Bürgerstiftung unterstützt das Junge Bürgertheater bei seiner neuesten Produktion
Einzelmenschen - gemeinsam allein sein
Bruchsal (art) In-sein, seinen Platz finden, mitmachen, nicht abseits stehen, das sind Themen, die gerade junge Menschen, aber nicht nur diese, beschäftigen. Auch das junge Bürgertheater der Badischen Landesbühne (BLB) hat sich dieses Themas angenommen und das Stück "Einzelmenschen" entwickelt. Im "Theater treppab" hatte es kürzlich Premiere und lockte in vier Vorstellungen zahlreiche Zuschauer an. Dabei hat die junge Truppe unter Anleitung von Julius Ferstl, Theaterpädagoge der BLB, den Kontrast gemeinsam / einsam sehr eindrücklich herausgearbeitet. Unterstützt haben Ferstl die theatererfahrene Erika Manner in der Regieassistenz und Ines Unser bei der Bühnenausstattung. Die Bürgerstiftung hat erneut auch diese Produktion intensiv gefördert, nachdem Sie schon die "Startergruppe" des Bürgertheaters finanziell unterstützt hatte.
Persönlichkeitsbildung durch Theater spielen
Dieses Engagement begründen Dorothee Eckes und Gilbert Bürk vom Vorstand der Bürgerstiftung folgendermaßen: "Theaterspielen ist sehr hilfreich für die Entwicklung von jungen Menschen und dabei wollen wir durch die Stiftung mithelfen. Die Auseinandersetzung mit einem Thema, das Jugendliche bewegt, fördert die Persönlichkeitsentwicklung. Die jungen Menschen gewinnen einen eigenen Standpunkt und lernen die Meinungen anderer zu akzeptieren. Durch das Spielen vor einem Publikum üben Sie sicheres Auftreten ebenso wie sie ihre sprachlichen Fähigkeiten verbessern." Dies alles zusammen mache junge Menschen fit für die Zukunft. "Und das ist uns sehr wichtig!" Gleichzeitig wolle man die intensive Arbeit der BLB im Jugendbereich würdigen.
Chancen und Grenzen einer Gemeinschaft
Das Stück zeigte die Entwicklung einer Gemeinschaft, ihre positiven Seiten gegenüber dem "Einzelkämpfersein". Es stellte aber auch die Grenzen einer Gemeinschaft dar, wenn sie zum Gefängnis wird und zur Ablehnung der individuellen Persönlichkeit führt. Gemeinschaft darf nicht zur Uniformität führen, zur Gleichmacherei, sondern es muss eine Gemeinschaft in der Vielfalt sein - jede Person ist sowohl Einzel- als auch Gemeinschaftsmensch. Ebenso wenig darf sie sich durch Ablehnung und Feindbilder definieren. Dabei setzt die Gruppe geschickt verschiedene schauspielerische und rhetorische Möglichkeiten und Grundfertigkeiten ein. Die sparsame, aber kreative Bühnenausstattung unterstützt das Spiel und fordert die Phantasie heraus, sowohl auf der Darsteller- als auch auf der Zuschauerseite.
Autor:Martin Stock aus Bruchsal |
Kommentare
Sie möchten kommentieren?
Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.