Gewaltbereitschaft trübt Badespaß
"Gesellschaftlicher Klimawandel" oder asoziales Verhalten

Es könnte so ein schöner Freizeitspaß sein - wenn nicht einzelne Krawallbrüder im Bruchsal "SaSch!" Zoff machen würden | Foto: Symbolbild SaSch!
  • Es könnte so ein schöner Freizeitspaß sein - wenn nicht einzelne Krawallbrüder im Bruchsal "SaSch!" Zoff machen würden
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Region. Die Gewaltbereitschaft einer kleinen Minderheit könnte bald den Badespaß der großen Mehrheit trüben: Ist es ein "gesellschaftlicher Klimawandel" oder schlicht asoziales Verhalten? Denn immer häufiger kommt es auch in den Bädern der Region zu gewalttätigen Übergriffen weniger! Respekt ist offensichtlich für etliche dabei ein echtes Fremdwort.

Rückblende: Der gewalttätige Übergriff auf einen Schwimmmeister im Freibad Malsch bei Ettlingen, wo mehrere unbekannte Täter im Juni auf einen Schwimmmeister eingeprügelt und ihn dabei erheblich verletzt hatten, sind bedauerlicherweise auch in Bruchsal ein Thema: Im Freibad "SaSch!" hatte es im Juli einen ähnlichen Vorfall gegeben: Nachdem ein Badegast vom Sprungturm beinahe auf ein Kind im Wasser gesprungen war, das noch nicht wieder aus dem Sprungbereich herausgeschwommen war, wurde der Badegast vom Rettungsschwimmer verwarnt - und ihm die weitere Nutzung des Sprungturms untersagt.

"Badegast" verletzt Bäderbediensteten
Statt sich aber zu entschuldigen, schaltete diese "Badegast" aber in den Angriffsmodus, beleidigte den Rettungsschwimmer, der die Aufsicht innehatte, worauf dieser ihn dann nachvollziehbar des Bades verwies. Dann eskalierte jedoch die Situation - mit der Folge, dass der Bäderbedienstete Verletzungen im Gesicht davontrug. Als die anwesende Security den Täter zwecks Feststellung seiner Personalien ergreifen wollte, wurden sie von anderen Badegästen massiv daran gehindert. Der kriminelle Schläger konnte zwar unerkannt entkommen, doch die Auswertung der Zeugenaussagen durch die Polizei dauert an; von einem Ergreifen des Rabauken kann ausgegangen werden!

Minderheit vermiest Badegästen den Spaß
Nach Wahrnehmung von Sandra Vrkic, Abteilungsleiterin Bäderbetriebe und Bädermanagerin der Stadtwerke Bruchsal, zählen zu dieser aggressiven Minderheit, die längst den Badespaß der Mehrheit ernsthaft gefährden, "sowohl deutsche Jugendliche, mehrheitlich männlich, häufig auch in Gruppen, als auch junge Erwachsene mit Migrationshintergrund". Vrkic zeigt sich betroffen ob der latenten Gewaltbereitschaft einzelner! Ihnen ist gemein, dass sie den nötigen Respekt vor den Werten des gesellschaftlichen Zusammenlebens vermissen lassen. Stadtwerke-Chef Eberhard Oehler beobachtet die gesellschaftlichen Veränderungen mit Sorge, befürchtet, dass die Gewaltbereitschaft beinahe schon ein tägliches Phänomen ist.

Hier sei im Prinzip unser aller Zivilcourage gefragt. Sich selbst dabei nicht in Gefahr zu bringen, ist allerdings oberste Grundregel. Eine situationsabhängige Gratwanderung, zugegebenermaßen. Oehler ist zwar auch ratlos ob der sinnlosen Gewalt, gibt sich aber entschlossen: „Wir müssen die Gesellschaft wachrütteln, das Problem beim Namen nennen“ - und wendet sich mit dieser Thematik bewusst an die Öffentlichkeit, stellt das Thema Sicherheit in den Freibädern in den Fokus!

Übergriffe haben Folgen
Abgesehen von rechtlichen Aspekten, die die Übeltäter treffen werden, haben die Stadtwerke Maßnahmen ergriffen: Erste Überlegungen zum Gegensteuern reichen von einem Alkoholverbot im Freibad über eine Taschenkontrolle vor dem Einlass bis hin zur Ausweiskontrolle - und Oehler setzt nach: „Falls sich nichts ändert, werden wir im August das Freibad für zwei bis drei Tage schließen, um auf das Problem aufmerksam zu machen! Denn in letzter Instanz geht es um die Gesundheit meiner Mitarbeiter!“ Eine klare Ansage.

Autor:

Jo Wagner

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