Zehn Jahre gelebte deutsch-französische Freundschaft
Den europäischen Gedanken pflegen
Bruchsal. Seit nunmehr zehn Jahren pflegen das Collège Épiscopal Saint-Étienne in Straßburg und das Bruchsaler Gymnasium St. Paulusheim freundschaftliche Kontakte. In diesem Zeitraum haben rund 600 Schülerinnen und Schüler beider Schulen die Gelegenheit bekommen, jeweils eine Woche lang mit ihren Austauschpartnern den Schulalltag des jeweils anderen Landes kennenzulernen und bei zahlreichen Unternehmungen Kontakte zu knüpfen.
Nun war zum zehnten Mal eine Gruppe aus Straßburg zu Gast am St. Paulusheim. Anlässlich dieses Jubiläums ließ es sich die Oberbürgermeisterin der Stadt Bruchsal nicht nehmen, die 33 Schülerinnen und Schüler zusammen mit ihren deutschen Austauschpartnern, den Schulleitungen und betreuenden Lehrkräften im Rathaus willkommen zu heißen.
In ihrer Ansprache erklärte Cornelia Petzold-Schick ihre persönliche Verbundenheit mit Frankreich und berichtete von eigenen Austauscherfahrungen als Schülerin. Sie betonte die europäische Dimension des Austausches, der es jungen Menschen ermögliche, über Landesgrenzen hinweg persönliche Kontakte zu knüpfen und dabei Unterschiede, vor allem aber auch Gemeinsamkeiten kennenzulernen.
Auf diese Weise wachse Europa von unten und festige sein Fundament. Dass Frieden und Wohlstand in Europa keineswegs selbstverständlich sind, rief der Leiter des städtischen Schul- und Sportamtes, Rainer Rapp, in seinen Ausführungen zur Geschichte der Stadt Bruchsal in Erinnerung. Hierbei knüpfte er an die Besichtigung des Bruchsaler Schlosses an, zu der die Stadt die französischen Gäste vor dem Empfang eingeladen hatte.
Der Schulleiter des St. Paulusheims, Markus Zepp, dankte der Oberbürgermeisterin und der Stadt Bruchsal für ihre Gastfreundschaft und betonte mit Blick auf die nahende Europawahl die entscheidende Rolle persönlicher Begegnungen für die stete Erneuerung der deutsch-französischen Freundschaft. Der Schüleraustausch mit Straßburg trage langfristig dazu bei, den europäischen Gedanken zu pflegen und den subversiven Elementen in Europa etwas entgegenzusetzen.
Der Schulleiter des Collège Épiscopal Saint-Étienne, Guy Heitz, griff diesen Gedanken in seiner kurzen Ansprache auf und überreichte ein Gastgeschenk, das die Wirkungskraft der Freundschaft bildlich darstellt: Die Oberbürgermeisterin freute sich über die Nachbildung einer Sandsteinfigur, die den Sieg der Nächstenliebe über das Laster darstellt und im Original das Portal des Straßburger Münsters schmückt.
Für die französischen Schülerinnen und Schüler standen in der Austauschwoche noch Tagesausflüge nach Heidelberg und Karlsruhe und gemeinsame Unternehmungen mit den Gastfamilien auf dem Programm. Nun freuen sich die Französischschüler des St. Paulusheims auf den Gegenbesuch im April, bei dem es ebenfalls einen Festakt anlässlich des zehnjährigen Jubiläums geben wird. ps
Kommentare
Sie möchten kommentieren?
Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.