Von der Mauritiuskirche zu St. Mauritius
Ökumenischer Pfingstgottesdienst in Oberöwisheim bewegte Kraichtal
„Großer Gott wir loben dich. Herr wir preisen deine Stärke“ mehr als 300 Menschen aus den Kraichtaler Gemeinden stimmten diesen Choral an in der katholischen Kirche St. Mauritius in Oberöwisheim. Er bildete den emotionalen Höhepunkt und Abschluss eines außergewöhnlichen ökumenischen Gottesdienstes am Pfingstmontag in Oberöwisheim. Der Gottesdienst bewies den Zusammenhalt der Christinnen und Christen in Kraichtal. Traditionell feierten sie den „Geburtstag der christlichen Kirche“ mit dem Pfingstfest. Dieses gilt als Ursprung der christlichen Gemeinde, die sich laut Apostelgeschichte in der Bibel an diesem Fest in Jerusalem zum ersten Mal öffentlich zeigte. Wenn auch diese Gemeinde im Laufe der Jahrhunderte viele Formen und Gruppierungen entwickelte, so gilt doch heute noch dieser Ursprung für alle Menschen, die an Jesus Christus glauben.
Sich auf die gemeinsame Wurzel besinnen
Bestreben auch des Gottesdienstes in Oberöwisheim war es, sich auf das Wesentliche und die gemeinsame Wurzel zu konzentrieren. Darin sieht die ACK, die Arbeitsgemeinschaft der Christlichen Kirchen in Kraichtal, ihre Bedeutung. Angesichts der Entwicklungen in der heutigen Zeit, erkennt man immer mehr, dass man zusammenstehen muss und miteinander für die Menschen da sein. So verbinden sich in der ACK nicht nur die katholischen und die evangelischen Kirchengemeinden, sondern auch die evangelisch-methodistische Kirche (EmK) und die christliche Gemeinschaft Kraichgau-Stromberg (CG). Dieses Miteinander versinnbildlichte der Gottesdienst in Oberöwisheim mit dem Pfingstgottesdienst, der in der evangelischen Mauritiuskirche begann und sich fortsetzte in der katholischen St. Mauritiuskirche wenige hundert Meter weiter, den Kirchenberg hinauf. Symbol war eine Leiter, die der katholische Pfarrer Wolfram Stockinger zusammen mit dem evangelischen Pfarrer Klaus Vogel von der einen in die andere Kirche trug. Hier setzten sie diese Leiter mit einem Gegenstück zu einer Bockleiter zusammen nach dem Motto des Gottesdienstes „Mit einer (gemeinsamen) Leiter kommt man weiter.“ Gemeinsam hielten sie von dieser Leiter aus das Fürbittengebet.
Keine exklusive, sondern gemeinsame Kirche für die Menschen
Beide Pfarrer betonten: „Gott will keine exklusive Kirche, sondern eine gemeinsame Kirche für die Menschen.“ Mit „Ich habe einen Traum“ begann Pfarrer Vogel mit berühmten Worten und fuhr fort, „dass wir miteinander in der ACK Kraichtal das Evangelium zu den Menschen in ihren Alltag bringen können, dorthin wo sie es am nötigsten haben.“ Pfarrer Stockinger zeigte anhand eines drastischen Beispiels aus der Bibel, dass Gott auch und gerade Menschen berufe, die „Dreck am Stecken“ hätten. „Und davon gibt es noch viele weitere Geschichten“, sagte er. Gott suche nicht die „Braven und Gerechten“.
Der Gottesdienst endete an diesem sommerlichen Vormittag mit offenen Gesprächen auf dem sonnenbeschienenen Vorplatz von St. Mauritius.
Autor:Martin Stock aus Bruchsal |
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