Renovierung der Obergrombacher Kirche ist mit 1,2 Millionen Euro veranschlagt
Barrierefreier Zugang zu Sankt Martin

Die Sankt-Martins-Kirche  steht vor einer umfangreichen Sanierung.  | Foto: Kehrwecker
  • Die Sankt-Martins-Kirche steht vor einer umfangreichen Sanierung.
  • Foto: Kehrwecker
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Obergrombach.In das Pfarrfest der Katholischen Pfarrgemeinde Sankt Martin Obergrombach war in diesem Jahr auch eine „Gemeindeversammlung“ mit eingebettet. Pfarrer Thomas Fritz nutzte das Forum im Pfarrzentrum, um die Gemeinde auf eine gewaltige Herausforderung einzustimmen: die Renovierung der Sankt-Martins-Kirche.

Das katholische Gotteshaus wurde 1844 erbaut und soll für rund 1,2 Millionen Euro saniert werden. Ein besonderes Anliegen ist dabei für Pfarrer Fritz ein barrierefreier Zugang zur Kirche. Hierfür wird am Nebeneingang links eine Rampe gebaut und ein Mauerdurchbruch vorgenommen. Die dafür notwendige Genehmigung wurde von den zuständigen Behörden jetzt erteilt; auch die Denkmalbehörde hatte gewichtiges Wörtchen mit zureden.
Mit der Planung wurde das ortsansässige Architekturbüro Udo Lindenfelser beauftragt, das schon in der Vergangenheit erfolgreich mit der Sanierung historischer Obergrombacher Gebäude (Rathaus, Schlosskapelle) betraut war.
Auf der Frontseite der Kirche sind etliche baufällige Kapitelle zu ersetzen. Hier hatten sich in der Vergangenheit schon Stein-
trümmer gelöst und die Kirchgänger gefährdet. Auch die Kirchturmhaube in gotischem Stil bereitet Sorge. Um die Gefährdung zu minimieren, hatte die Pfarrgemeinde schon vor einigen Jahren hölzerne Überdachungen vor den Eingängen errichten lassen. Diese Dächer hatten die Obergrombacher dazu animiert, mehrere „Pomm-Fritz-Feste“ (angelehnt an den Namen des Pfarrers) zu feiern, zu denen alle Getränke und Speisen gestiftet wurden und deren Erlöse in den großen Renovierungstopf flossen.
Weiter wird ein ausgeklügeltes Beleuchtungssystem entwickelt und installiert. So sollen an hohen Feiertagen und bei den Burgfesten Kirchturm und Kubus von innen und außen beleuchtet werden können. Die Kirche wurde aus rotem Sandstein errichtet. Die einzelnen Steine werden einer nach dem anderen von Spezialfirmen untersucht, gestrahlt und bei Bedarf ausgebessert oder ganz ersetzt.
Diese Arbeiten sind langwierig und werden von Spezialfirmen ausgeführt. Trotzdem hofft Pfarrer Fritz, zum Patrozinium 2019 mit den gröbsten Arbeiten über dem Berg zu sein. Dann feiert die Martins-Kirche nämlich ihr 175-jähriges Bestehen. Was den Kirchenverantwortlichen in der Vergangenheit auch Sorge bereitete, war der ungeschützte Zugang zu den den Treppenaufgang flankierenden Mauern.
Hier konnte auch eine annehmbare Lösung gefunden werden, die verhindern soll, dass Kinder und Jugendliche die Mauerkronen als aufregende Spielplätze nutzen. Die katholische Pfarrgemeinde Obergrombach ist Teil der Seelsorge-Einheit Bruchsal Michaelsberg, in deren Bereich etliche große Baumaßnahmen zu bewältigen sind – keine leichten Aufgaben für Pfarrer Fritz und seine Mitstreiter.
Beim Zusammenschluss zur Seelsorge-Einheit hatten die katholischen Pfarreien von Obergrombach, Untergrombach, Helmsheim und Heidelsheim zwar keine Schulden mitgebracht, auf der anderen Seite hatte man aber auch keine finanziellen Rücklagen für Investitionen gebildet. So sind kluge Finanzierungslösungen vonnöten, um dem Sanierungsstau fiskalisch Herr zu werden. In Obergrombach wächst langsam ein Stahlgerüst in den Himmel, das Kirchenkubus und Turm in Eisen packt. sual

Autor:

Cornelia Bauer aus Speyer

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