Die Israelitische Religionsgemeinschaft Baden (IRG) zu Gast bei bruchsalia
Der Vorsitzende des Oberrats der IRG Baden, Herr Rami Suliman, befürwortet den Bau eines Hauses der Geschichte der badischen Juden in Bruchsal

V. l. n. r.: Rami Suliman, Oberrat der Israelitischen Religionsgemeinschaft Baden (IRG Baden, Frau Dr. Kamila Storz, wissenschaftliche Mitarbeiterin am KIT, Fachgebiet Bau- und Architekturgeschichte, Dr. Jochen Wolf, erster
Vorsitzender des Vereins bruchsalia.
  • V. l. n. r.: Rami Suliman, Oberrat der Israelitischen Religionsgemeinschaft Baden (IRG Baden, Frau Dr. Kamila Storz, wissenschaftliche Mitarbeiterin am KIT, Fachgebiet Bau- und Architekturgeschichte, Dr. Jochen Wolf, erster
    Vorsitzender des Vereins bruchsalia.
  • hochgeladen von Rolf Schmitt

Für den Verein bruchsalia stellt sich die Frage nach dem weiteren Umgang mit dem ehemaligen Synagogengrundstück als zentrales Thema für die weitere städtebauliche Entwicklung in der Innenstadt Bruchsals dar. „An dieser besonderen Stelle muss nicht nur mit der Geschichte sensibel umgegangen werden, es muss auch Respekt gegenüber der ehemaligen Nutzung des Grundstückes mit seiner Synagoge gezeigt werden“, so Jochen Wolf, Vorsitzender des Vereines Bruchsalia. Deshalb unterstützt der Verein für den Erhalt historischer Bauwerke „bruchsalia“ die Vorschläge, die im Bürgerbeteiligungsprozess eingingen und sich mit einem würdigen Gedenken auseinandersetzen.

In diesem Rahmen haben sich Anfang Oktober der Vorstand sowie zahlreiche Mitglieder bruchsalias mit dem Vorsitzenden des Oberrats der Israelischen Religionsgemeinschaft Baden (IRG Baden), Herrn Rami Suliman und den Geschäftsführer der Religionsgemeinschaft, Michael E. Dörr, getroffen, um vor Ort die Situation zu erörtern. Herr Suliman brachte hierzu die Idee eines „Haus der Geschichte der Juden in Baden" mit und betonte dabei ausdrücklich, dass es keine Erinnerungsstätte an die Shoah sein soll, sondern die Beiträge jüdischer Mitbürger zu unserer Gesellschaft würdigen solle. Vorstandsreferent Michael E.Dörr konnte dazu die nötigen Hintergrundinformationen geben. Diese Idee warte schon seit mehreren Jahren auf eine Realisierung. Er sprach dabei von einem Leuchtturmprojekt mit Wirkung über Baden hinaus. Auch die Nähe zum Schloss und der dort untergebrachten Verwaltung für die Schlösser und Gärten in Baden-Württemberg wird als Mehrwert angesehen.

Es ist von Seiten der IRG Baden angedacht, Seminarräume bereitzustellen und auch an Ludwig Marum und andere frühere jüdische Mitbürger von Bruchsal zu gedenken. Auch die Einrichtung eines Cafés könne man sich vorstellen. Die zentrale Lage von Bruchsal würde es auch ermöglichen, an dieser Stelle zu forschen sowie Seminare und Kongresse abzuhalten. Und ganz wichtig: Durch Einrichtung einer Begegnungsstätte für junge Menschen könnte der Stadt ein jüngeres Gesicht gegeben werden.

Bruchsal und die Region haben eine lange jüdische Geschichte, wie Elisabeth Hilbert vom Verein für jüdisches Leben Kraichgau bemerkte. Eines dieser Zeugnisse ist der jüdische Friedhof in Obergrombach und auch das Tahara-Haus auf dem hiesigen Kirchhof. Eine Verbindung könnte sich ebenfalls durch das Otto-Oppenheimer-Platz-Denkmal am gleichnamigen Platz als Anziehungspunkt für am jüdischen Leben interessierte Menschen ergeben. Für Besucher von Baden(-Württemberg) aber auch der Pfalz, die an der jüdischen Geschichte interessiert sind, würde Bruchsal ein wichtiger Besuchsort sein mit entsprechend positivem Einfluss auf Handel, Gastronomie oder das Beherbergungsgewerbe.

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Autor:

Rolf Schmitt aus Bruchsal

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