Bruchsaler Kulturfenster
Kommunikation mit Übersee – Postkarten von Amerika-Auswanderern Teil 2
Jeden Donnerstag laden das Städtische Museum und das Stadtarchiv zum Blick durch das „Bruchsaler Kulturfenster“ ein. In dieser Woche zeigt Dr. Tamara Frey vom Stadtarchiv eine weitere Postkarte, die Auswanderer Lorenz Heiser in seine Bruchsaler Heimat schickte.
Teil 1 führte uns in das Leben des jungen Lorenz Heiser in New York, wo er sich einer Deutschen Fußballmannschaft angeschlossen hatte und seiner Großmutter schriftlich seine Freundin vorstellte.
Das Foto der Postkarte zwei Jahre später zeigt, dass er weiterhin in New York gut integriert war und bei den „Continentals“ Fußball spielte. Die Karte ist an den Vater in Bruchsal adressiert und folgte zeitlich auf den Tod eines Onkels. Die Zeilen „da ich so lange nichts von euch zu hören bekomm“ und „lasst mal auch was von euch hören, und wenn es nur eine Karte ist“ sprechen davon, dass es nicht nur für die Daheimgebliebenen, sondern auch für die jungen Menschen in Übersee wichtig war, gerade in Krisensituationen kurze Lebenszeichen von ihrer Familie zu bekommen und so zumindest schriftlich eine Nähe zu spüren, die physisch nicht möglich war.
Langstreckenkommunikation zieht dabei besondere Unsicherheit mit sich: Lorenz fragt, ob sein letzter Brief aus Amerika die Familie in Bruchsal überhaupt erreicht hat. Weiter drückt er seine Hoffnung aus, dass alle daheim gesund sind und wiederholt: „Bitte bald Antwort“. Leider haben wir keine weitere Postkarte von Lorenz Heiser in unserem Bestand, wir wissen aber, dass er bis Anfang der 1970er in den USA lebte; der „Continental Football Club“ mit Spielern aus ganz Europa ist bis 1922 belegt.
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Neugierig auf mehr? Spannendes aus den Bruchsaler Museen und dem Stadtarchiv gibt es auf der www.bruchsal.de/staedtischesmuseum.
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