Muhterem Aras verleiht in Stuttgart Preise
"Das Klischee von unpolitischen Jugendlichen ist Unsinn"
Stuttgart/Bruchsal. Etwas mehr als jede zweite Arbeit, die beim 61. Schülerwettbewerb des baden-württembergischen Landtags eingereicht wurde, ist preiswürdig; 49 Arbeiten werden mit dem Ersten Preis ausgezeichnet.
Die ausgezeichneten Schülerinnen und Schüler haben am gestrigen Donnerstag im Landtag von Baden-Württemberg aus den Händen von Landtagspräsidentin Muhterem Aras (Grüne) ihre Urkunden überreicht bekommen. „Das Klischee von unpolitischen, desinteressierten Jugendlichen ist Unsinn“, zeigte sich die Landtagspräsidentin bei der Preisverleihung erfreut. „Junge Menschen machen sich Gedanken um gesellschaftliche Themen und sie denken auch intensiv darüber nach, was wir als Gesellschaft besser machen sollten.“ Die prämierten Arbeiten seien dafür der beste Beweis.
Die Arbeiten zeigten auch die Vielfalt der Themen, mit denen sich junge Menschen beschäftigen. Jedoch hätten diese häufig das Gefühl, die Politik nehme ihre Themen nicht ausreichend wahr. Daran müsse die Politik arbeiten, so Aras, und die Inhalte der Politik stärker an den Zukunftswünschen und Vorstellungen junger Menschen orientieren. „Um in einen Austausch auf Augenhöhe zu kommen, ist der Schülerwettbewerb ein guter Ausgangspunkt“, erklärte die Landtagspräsidentin.
Generell erfreute sich der Schülerwettbewerb auch in diesem Jahr wieder großer Beliebtheit. 3.420 Schülerinnen und Schüler aus 160 Schulen haben insgesamt 2.498 Arbeiten eingereicht. Eine dieser Arbeiten war dabei der magische 111.111 Beitrag. Jedoch konnten nicht alle Arbeiten in die Bewertungen aufgenommen werden, wenn beispielsweise Unterschriften von Eltern fehlten, die erlaubten, dass die Daten gespeichert werden dürfen. 50 Arbeiten konnten somit nicht bewertet werden – aus Datenschutzgründen.
Wie jedes Jahr konnten die Schülerinnen und Schüler zwischen mehreren Aufgabenstellungen für ihre Arbeiten wählen. Am beliebtesten waren dabei die Themen „Kinder in der Welt“, das als Plakat gestaltet werden sollte, und „Digitale Überwachung“, das neben Erörterungen, Facharbeiten oder Reportagen auch als Website ausgearbeitet werden konnte. Von den Beiträgen, die zur digitalen Überwachung eingereicht wurden, wurden sechs von zehn mit Preisen ausgezeichnet. Das Onlineformat, wie eben ein Beitrag als Website, das im vergangenen Jahr zum ersten Mal zur Verfügung stand, wurde in diesem Jahr 68 Mal genutzt – dreimal so häufig wie noch im vergangenen Jahr.
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