Neu aufgestelltes Polizeipräsidium Karlsruhe
"Der Bürger wird die Veränderungen nicht spüren"
Karlsruhe/Region. Polizeipräsidentin Caren Denner hatte am Freitagmorgen eine gute Nachricht für die Menschen im Landkreis Karlsruhe: "Der Bürger wird die Veränderungen, die die Neuordnung des Polizeipräsidiums Karlsruhe mit sich gebracht hat nicht spüren."
Zum Jahreswechsel hat sich - mit der Einrichtung des Polizeipräsidiums Pforzheim, das für die Stadt Pforzheim, den Enzkreis, Calw und Nagold zuständig ist - das Polizeipräsidium Karlsruhe ordentlich verkleinert. Es ist nun wieder ausschließlich für den Stadt- und Landkreis Karlsruhe zuständig, damit einher geht natürlich auch der Verlust von Personal. Allerdings mache sich der nur intern bemerkbar, auf den Revieren und in den Polizeiposten nicht, versicherte die Polizeipräsidentin im Rahmen eines Pressegesprächs am Freitag. Von 2.750 Stellen sinkt die Zahl nun auf 1.845 im neuen Gebiet, 1.660 davon sind Polizeibeamte im Vollzug. "Natürlich fallen diese Stellen nicht alle weg, die meisten verlagern sich in das neue Präsidium", erklärte sie.
Die Zahl der Reviere sinkt von 17 auf 11, die der Polizeiposten von 48 auf 25. Aber natürlich ist auch eine wesentlich kleinere Bevölkerungszahl zu betreuen: Statt 1,2 Millionen Einwohner nunmehr nur noch 757.324, auch die Einsatzfläche hat sich mehr als halbiert - im Großen und Ganzen wird die Arbeit der Polizei nun leichter, übersichtlicher. Alle bestehenden Polizeireviere und -posten im Landkreis Karlsruhe bleiben erhalten, auch was das Personal betrifft, wird es dort keine Veränderungen geben.
Strukturreform hat keinen Einfluss auf die alltägliche Arbeit in den Revieren und Polizeiposten
Auch die Strukturreform der Verkehrspolizei werde sich nicht negativ auswirken. "Alle Wege sind gleich geblieben, die Polizei wird weiterhin kommen, wenn der Bürger sie ruft", versicherte Denner und betonte, die Sicherheit der Bevölkerung sei schließlich die originäre Aufgabe der Polizei und auch oberste Priorität im Selbstverständnis der Polizei.
"Manche strukturellen Veränderungen und Reformen machen uns diese Aufgaben leichter, andere erschweren sie, aber letztlich wird auch im neuen Polizeipräsidium Karlsruhe die Polizei immer kommen, wenn man sie ruft."
Langsame Entspannung der Personalproblematik
Die Situation für den Bürger wird also durch die neuerliche Strukturreform der Polizei nicht schlechter, besser wird sie aber erst einmal auch nicht. Denn noch immer ist die Personaldecke der Polizei extrem dünn. Es seien auch Stellen derzeit nicht besetzt, bestätigt Denner, und auch wenn die Landesregierung 1.800 Neueinstellungen genehmigt habe, müssten die neuen Polizisten natürlich erst einmal ausgebildet und eingearbeitet werden. Im Herbst 2020 rechnet man mit den ersten Abgängern, die nach der ersten Einstellungswelle 2017 ihre Ausbildung begonnen hatten, frühestens 2021 werde sich die Lage dann wahrscheinlich entspannen", meint Denner, die jedoch auch daran erinnert, dass 2020/21 eine Rekordanzahl von Polizeibeamten in den Ruhestand gehen werde. Da müsse man dann einfach sehen, wie und ob das mit den Neueinstellungen ausgeglichen werden kann.
Neue Präsidium, neues Logo
Abschließend stellten die Karlsruher Polizeipräsidenten Caren Denner und Hans Matheis noch das neue Logo des "neuen" Polizeipräsidiums vor: Der Landkreis im Umriss, darauf die Karlsruher Pyramide als Wahrzeichen und symbolisch für den Stadtkreis, dazu das Wappen von Baden-Württemberg und der Greif, das badische Wappentier - gehalten und hinterlegt im typischen Blau der Polizei.
Ein neues Logo für ein ganz neues Präsidium. Denn das möchte Caren Denner unbedingt betonen: "Auch wenn wir jetzt unsere alte Größe wiederhaben, wir sind nicht das alte Polizeipräsidium Karlsruhe. Wir sind eine ganz neue, moderne Einrichtung mit modernen Strukturen." Angesiedelt ist das neue Präsidium in der Durlacher Allee 31-33 in der Karlsruher Oststadt - dorthin sollen - so Denners innigster Wunsch - schnellstmöglich alle Abteilungen und Einheiten ziehen. Dafür braucht es noch einige Sanierungen und Neubauten, aber sie hofft, dass der Prozess in drei Jahren so richtig in Gang kommt. "Erst wenn wir alles in einem Haus haben, können wir richtig gut und effizient agieren", betont sie.
Autor:Heike Schwitalla aus Germersheim | |
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