Unterwegs als Lebensbegleiter
„Hospizbegleitung ist so individuell, wie die Menschen, denen man dabei begegnet,“ erzählt Manfred Debong, der bereits seit über 20 Jahren als ehrenamtlicher Hospizbegleiter, seelsorglicher Trauerbegleiter und als Notfallseelsorger für Menschen an ihrem Lebensende und deren Angehörige da ist. Seit 2019 ist er ehrenamtlich für den Ökumenischen Hospiz-Dienst tätig. Für ihn bedeutet dieses ehrenamtliche Engagement eine Erfüllung im Leben. Leid mitzutragen, ohne Leid zuzudecken, den Menschen voller Dankbarkeit in ihren Nöten beizustehen: Das ist Manfred Debong wichtig.
Seit über 1,5 Jahren begleitet Herr Debong Familie Mai. Klaus-Dieter Mai wohnt mit seiner Frau, die im Koma liegt, im Seniorenhaus St. Elisabeth in Karlsdorf-Neuthard. „Als ich damals um ein Haar meine Frau verloren habe, war ich kurz vor dem Durchdrehen,“ erzählt Herr Mai, der es schwer in Worte fassen kann, wie viel es ihm bedeutet, weiterhin mit seiner Frau zusammen sein zu dürfen. „Unser heutiges Zusammensein tut mir unheimlich gut,“ so Herr Mai. Die ganze Wut und Trauer über das Schicksal, das Familie Mai ereilte, fing Herr Debong mit regelmäßigen Besuchen und Gesprächen auf.
Manfred Debong besucht Herrn Mai seither einmal in der Woche, oder sie telefonieren miteinander in Zeiten von Corona bedingtem Besuchsverbot. „Die Besuche waren und sind eine willkommene Abwechslung. Egal welches Thema bei den jeweiligen Besuchen im Mittelpunkt steht, man redet darüber, diskutiert und hat ein gutes Gefühl dabei,“ so Klaus-Dieter Mai, der die Besuche sehr genießt. Der Meinungsaustausch mit Herrn Debong ist für Herrn Mai ein weiteres Puzzleteil im Kontakt zur Außenwelt.
„Bei Herrn Mai bin ich eher als Lebensbegleiter und Freund im Einsatz,“ erzählt Herr Debong, der auch todkranke, sterbende Menschen auf ihrem letzten Weg begleitet. In den vielen Jahren Hospizbegleitung hat Herr Debong einige intensive Begegnungen erlebt, mit denen er für ihn gewinnbringend seine Freizeit füllt.
Zeit, Einfühlungsvermögen, Empathie, Resilienz und ein guter Zuhörer sein, sind nur einige der Eigenschaften, die man als Hospizbegleiter mitbringen sollte. Herr Debong, der auch Ständiger Diakon ist, besitzt diese und ist damit eine wertvolle Unterstützung des Ökumenischen Hospiz-Dienstes.
Autor:Caritasverband Bruchsal aus Bruchsal |
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