Bruchsaler Kulturfenster
Die Weinlese in Heidelsheim vor 215 Jahren
Jeden Donnerstag laden das Städtische Museum und das Stadtarchiv zum Blick durch das „Bruchsaler Kulturfenster“ ein. Dieses Mal erzählt Dr. Tamara Frey vom Stadtarchiv mehr zur Weinlese im Stadtteil Heidelsheim.
Den ersten Kulturfenster-Beitrag aus dem Stadtarchiv leiteten wir mit der Schilderung einer Begebenheit aus dem Heidelsheimer Stadtratsprotokoll von 1806 ein. Heute, einige Monate später, wollen wir wieder einmal einen Blick in das Buch werfen.
Als vierter und letzter Punkt der Tagesordnung des Heidelsheimer Stadtrates in der Sitzung vom 7. Oktober 1806 wurde über die damalige Weinlese beraten. Schlechte Witterungsprognosen und der Vorsprung der Nachbargemeinden mahnten wohl allgemein zur Eile und so wurde laut überliefertem Protokollbuch folgender Beschluss gefasst:
„Da die Weinlese in der Nachbarschaft schon angefangen worden, die Trauben grossen Teils zu faulen beginnen und keine Zunahme der Zeitigung mehr zu erwarten ist, besonders wenn die dermalige gute Witterung nicht fortdauern sollte; So wurd nach vorgängiger Unterredung bestimmt, daß dahier künftigen Montag den 13ten dieses die Vorlese für die dazu berechtigte Individuen anfangen und den folgenden Tag die algemeine Lese erfolgen solle.“
Darunter wurden weitere Vermerke hinzugefügt: Zum einen sollte der gefasste Beschluss in den nächsten Tagen dem Großherzoglichen Landamt in Bruchsal zur Kenntnis gegeben werden, zum anderen zeitglich die Heidelsheimer Bevölkerung versammelt werden, um den offiziellen „Startschuss“ der Lese 1806 bekannt zu geben, jedoch nicht ohne es zu versäumen, die Einwohner bei dieser Gelegenheit auf die geltende Zehntordnung hinzuweisen.
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Neugierig auf mehr? Spannendes aus den Bruchsaler Museen und dem Stadtarchiv gibt es auf der www.bruchsal.de/staedtischesmuseum.
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