AWO Karlsruhe-Land kritisiert Kultusministerium
Kommunikation nur über die Medien
Dass eine Ministerin gefühlt ausschließlich über die Medien kommuniziert ist an dieser Stelle wohl als neuartig zu bewerten. Kultusministerin Eisenmann lies am 6. Mai verlauten, dass die Kitas in Baden-Württemberg ab 18. Mai ihr Betreuungsangebot wieder ausweiten können. Seitdem warten die Kommunen und Träger auf weitere Anweisungen und konkrete Ansagen aus dem Ministerium. Daher laufen Anfragen von Abteilungs- und Einrichtungsleitungen wie auch Erziehern und Eltern oftmals ins Leere.
Ein Umstand, den auch die AWO Karlsruhe-Land als Träger von fünf Kindertagesstätten leidlich zu ertragen hat.
„Am Donnerstag, den 14. Mai, kam am späten Nachmittag eine Ankündigung per Pressemitteilung aus dem Ministerium, dass am Samstag, den 16. Mai „voraussichtlich“ eine Verordnung für den 18. Mai erlassen wird. Diese kam dann auch am späten Samstagabend, quasi 24 Stunden vor der Frist“ so Dagmar Rolli, Abteilungsleiterin des Kinder- und Jugendbereichs der AWO Sozialen Dienste gGmbH. „Wir werden vom Ministerium schlichtweg im Regen stehen gelassen und bekommen keine klaren Aussagen. Da hilft nichts, außer sich selbst zu organisieren, wie wir es momentan bestmöglich tun. Wir sind auf alle Eventualitäten vorbereitet, dennoch ist es schlicht frustrierend, seinen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern wie auch den Eltern keine klare und verlässliche Antwort auf berechtigte Fragen geben zu können“ so Rolli resigniert. „Das Ministerium hat scheinbar keine klare Linie, wie die Betreuung ab dem magischen Datum nun laufen soll“ so die Geschäftsführerinnen Elke Krämer und Angelika Nosal. „Alles, was dadurch erzeugt wird, ist Frust bei allen Beteiligten, vor allem aber bei den Eltern, die völlig im Unklaren sind, wie, ob und wann eine Betreuung ihrer Kinder wieder gewährleistet ist“. Nicht unterschätzen sollte man dabei auch, dass für viele Kinder das Wiedererlangen eines geregelten Alltags nach zwei Monaten ohne gewohnte soziale Kontakte sehr wichtig ist.
„Wir haben an allen Standorten Notgruppen eingerichtet und können postwendend auch wieder einen eingeschränkten Regelbetrieb gewährleisten. Alles, was es dafür braucht, sind endlich klare Aussagen mit Vorlauf aus dem Ministerium, die dann nicht „über Nacht“ umgesetzt werden sollen“ so die AWO-Verantwortlichen.
Autor:Sonja Franzke-Dammert aus Bruchsal |
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