Ausstellung - Stadtkirche
Was niemals stirbt - Hoffnung in schwieriger Zeit
Ausstellung „Was niemals stirbt“ Verkündigung aus Nagasaki
Warum in der heutigen Zeit, in Bruchsal, weit weg von Nagasaki, eine Ausstellung über den japanischen Radiologen Dr. Takashi Nagai und seine Ehefrau Midori aus Nagasaki?
Es war Krieg und auch heute ist wieder Krieg. Und jeder Krieg erfordert eine Stellungnahme, nicht nur politisch, militärisch, sondern auch persönlich. Wie stehe und lebe ich vor diesem Geschehen?
Dr. Nagai Takashi musste zwei Mal an einem Krieg teilnehmen, erlebte 1945 den Atombombenabwurf über Nagasaki, überlebte und wurde zum Hoffnungsträger für viele. Auch für uns heute, in der Nachbarschaft des Krieges, kann er zu diesem Licht auf dem Weg werden.
Wer war er? Ein Mensch mit einem Wahrheitsdrang, der auch uns bewegt, der Menschen in allen Kulturen bewegt.
Aufgewachsen ist er in einem schintoistisch geprägten Elternhaus, in der Schule hat er den Positivismus begeistert angenommen und im Medizinstudium seine materialistische Haltung bestätigt gefunden.
Durch entscheidende Lebensereignisse, Gedanken aus Pascals „Pensee“ und der Begegnung mit einer christlichen Familie fand er zum katholischen Glauben.
Er und seine Frau Midori wurden für das durch zwei Kriege verwundete Volk zu Zeugen selbstloser Nächstenliebe.
Dr. Takashi lebt nach dem Abwurf der Atombombe weitere sechs Jahre. Er schreibt trotz fortschreitender Strahlenkrankheit viele Bücher. Bewegend ist seine ungebrochene Lebensfreude und Neugier, frei von Hass und Traurigkeit trotz des Verlustes seiner Ehefrau und der Zerstörung von Hab und Gut.
So wurde Nagai für die Menschen in Nagasaki und weit darüber hinaus zu einem wichtigen Anziehungspunkt und Ratgeber. In vielen Menschen entfachte er den Mut zum Neuanfang und Wiederaufbau. Er gilt als der Gandhi Japans
Viele hundert Menschen besuchten ihn jede Woche. Selbst der japanische Kaiser (Tenne) sowie ein Gesandter von Papst Pius XII. suchten ihn auf.
Dass die Bombe entgegen allen Planungen der Amerikaner ausgerechnet auf das christliche Stadtviertel Urakami gefallen war, deutete er als nicht zufällig. Ihn bewegte die Tatsache, dass der Abwurf schließlich zum Ende des Krieges beitrug. Er rief die Überlebenden zum Einsatz für Frieden und Versöhnung auf.
Die Ausstellung mit 47 graphisch sehr schön gestalteten Bildtafeln, die auch die Geschichte des Christentums in Japan sowie eine Würdigung der schintoistischen und buddhistischen Spiritualität umfassen, wurde bereits beim Meeting für Völkerfreundschaft in Rimini sowie beim New York Encounter über 20.000 Besuchern gezeigt.
In Deutschland wird sie in Bruchsal (Januar – Februar 2023 in der Stadtkirche) danach Passau, Eichstätt und Würzburg gezeigt werden. Weitere Orte sind in Planung
Autor:Hubert Keßler aus Bruchsal |
Kommentare
Sie möchten kommentieren?
Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.