60.000 Euro Zuschüsse aus Lotterieerträgen
Schön aber in die Jahre gekommen: Die Bruchsaler Barockkirche St. Peter wird saniert
Bruchsal. 1736 beauftragte Bischof Schönborn den bekannten Baumeister Balthasar Neumann mit der Planung einer barocken Kirche in Bruchsal, 1746 wurde der erste Gottesdienst in St. Peter gefeiert, die Weihe erfolgte 1749. Weil sie etwas außerhalb vom Stadtkern steht, blieb die opulent geschmückte Barockkirche von den Bombenangriffen des Zweiten Weltkriegs weitgehend verschont. Heute ist St. Peter in die Jahre gekommen, muss dringend restauriert werden. Wände, Decken, Fußböden, Heizung und Beleuchtung sollen saniert werden, eine behutsame Generalreinigung unter konservatorischen Aspekten ist ebenso von Nöten, wie konservatorische Arbeiten am Putz, Stuck und Gemälden. Ein Brandanschlag im Jahr 2017 tat sein Übriges zum desolaten Zustand des Bauwerks, die Wände und Wandgemälde wurden durch Rauch und Ruß stark verschmutzt.
Restaurierungskosten von über 500.000 Euro
Doch die Finanzierung der Generalsanierung stellt die Bruchsaler Seelsorgeeinheit St Vinzenz vor große Probleme. Allein durch die Mittel der Gemeinde und die Aktionen des Fördervereines lassen sich die benötigten rund 500.000 Euro für die Innenraumsanierung nicht aufbringen. Nimmt man Heizung, Beleuchtung und Fußboden dazu, könnten sogar Kosten in Höhe von rund einer Million Euro entstehen, schätzt Norbert Pohl vom Förderverein zur Erhaltung von St. Peter. "Das Land unterstützt die Maßnahme mit rund 90.000 Euro, vom Bund kommen noch einmal 180.000 Euro, also noch lange nicht genug, um die Kosten zu decken", so Pohl weiter. "Daher sind wir sehr glücklich über die 60.000 Euro Spende aus den Lotterieerträgen von Lotto Baden-Württemberg".
Loskäufer unterstützen den Denkmalschutz im Land
Das Geld stammt aus den Erträgen der Lotterie "Glücksspirale" und wird vergeben von der Denkmalstiftung des Landes Baden-Württemberg. St Peter in Bruchsal gehört zu rund 1.500 Projekten, die auf diese Art bisher gefördert werden konnten. "Wir unterstützen die Sanierung gerne, da es sich bei der prachtvollen Kirche um ein ganz einzigartiges kulturelles Denkmal handelt". so Dr. Eckart Rosenberger, Vorstandsmitglied der Denkmalstiftung. "Die Kirche soll nach der Sanierung wieder so aussehen, wie es ihrem künstlerischen und historischen Rang entspricht", erklärt er. "Wir sind froh, dass wir bei solch einem Projekt helfen können", sagt auch Lotto-Regionaldirektorin Carmen Theilmann. "Das Geld kommt von den Menschen, die Lose der Glücksspirale kaufen. Diese Menschen wissen oft gar nicht, was sie damit Gutes tun. Wir nennen sie deshalb auch gerne die heimlichen Mäzene des Landes", freut sie sich. "Und wenn dann die Kirche zum Tag des offenen Denkmals oder zu anderen Anlässen wieder geöffnet ist, können diese Menschen sich auch an der Schönheit des Bauwerks erfreuen."
Einen genauen Plan zum Ablauf der Sanierung, gebe es noch nicht, erklärt Pohl. "Aber wir hoffen, dass wir im Frühjahr 2020 mit den ersten Arbeiten starten können."
Autor:Heike Schwitalla aus Germersheim | |
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