Klimaschutz im Landkreis Karlsruhe neu definiert
"Global denken, lokal handeln" - mit dem Projekt #trinkfair

Die Unterzeichner mit den 17 Zielen für eine nachhaltige Entwicklung unseres Planeten | Foto: Heike Schwitalla
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Bruchsal/Landkreis Karlsruhe. "Global denken, lokal handeln", so fasst Landrat Dr. Christoph Schnaudigel das Klimaschutzkonzept des Landkreises Karlsruhe zusammen. Nicht ohne Stolz verweist er darauf, dass in den Landkreiskommunen schon seit nunmehr elf Jahren viel für den Schutz des Klimas und der Umwelt getan werde. So hat der Landkreis Karlsruhe bereits im Jahr 2010 ein Klimaschutzkonzept „zeozweifrei“erstellt - mit dem Ziel, durch Energieeinsparung und Nutzung erneuerbarer Energien die CO2-Emissionen auf Null zu senken. Das ist nicht nur für den Planeten extrem wichtig, schon bald werde man die Resultate auch finanziell spüren, ist sich der Landrat sicher. Nämlich dann, wenn die Bepreisung des CO2-Ausstoßes gesetzlich festgeschrieben wird.

Mit Unterzeichnung der SDG-Resolution der Vereinten Nationen mit 17 Zielen zur nachhaltigen Entwicklung (Sustainable Development Goals) hat sich der Landkreis Karlsruhe im Juli 2019 nun neue Ziele gesetzt. Die Stadtwerke Bruchsal, Bretten und Ettlingen, die Landkreiskommunen und die EnBW bekennen sich nun ebenfalls zu ihrer Verantwortung für eine nachhaltige globale Entwicklung und unterzeichneten die SDG-Resolution am Donnerstag im Rahmen der Kreistagssitzung in Oberderdingen.

Landrat Dr. Christoph Schnaudigel und Armin Baumgärtner (ewb Stadtwerke Bruchsal) unterzeichnen die SDG-Resolution | Foto: Heike Schwitalla
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Seit 2010 wurden im Landkreis schon zahlreiche Maßnahmen umgesetzt: Beispielsweise die Zertifizierung im Rahmen des European Energy Awards, Quartierskonzepte, Nahwärmenetze oder auch Carsharing-Projekte.

#trinkfair

Mit dem Projekt "trinkfair" kommt nun ein neues Projekt hinzu. Es soll Werbung für den Genuss des heimischen Trinkwassers machen, statt abgepacktes Wasser aus dem Supermarkt zu kaufen. "Ich wünsche mir, dass das zum Dauerthema wird, denn wenn man sich fragt, wofür Wasser gut ist, sollte man nicht nur an Duschen oder Autowaschen denken. Unser Trinkwasser ist von bester Qualität, häufig sogar besser als das herkömmliche angefüllte Tafelwasser."
Hervorragende Qualität, strenge Qualitätskontrollen, keine Transportwege, kein Schleppen - was in Deutschland noch eher ungewöhnlich ist, gehört in vielen anderen Ländern zum Alltag: Das Trinkwasser aus dem heimische Hahn.
In den Schulen ist das Projekt mit Wasserspendern und schicken Glasflaschen bereits gestartet, es soll aber weiter ausgeweitet werden - auch Unternehmen und Gastronomiebetriebe sollen sich der Kampagne #trinkfair anschließen, wenn es nach den Stadtwerken im Landkreis geht.

Die #trinkfair Glasflaschen gibt es unter www.trinkfair.de zu kaufen | Foto: Heike Schwitalla
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Letztlich könne der Verbraucher, entscheiden, beim Einkauf auf Plastikflaschen verzichten  und bei Bedarf auch Druck auf Restaurants ausüben. "Ich verlange immer ein Glas Wasser aus dem Hahn, wenn ich in ein Restaurant gehe. Und wenn man mir sagt, dass man mir das nicht verkaufen kann, stehe ich auf, sage, dass ich dann hier nicht essen kann und gehe", sagt  Eberhard Oehler, Geschäftsführer der Stadtwerke Ettlingen. "Und wenn es schon Mineralwasser sein muss, dann wenigstens eines aus der Region. Im Schwarzwald haben wir ja jede Menge davon."

"Wenn wir das über die Schulen und die Kinder in die Haushalte bringen, können wir die Gesellschaft vielleicht nachhaltig und dauerhaft zum Besseren verändern. Schließlich heißt es nicht umsonst Trinkwasser, es ist zum Trinken da", so Stefan Kleck von den Stadtwerken Bretten. 
Gefahren gebe es dabei nicht. Trinkwasser wird engmaschig kontrolliert, Bleileitungen - das Einzige was schädlich für die Gesundheit sein kann - gebe es schon seit Anfang des 20. Jahrhundert nicht mehr, so Oehler. Wer in einem wirklich alten Haus wohnt und sich nicht sicher ist, kann beim Installateur seines Vertrauens nachfragen oder die zuständigen Stadtwerke um Hilfe bitten. "Sinnvoll ist es, Stagnationswasser zu vermeiden. Also wenn der Hahn länger nicht in Betrieb war, einfach eine Weile das Wasser laufen lassen, zum Blumen gießen verwenden und erst danach trinken", empfehlen die Experten.

"Das ist Klimaschutz, wie ihn jeder für sich selbst leben und betreiben kann", betont Landrat Schnaudigel. "Das ist besser, als symbolisch einen Notstand auszurufen. Wir im Landkreis wollen etwas tun, etwas bewegen, wo wir Einfluss nehmen können. Aber dabei auch den Blick auf das große Ganze nicht verlieren, daher die Unterzeichnung der SDG-Resolution."

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Autor:

Heike Schwitalla aus Germersheim

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