Herbstreffen unter Tage
Deutsch-französicher Freundeskreis besichtigt Bexbacher Bergbaumuseum und die Homburger Schlossberghöhlen
Eine Städtepartnerschaft lebt von ihren lebendigen Kontakten und Austauschen. Vergangenen Samstag trafen sich die Sprachlaborgruppe aus Ste. Ménehould und Mitglieder der Freundeskreises aus Bruchsal zum gemeinsamen Herbsttreff im Saarland. Seit langem ist es gute Tradition, dass sich Bruchsaler und Menehilder auf halbem Wege treffen, um gemeinsam einen Tag zu verleben und um langjährige Freundschaften zu pflegen.
In diesem Jahr hatten Mitglieder der Groupe de laboratoire de langue unter Federführung des 1. Vorsitzenden Philippe Lunard einen interessanten Ausflug vorbereitet. Um 10 Uhr trafen wir uns alle im saarländischen Bexbach vor dem dortigen Bergbaumuseum. Nach einer herzlichen Begrüßung und einem Ständchen zu Ehren des Geburtstagskindes Janine wurden erstmal die wichtigsten Nouvelles ausgetauscht, immerhin lag die letzte Begegnung über ein Jahr zurück. Dann ging es erstmal auf den 40 Meter hohen Hindenburgturm hinauf, der einen großartigen Rundblick über die ganze Region ermöglicht. Eine zweistündige, sehr interessante Führung durch die ehemalige Zeche führte nicht nur in den Bergbau ein, sondern beleuchtete auch die wechselvolle deutsch-französische Geschichte der Grenzgebiete Saarland und Lothringen. Höhepunkte waren sicherlich die computersimulierte Fahrt mit einem Förderkorb in 1000 Meter Tiefe sowie die Begehung eines echten Stollens, der unter dem Museum durchführt.
Von Bexbach aus ging es dann weiter in das kleine Universitätsstädchen Homburg, wo wir in der dortigen Jägerklause mit der Küche des Saarlandes beglückt wurden. Mit viel Gelächter und guten Gesprächen verging die Mittagspause wie im Flug. Als zweiter Programmpunkt stand nun die Besichtigung der Schlossberghöhlen in Homburg an. Dieses größte Höhlensystem Europas aus Buntsandstein ist nicht natürlichen Ursprungs sondern tatsächlich menschengemacht. Über zwei Jahrhunderte lang wurde im Felsen unter der Homburger Festung Sand zur Glasgewinnung abgebaut. Entstanden ist eine faszinierende Unterwelt, die sich über zwölf Etagen erstreckt. Noch während des zweiten Weltkrieges fanden zeitweise 5000 Menschen in den Höhlen Schutz vor Bombenangriffen. In den 50er Jahren begann die damalige Regierung des Saargebietes mit dem Bau eines Bunkers in den Höhlen, dessen Arbeiten allerdings mit der Rückkehr des Saarlandes in die Bundesrepublik eingestellt wurde.
Zum Abschluss dieses sehr schönen Tages besuchten wir noch das Café des Homburger Schlosshotels. Gegen 18 Uhr verabschiedeten sich Bruchsaler und Franzosen herzlich voneinander, doch die Aussicht auf ein baldiges Wiedersehen machte den Abschied leichter. Im Rahmen des Schüleraustauschs und der traditionellen Weihnachtsmarkthütte mit Produkten der Champagne werden schon im November wieder Menehilder in Bruchsal erwartet. Text Annette Mandel, Fotos Gerhard Öfner;
Sprachlaborgruppe Bruchsal.
Autor:Gerhard Öfner aus Bruchsal |
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