Gedenktag für die Opfer des Nationalsozialismus
Oberbürgermeisterin besucht Grab von Ella Weiss
Bruchsal (PM) | Alljährlich am 27. Januar, dem „Gedenktag für die Opfer des Nationalsozialismus“, besucht Oberbürgermeisterin Cornelia Petzold-Schick das Grab von Ella Weiss auf dem Bruchsaler Friedhof. Ella Weiss war eine der Frauen, die eine Gefangenschaft in den Konzentrationslagern (KZ) Theresienstadt und Auschwitz überlebt haben und von den Qualen im Lager sowie von der Befreiung durch die Rote Armee am 27. Januar 1945 erzählen konnte.
Sie lebte von 1978 bis zu ihrem Tod im Jahr 2014 in Bruchsal und war „die letzte Zeitzeugin aus dem KZ in unserer Stadt“, sagt Oberbürgermeisterin Cornelia Petzold-Schick. „Deshalb war es wichtig, dass sie zu ihren Lebzeiten immer wieder von diesen schrecklichen Vorkommnissen berichtete.“
Gesicht der Opfer von Auschwitz in Bruchsal
Nun sei es auch Jahre nach ihrem Tod bedeutsam, durch diesen Grabbesuch Ella Weiss zu ehren und mit dem Gedenken darauf hinzuweisen und hinzuwirken, dass derartiges nie wieder vorkomme wie die Vernichtung Tausender von Menschen in den Konzentrationslagern. „Ella Weiss war in Bruchsal das Gesicht der Opfer von Auschwitz“, sagte die Oberbürgermeisterin am Grab, wo sie einen Strauß weißer Rosen niederlegte.
Michaela Taghi-Aghdiri und Ernst-Friedrich Schäfer begleiteten die Oberbürgermeisterin bei dem Gang auf den Friedhof und unterstrichen damit die Bedeutung des Grabbesuchs, der mehr ist als eine symbolische Handlung, sondern vielmehr eine Mahnung, die Geschichte nicht zu vergessen und wachsam zu bleiben.
Anschließend entzündeten die Drei auch am Grabstein von Josef Heid in unmittelbarer Nähe eine Kerze. Heid war für die Sozialdemokratische Partei Deutschlands Mitglied des Badischen Landtages gewesen. 1933 und 1944 kam er jeweils für mehrere Monate in „Schutzhaft“, unter anderem im KZ Heuberg und im KZ Dachau, wo er auch starb. Heid lebte zuletzt vor seiner Deportation nach Dachau in Bruchsal.
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