Synagogengrundstück Baden-Baden: Die Würde des Ortes wiederherstellen
Ähnlich wie in Bruchsal gibt es auch in Baden-Baden ein Grundstück, auf dem zuvor die in der Reichspogromnacht zerstörte Syngoge stand und über dessen weitere Verwendung vor Ort diskutiert wird. Während in Bruchsal das Grundstück 1951 durch den Bau eines Feuerwehrhauses geschändet wurde, wird das Baden-Badener Synagogengrundstück seit vielen Jahren als Parkplatz genutzt.
Nunmehr will der "Aktionskreis Neue Synagoge Baden-Baden" mit einer Demonstration auf die Situation des Grundstücks der alten Synagoge in Baden-Baden aufmerksam machen.
In einer Mitteilung schreibt der Aktionskreis: "81 Jahre nach dem Pogrom in Baden-Baden wird die Würde des Ortes weiterhin verletzt. Der Ort, wo die Synagoge am 10. November 1938 niedergebrannt wurde, wird als Parkplatz für einen Baden-Badener Verlag benutzt, obwohl der damalige Tageszeitungsverleger im Kaufvertrag zugesichert hatte, dass das Grundstück nicht für profane Zwecke genutzt wird.
Nach einer Erklärung der europäischen Rabbiner-Konferenz handelt es sich bei den Synagogengrundstücken um heilige Erde. Es ist davon auszugehen, dass auch auf dem Grundstück in der Stephanienstraße 5 Teile des Fundaments und Steine der Synagoge erhalten geblieben sind.
Mit der Kundgebung demonstriert der «Aktionskreis Neue Synagoge Baden-Baden» am Sonntag, den 10. November 2019, ab 11.30 Uhr, vor dem Grundstück der alten Synagoge für einen öffentlichen Dialog in der Synagogenfrage. Die Forderung heißt, die Würde des Ortes wiederherstellen. Dies könnte durch eine Gedenk- und Erinnerungsstätte erfolgen. Alle jüdischen und nichtjüdischen Bürger sind herzlich zum Meinungsaustausch eingeladen."
Autor:Rolf Schmitt aus Bruchsal |
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