19 Vorhaben im Kraichgau freuen sich über einen Zuschuss
Große Förderung für kleine Projekte
Kraichgau. Das Förderprogramm Regionalbudget gibt kleinen Vorhaben im Kraichgau die Chance auf eine Förderung. Projekte, deren Kosten zwischen 3.000 und 20.000 Euro liegen, können sich um den Zuschuss bewerben. Bis zu 16.000 Euro werden dann durch das Förderprogramm übernommen, immer 80 Prozent der Kosten. Die restlichen 20 Prozent müssen selbst durch den Antragsteller finanziert werden. Das Regionalbudget wurde vom Land Baden-Württemberg aufgelegt und wird aus dem Bund-Landesprogramm der Gemeinschaftsaufgabe für Agrar- und Küstenschutz (GAK) finanziert.
Das Budget besteht zu 90 Prozent aus Geld vom Land, zehn Prozent kommen von den Landkreisen der Kraichgau-Kulisse. Die Gelder beantragt der Verein bei den Landesstellen und sammelt den Betrag der Landkreise ein. Dieses Budget in Höhe von 200.000 Euro gibt er dann an Projekte in der Region weiter. Die Auswahl, was gefördert wird, trifft der Bewertungsausschuss des Vereins. Der Schwerpunkt der Förderung liegt im Bereich Dorfentwicklung, Nahversorgung und touristische Infrastruktur. Im Fokus stehen vor allem Vorhaben im Zusammenhang mit Vereinsaktivitäten, neuen Freizeitangeboten und der Pflege der Kulturlandschaft. Auch kleine Wünsche werden berücksichtigt. Wichtig: Die Projekte dürfen in den Startlöchern stehen, aber noch nicht angefangen sein. Die LEADER-Kraichgau Vorsitzende Sarina Pfründer fasst das neue Förderprogramm zusammen: „Nun können wir auch kleinere Vorhaben mit einer großzügigen Förderung unterstützen, die bei der normalen LEADER-Förderung oft hinten runtergefallen sind. Das Regionalbudget soll vor allem auch die Dorfgemeinschaft stärken, idealerweise in dem sich die Einwohner oder die ansässigen Vereine gemeinsam überlegen, was vor Ort gebraucht wird.“
Insgesamt 22 Projekte hatten sich für das Regionalbudget des Jahres 2020 beworben und die Beschreibung ihrer Vorhaben mit einer Kostenaufstellung hinterlegt. Nun wurde die Auswahlentscheidung vom LEADER-Kraichgau Auswahlausschuss getroffen, der alle Bewerbungen sichtete und nach einem einheitlichen Schema bewertete. Am Ende gab es eine Rangliste und für 19 Projekte reichen die Fördergelder aus. Diese dürfen nun loslegen.
Die Vorhaben im Einzelnen:
In Menzingen können sich hungrige und durstige Wanderer zukünftig mit einer Hofrast stärken. Der Bau der Hütte mit regionalen Lebensmitteln, die dort in Selbstbedienung erworben werden können, wird durch die Fördergelder unterstützt.
Der Kinder- und Jugendausschuss der Gemeinde Malsch wünscht sich einen Pumptrack-Parcours. Mit den Geldern des Regionalbudgets kann die Gemeinde den Jugendlichen den Wunsch erfüllen und die eingezäunte Hügelstrecke für junge und junggebliebene Fahrradfahrer umsetzen.
In Oberderdingen und seinen Stadtteilen werden einige Vorhaben umgesetzt. In Flehingen will die Offene Jugendwerkstatt ein kleines Sägewerk zur Nutzung durch die Kinder und Jugendlichen einrichten, um für den Umgang mit einer solchen Maschine zu sensibilisieren. Die Säge wurde dem Verein bereits geschenkt, nun kann die Überdachung durch die Förderung gestemmt werden. Ebenfalls in Flehingen will der Verein „Förderverein 77plus – unser Bad soll älter werden“ eine Spielecke im NaturErlebnisBad einrichten. Dank der Fördergelder wird das Bad nun im Sommer mit einer Sand- und Spielecke noch attraktiver für Familien. Die Gemeinde Oberderdingen schafft für die Spielplätze am Derdinger Horn und auf dem Weinplateau Abenteuer-Spielgeräte an und möchte Familien damit einen Grund mehr für einen Besuch der schönen Ecken des Kraichgaus geben.
Gemeinsam schaffen die Oberderdinger, Flehinger und Großvillarser Vereine Markthütten an, die bei gemeinschaftlichen Festen genutzt werden sollen und ein schönes Bild für die Besucher abgeben. Die Flehinger Vereine haben zusätzlichen Bedarf an einer „Tonmischerhütte“. Für die Feste im Sommer wird eine Hütte für die Tontechnik benötigt. Auch diese Anschaffung wird unterstützt.
In Zaisenhausen gibt es eine aktive Voltigiergruppe des Reit- und Fahrvereins. Die jungen Pferdebegeisterten wünschen sich ein galoppierendes Holzpferd, um die Übungen zunächst am nicht lebenden Objekt zu üben, bevor es dann auf den Pferderücken geht. So können zum einen noch mehr Kinder der Warteliste bedient werden, die das Hobby des Voltigierens interessiert und zugleich wird eine bessere Sicherheit gewährleistet.
In Kraichtal wird die Burggartenschule Oberöwisheim durch den Verein "Kraichtal hilft" mit einem Grünen Klassenzimmer ausgestattet. Direkt in der Natur gelegen, sollen die Kinder den Schulgarten noch besser in den Unterricht einbeziehen und ihr Wissen über Umwelt hautnah außerhalb der Gebäude erweitern.
Eine weitere Förderrunde wird es für das Jahr 2021 geben. Auch dann werden wieder 200.000 Euro in der Region verteilt. Das Bewerbungsfenster öffnet sich im Herbst. Interessierte können jederzeit Kontakt mit der Geschäftsstelle des Vereins Regionalentwicklung Kraichgau aufnehmen und sich beraten lassen. ps
Autor:Jessica Bader aus Mannheim |
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