Schwimmtalent aus Bruchsal peilt die DM an
Laetitia Bouc arbeitet hart für ihren großen Traum
Bruchsal. Sie ist im Schwimmsport eines der größten Nachwuchstalente der Region, ist mehrfache Süddeutsche Meisterin und war auch schon bei den Deutschen Meisterschaften in der Top 5.
Die Rede ist von Laetitia Bouc aus Bruchsal. Die 16-Jährige besucht das Gymnasium St. Paulusheim und kommt aus einer echten „Schwimmerfamilie".
So erklärt sie sich auch ihre Leidenschaft für diesen Sport: „In der Familie von meinem Vater waren nahezu alle Schwimmer. Irgendwie hat mir das dann Spaß gemacht und ich bin in den Verein. Man rutscht da einfach rein und kommt eher weniger wieder raus, weil es zu deinem Leben wird“, sagt sie und fügt an: „Am Schwimmen liebe ich es so, dass man im Wasser einfach die Welt vergessen über alles nachdenken und die Gedanken dann auch sortieren kann.“
Angefangen hat sie schon 2007 beim Bruchsaler SV, schon ein Jahr später kam sie zur Schwimmgemeinschaft Region Karlsruhe (SGRK), da war sie gerade mal sechs Jahre alt. Heute trainiert sie hart und oft – genauer gesagt, acht Mal pro Woche. „Dabei schwimme ich achtmal rund zwei Stunden, das sind dann etwa 48 Kilometer, und mache zweimal vor dem Wassertraining noch 75 Minuten Krafttraining“, erzählt die Schülerin.
Dass das nicht immer einfach ist und im Hinblick auf die Schule auch oft ein organisatorisches Problem, ist klar. Aber die Boucs meistern das als Familie, alle helfen zusammen. „Meistens werde ich von meinen Eltern direkt von der Schule ins Training oder zweimal wöchentlich morgens direkt vom Frühtraining in die Schule gefahren. Ohne meine Eltern und auch ohne den Rest der Familie (Oma, Opa, Tante) wäre das gar nicht möglich“, so Laetitia.
Große Ziele, harter Alltag
Sich nach dem Training dann direkt nochmals hinzusetzen und zu lernen oder auch während der Fahrt sei sehr schwer, fügt sie an. Aber sie weiß ja, wofür sie den ganzen Stress auf sich nimmt, denn erste Erfolge hat Laetitia schon erzielt und ihre Ziele sind hoch gesteckt. „Ich denke, meine größten Erfolge bisher waren die Medaille, die ich beim Deutschen Mannschaftswettbewerb der Jugend mit meiner Mannschaft der A-Jugend (Jahrgang 2002) gewinnen konnte, aber auch die Medaillen bei den Süddeutschen Meisterschaften über 200m Schmetterling, vor allem die zwei Titel sind mir sehr wichtig und natürlich der vierte und fünfte Platz bei den Deutschen Meisterschaften über diese Strecke“, erklärt die 16-Jährige nicht ohne Stolz.
Und wer sich so mit Leib und Seele dem Leistungssport verschreibt, der hat natürlich auch große Ziele: Dieses Jahr möchte die Bruchsalerin bei den Deutschen Jahrgangsmeisterschaften eine Medaille gewinnen, langfristig wolle sie dann unbedingt bei den Deutschen Meisterschaften der offenen Klasse (Jahrgänge) im A-Finale schwimmen.
Das lässt sich natürlich nicht ohne Entbehrungen und nur mit viel Disziplin erreichen. Viel Zeit für andere Hobbys bleibt da natürlich nicht. „Aber ich treffe mich, wenn es zeitlich klappt, gerne mit meinen Freunden“, sagt der Teenager, der sich gerade auch aufs Abitur vorbereitet. Andere Sportarten betreibt Laetitia nicht mehr, sie konzentriert sich mittlerweile ganz aufs Schwimmen. Nur im Schulsport nicht, da ist derzeit Volleyball angesagt: „Ich spiele gerne Volleyball und möchte das demnächst im Hinblick auf das Abitur auch spielen – wenn es die Zeit hergibt.“
Auch in Sachen Ernährung muss man sich als Leistungssportler natürlich einschränken. Es sei schon wichtig, auf die Ernährung zu achten, meint Laetitia. Und sie schaue da schon drauf – „was natürlich nicht immer leicht ist“, schmunzelt die Schwimmerin, deren Lieblingsgericht Nudeln sind.
Nicht wünschen, arbeiten
„No risk, no fun“ (kein Risiko, kein Spaß) sei ihr Lebensmotto und auf den Sport bezogen findet sie den Spruch: „Don’t wish for it, work for it“ (Wünsch Dir nichts, erarbeite es Dir) ziemlich cool. Ein starkes Mädchen eben, mit großen Zielen und Träumen: „Vielleicht gehe nach der Schule ich mit einem Sportstipendium in die USA. Dort kann ich schwimmen und das Studium miteinander vereinen“, sagt sie, gibt aber auch zu, dass sie noch keinen richtigen Berufswunsch neben dem Schwimmen hat.
Da ist Laetitia dann eben doch ein ganz normaler Teenager. Ein Mädchen, das gerne Freunde trifft, einen Instagramm-Account hat und Deutschrap hört. Letzteres auch vor den Starts bei ihren Schwimmwettkämpfen, zu denen sie in ganz Deutschland antritt – und das unterscheidet Laetitia Bouc von den Anderen: Sie ist Leistungssportler, widmet ihr Leben ganz ihrer Leidenschaft, dem Schwimmsport, und hat noch große Ziele.
Autor:Heike Schwitalla aus Germersheim | |
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