Heimatverein Obergrombach
Mehr Wasser für den Grombach
Obergrombach. Im Jahre 1911 erhielt Obergrombach unter tatkräftiger finanzieller und logistischer Unterstützung der Krupp-Werke in Essen - die Schlossbesitzer-Familie von Bohlen und Halbach war mit der Stahlbau-Dynastie Krupp durch Heirat verbunden – seine erste Wasserleitung.
Dazu wurde eine Quelle im hochgelegenen Gewann „Fritzenwiese“ erschlossen. Durch eine Leitung wurde das Quellwasser zum Hochbehälter in der Robert-Stolz-Straße transportiert, von wo aus ganz Obergrombach mit Trinkwasser versorgt wurde.
In den Siebziger Jahren wurde die „Fritzenwiese“ aus der Trinkwasser-Versorgung abgekoppelt, da das Wasser einen zu hohen Nitratgehalt aufwies.Das Wasser der Fritzenwiese wurde zur Speisung mehrerer Feuchtbiotope genutzt und durch die alten Kruppschen Rohre dem Grombach zugeführt.
Die ursprüngliche Hauptquelle des Grombach befindet sich im alten Ortskern von Obergrombach. Dort ist direkt unter der Schlosskirche die Quelle in einer Brunnenstube gefasst. Die Schloss-Quelle kam in den Jahren zum versiegen, und so war das Wasser von der „Fritzenwiese“ eine willkommene Zugabe.
Im Grombach entwickelte sich eine lebendige Tierwelt: Flachkrebse, Molche, Frösche und Unken waren hier zu finden.
Doch vor zwei Jahren ist der Zufluss aus der Fritzenwiese versiegt; das Wasser speiste lediglich noch die Biotope. Irgendetwas hat den 1,5 Kilometer langen Zufluss zum Grombach unterbrochen. Aber was?
Diese Frage beschäftigte Stadtrat Dr. Wolfram von Müller, der zugleich Vorsitzender des Heimatvereins Obergrombach ist, zwei Jahre lang.
In seinem Bemühen, die gusseiserne Leitung wieder passierbar zu machen, hatte es von Müller schwer, jemanden zu finden, der sich zuständig fühlte: Die Stadtwerke haben mit aufgegebenen Leitungen nichts mehr zu tun und die Umweltbehörden begnügten sich mit dem Erhalt des Biotops.
Erst beim Bauamt der Stadt Bruchsal fand von Müller ein offenes Uhr für sein Anliegen. Bei der Untersuchung der Leitung wurde ein Fremdkörper entdeckt und herausgefräst. Seit einigen Tagen speist das „Fritzenwiesenwasser“ wieder den Grombach. Anderthalb Liter Wasser pro Sekunde ergießen sich in den Bach und stärken den Wasserlauf. Es bleibt zu hoffen, dass auch die ökologische Vielfalt wieder in den Grombach zurück findet. sual
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