Kulturfenster
Objekt des Monats März

Foto: Städtisches Museum Bruchsal

Die städtische Sammlung erhielt 1902 Räume im „Hohenegger“ und zog ab 1918 nach und nach ins Schloss um. Im Südflügel waren im Erd- und Mittelgeschoss zunächst in 12, später in 14 Räumen umfassende Sammlungen von der Altsteinzeit bis zur Neuzeit untergebracht. Zeitungsberichte geben 1922 beredt Auskunft über die Vielzahl an Ausstellungsstücken, die die Geschichte Bruchsals und des Umlands belegten. Die Sammlung ging im Bombenhagel unter.
Der erste Schadensbericht vom für das Schloss zuständige Baumeister Göbel wird am 14. März 1945 an das Landesdenkmalamt übermittelt: „…Noch erhalten, allerdings beschädigt und z.T. ausgebrannt, sind die Räume des Erdgeschosses … links (Südseite), worin das Städt. Museum untergebracht war. Hier sind Münzplastiken, Ofenplatten, einige Bilder, Waffen mehr oder minder beschädigt, auch unversehrte Stücke erhalten.“
Nachdem der Brandschutt ausgeglüht war, mussten in der Stadt die Trümmer beseitigt werden. Auf Loren, für die extra Schienen gelegt waren, wurde der Schutt zu verschiedenen Stellen transportiert. Verwendung fand er zum Beispiel zur Auffüllung des Geländes Messplatz und Eisweiler. Da im Ehrenhof und im Schlossgarten Notunterkünfte aufgestellt werden mussten, ist davon auszugehen das Schutt und Trümmer aus der Schlossruine ebenfalls dorthin verbracht worden sind. Besucher des Städtischen Museums berichten immer wieder davon, dass sie als Kinder im Schutt gespielt und einige der herumliegenden Dinge mitgenommen haben. Nur wenige Teile der Sammlung wurden aus dem Schutt geborgen. Nicht nur Ausstellungsstücke, auch die Dokumentation zu den Objekten und das Inventar gingen durch das Bombardement vor 80 Jahren nahezu vollständig verloren.
Der Hinweis auf der Inventarkarte: „wohl aus dem Brandschutt 1945“ - unterstreicht die ungewisse Herkunft dieses Ausstellungsstücks. Der von der Stadt Bruchsal am 14.06.1914 als Wanderpreis für ein Wettturnen gestiftete silberne Ehrenschild war 1994 „aus dem Städtischen Archiv übernommen“ worden. Die Stadt Bruchsal als Eigentümer ist somit belegt, aber warum und wie es wieder in den Besitz der Stadt kam ist nicht mehr festzustellen.
Aus einer Grabung von 1937 stammt die Halspartie einer Urne. Die Fragmente, die später zusammengesetzt wurden, sind zwischen 800 und 450 v.Chr., in die Hallstattzeit datiert. Ob die Scherben ein vollständiges Gefäß ergaben ist nicht mehr nachvollziehbar.
Deutlich erkennbar ist die neue Brandpatina an der Spirale der Fußberge und den Bruchstücken einer Armspirale zu erkennen. Immens hohen Temperaturen entstanden beim Feuersturm der sich über die Stadt wälzte dadurch wurden viele Objekte pulverisiert. Die zwischen 1600 – 1300 v.Chr. geschmiedeten Bronzestücke wurden auf einer Liste von 1951 vage als „Alter Vorkriegsbestand“ bezeichnet.
Die Inventarkarte dieser Speerspitze aus Eisen bezeichnet den Danzberg als möglichen Fundort. Auf dem Obergrombacher Gelände war ein fränkischer Friedhof entdeckt worden. Die Speerspitze wurde in der Merowinger Zeit geschmiedet, war Grabbeigabe und wurde im Brandschutt entdeckt. Angaben zur genauen Lage des Fundes, zum Grab und seinem Inhalt sind verloren.
Der Birnkrug aus Fayence war vielleicht ein Geschenk an ein Hochzeitspaar. Die erhaltenen Teile der Aufschrift: „Christian Leppert Ursula Schiff ∙ 1833 ∙ Die Schuhmacher die .... Lustig, Sie Trinken viel und sein noch Durstig“, lassen darauf schließen. Ruß liegt wie ein öliger Film auf der glatten teilweise noch glänzenden Glasur. Durch den Brand hat sich die farbenfrohe Bemalung stark verändert.

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Pressestelle Stadt Bruchsal aus Bruchsal

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