Kreisarchive schicken Ausstellung durch vier Landkreise
Der Vielfalt einer Landschaft auf der Spur
Bruchsal. „In pago Creichgouue“ – mit diesem Eintrag im Codex des Klosters Lorsch wurde vor 1250 Jahren erstmals eine Landschaft beim Namen genannt, die heute als badische Toskana und als Land der tausend Hügel bekannt ist. Seine Burgen und Schlösser, Fachwerkdörfer und Heimatmuseen, traditionsreichen Feste und Bräuche zeichnen den Kraichgau ebenso aus wie seine zentrale Lage inmitten wirtschaftlich starker Regionen und Großstädte.
Aus Anlass des Jubiläums ist eine Wanderausstellung entstanden, die auf 26 großformatigen Tafeln den Versuch unternimmt, die Vielfalt, Besonderheiten und historische Entwicklung des Kraichgaus zu dokumentieren. Was in dieser Form wohl erstmalig geschieht: Hat sich doch diese Landschaft seit jeher durch historisch bedingte Grenzen von Ländern, Regierungsbezirken und Kreisen immer recht kleinteilig dargeboten. „Diese Kleinteiligkeit hat lange Zeit den Blick auf das Ganze womöglich etwas verstellt“, sagt der Bruchsaler Kraichgau-Kenner Thomas Adam, der die Ausstellung konzipiert und auch die Texte beigesteuert hat. „Umso wichtiger ist es heute, gerade aus Anlass des Jubiläums, den Kraichgau als Raum im Großen zu verstehen.“
Gemeinsam getragen wird das Projekt deshalb durch die Kreisarchive Karlsruhe, Heilbronn, Enzkreis und Rhein-Neckar-Kreis, die auch jeweils den Verleih und die Terminplanung in ihren Sprengeln übernehmen. Heimatvereine, Gemeinden und Institutionen in den vier Kreisen können sich an das jeweils zuständige Archiv wenden und die Ausstellung, die durch ihre Gestaltung auch für kleinere Räumlichkeiten geeignet ist, kostenfrei anfordern. Erste Stationen hatte die Wanderausstellung bereits in Bruchsal, Odenheim und Knittlingen, im Dezember ist sie in Heidelberg und Gemmingen zu sehen, Sinsheim wird im Jahr der Heimattage ab Januar 2020 Gastgeber der Präsentation sein.
„Wir können uns über eine starke Nachfrage freuen“, sagt Kreisarchiv Bernd Breitkopf vom Landratsamt Karlsruhe, der schon bislang zahlreiche Wanderausstellungen in ähnlicher Weise auf die Reise geschickt hat. „Vor allem durch zahlreiche großformatige Bilder ist die Präsentation gerade optisch sehr sehenswert“, erklärt er. Berichtet wird auf den einzelnen Ausstellungstafeln von Adel und Burgen, von Landwirtschaft und Technologie, von Religion und Bevölkerungswandel. Auch zahlreiche bekannte Kraichgauer Persönlichkeiten und Sehenswürdigkeiten werden vorgestellt.
Die Ausstellung macht ab Freitag, 13. Dezember, halt in Heidelberg, vom 7. Januar bis 25. Februar in Gemmingen, vom 17. Januar bis 23. Februar in Sinsheim, vom 3. Februar bis 3. März in Bretten und vom 5. März bis 15. April in Pforzheim. Außerdem wird sie vom 19. April bis 3. Mai in Keltern-Ellmendingen und vom 5. Mai bis 9. Juni in Neulingen-Nußbaum zu sehen. Auch anschließend besucht die Ausstellung noch weitere Orte. ps
Autor:Caroline Trapp aus Ludwigshafen |
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