Ministerpräsident Winfried Kretschmann
Bruchsal. Anlässlich des Tages des Ehrenamtes hat Ministerpräsident Winfried Kretschmann 18 Bürger für besonderes ehrenamtliches Engagement das Bundesverdienstkreuz überreicht und ihren Einsatz gewürdigt. „Das Ehrenamt ist in Baden-Württemberg eine lebendige Kraft, die fest verankert ist in unserem öffentlichen Leben. Die Menschen, die sich einbringen und unser Miteinander gestalten, stärken damit das Fundament unserer Demokratie“, sagte Ministerpräsident Winfried Kretschmann bei der Feierstunde in Stuttgart. Durch ihren Einsatz veränderten die Ehrenamtlichen die Schicksale vieler Menschen positiv, sagte der Ministerpräsident. Wer sich für seine Mitmenschen und seine Umgebung einsetze, der zeige, dass ihm weder Einzelschicksale noch die Gesellschaft als Ganzes egal seien. Das Handeln der Ehrenamtlichen geschehe im Vertrauen darauf, dass die Zukunft etwas sei, das man mitgestalten und beeinflussen könne. „Herzlichen Dank für das, was Sie unserem Land und seinen Menschen Gutes getan haben. Bewahren Sie Ihre Zuversicht und tragen Sie sie weiter“, sagte der Ministerpräsident.
Unter den Geehrten waren auch Monika Braun und Hans-Peter Kistenberger aus Bruchsal.
Monika Braun hat sich ganz dem Schutz von Fledermäusen verschrieben und macht seit Jahrzehnten auf die elementare Rolle der „Akrobaten der Lüfte“ für das heimische Ökosystem aufmerksam. Schon früh nach ihrem Biologie-Studium arbeitete sie ehrenamtlich im Forschungsprojekt „Fledermausschutz-Programm Nordbaden“ und war für die Bezirksstelle Naturschutz und Landschaftspflege sowie die Landesanstalt für Umwelt tätig. Sie hat über 37 Jahre die Koordinationsstelle für Fledermausschutz Nordbaden aufgebaut, sie über 37 Jahre geleitet und ihr so ein Gesicht gegeben. Dabei leistete sie unentwegt Überzeugungsarbeit, um mitunter bestehende Vorbehalte gegen die Tiere auf Dachböden und in Gärten abzubauen. Durch ihr stetiges Engagement trug Monika Braun dazu bei, dass heute viele Hausbesitzer sogar stolz sind auf „ihre“ Fledermäuse. Sie war zudem Gründungsmitglied der Arbeitsgemeinschaft Fledermausschutz Baden-Württemberg und auch an der Erstellung der Roten Liste der Internationalen Union zur Bewahrung der Natur beteiligt. Bei der Betreuung von Mausohrquartieren war Monika Braun ebenfalls viele Jahre aktiv und stellte im Zuge dessen Schülern im Biologieunterricht das Leben der Fledermäuse vor.
Hans-Peter Kistenberger ist Dachdeckermeister und hat die Dachdecker-Innung Karlsruhe und den Landesinnungsverband des Dachdeckerhandwerks Baden-Württemberg maßgeblich mitgestaltet. Viele Jahre stand er als Landesinnungsmeister an der Spitze des Verbandes. Auf Bundes- und Landesebene setzte er sich für die Berufsorganisationen des Dachdeckerhandwerks ein. Hans-Peter Kistenberger war Mitglied im Hauptvorstand und in der Großen Tarifkommission des Zentralverbands des Deutschen Dachdeckerhandwerks. Es gelang ihm, auch hinsichtlich der Ausbildungssituation des Dachdeckernachwuchses vieles zu erreichen. So gab er beispielsweise mit einem Pilotprojekt für junge lernbehinderte Menschen neue Anstöße. Seit vielen Jahren ist Kistenberger kommunalpolitisch für die CDU aktiv. Sowohl im Gemeinderat der Stadt Bruchsal als auch im Kreistag in Karlsruhe.
Eine besondere Leidenschaft entwickelt Kistenberger bei der Sanierung historischer Gebäude und natürlich insbesondere von Dächern. Zum Firmenjubiläum „100 Jahre Dachdeckerbetrieb Kistenberger“ setzte er dem Dach des Ursprungsgebäudes der Fürst-Stirum-Klinik den Original-Dachreiter, ein kleines Türmchen, wieder auf. Zudem engagierte er sich maßgeblich bei der Renovierung des „Schuhmacher-Rill-Hauses“ in der „Kloschtergass“ in Bruchsal. Kistenbergers Interesse gilt auch dem Vereinsleben in Bruchsal sowohl im Sport als auch in der traditionsreichen Bruchsaler Fastnacht. Sportlich engagierte er sich im Handball als Spieler, als Schiedsrichter und als Funktionär. Als Mitglied und Ehrensenator der Großen Karnevalsgesellschaft 1879 Bruchsal (GroKaGe) hat er sich um die Erhaltung des fastnachtlichen Brauchtums in Bruchsal überaus verdient gemacht. ps
Autor:Jessica Bader aus Mannheim |
Kommentare
Sie möchten kommentieren?
Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.