Die besten Schreiner-Gesellenstücke sind in der Volksbank Bruchsal-Bretten zu sehen
„Holz erzählt eine Geschichte“
Bruchsal. Fünf Möbelstücke schmücken zur Zeit die Schalterhalle der Volksbank Bruchsal-Bretten-Filiale in der Bruchsaler Kaiserstraße. Es sind die Möbel, die von den besten Jungschreinern der Schreinerinnung Bruchsal im Rahmen ihrer Gesellenprüfung gefertigt wurden.
Diese Ausstellung sei eine Ehre für beide Seiten – „weil wir hier das Können zeigen dürfen“, so Innungsobermeister Thorsten Leicht und „weil wir die tollen Stücke hier haben“, so Volksbank-Filialleiter Ulrich Seider. Im jährlichen Wechsel mit der Sparkasse Kraichgau werden die Möbel in der Volksbank nicht nur gezeigt, sondern die drei besten Gesellen wurden vom Prokuristen Klaus Gehrmann mit einem Preisgeld ausgezeichnet, zwei weitere Jungschreiner erhielten Sonderpreise.
Das beste Prüfungsergebnis erzielte Lars Knopf aus St. Leon-Rot, der seine Ausbildung bei Michael Breuer in Kronau absolvierte und der ein Sideboard aus Eiche fertigte. Der 19-Jährige tritt in die beruflichen Fußstapfen seines Vaters und strebt die Meisterprüfung an. Doch zunächst wird er am Leistungswettbewerb der Schreinergesellen auf Kammerebene in Karlsruhe teilnehmen.
Den zweiten Platz erzielte Simon Bischoff aus Bad Schönborn, der mit einem Couchtisch aus Nussbaum, „wegen der schönen Maserung“, in die Prüfung ging. Der 24-Jährige hat sich während eines Kanadaaufenthaltes für den Schreinerberuf entschieden, sich in der Schreinerei Weiss in Kraichtal ausbilden lassen, möchte im Möbelbau bleiben und bevorzugt Massivholz.
Auf dem dritten Platz landete Moritz Bendl. Der 21-Jährige kommt aus Heilbronn und ist eigens für seine Schreinerlehre bei der Firma Wirth, Waghäusel, nach Bruchsal gezogen. Sein Vineboard besticht durch unterschiedliche Formen und Materialien, unter anderem hat er Holz eines alten Weinfassbodens verbaut. Weil ihn die „Umsetzung seines eigenen Gedankengutes in einem Werkstück fasziniert“ wird er das Studium zum Produktdesigner anhängen.
Sonderpreisträger Pierre Rolli ist 20 Jahre alt, kommt aus Stettfeld wurde in der Schreinerei Ganninger in Ubstadt ausgebildet. Für seinen Schreibtisch als Gesellenstück hat er sein Lieblingsholz Eiche verwendet. Überhaupt begeistert ihn Holz als Arbeitsmaterial, „weil es eine Geschichte erzählt, jedes Stück anders ist und man damit Wohnlichkeit schaffen kann“. Auch er möchte im Bereich Möbelschreinerei bleiben.
Weil sein Opa als Hobbybastler ihn beeindruckte, hat Sonderpreisträger Felix Koch aus Helmsheim sich für die Schreinerausbildung entschieden, die er in Bretten bei der Firma Wipf absolvierte. Dass er Bambus als Material nutzen wollte, stand für ihn schon früh fest. Der 24-Jährige hat sich dann für ein Sideboard entschieden. Er wird dem Schreinerhandwerk treu bleiben, „weil man dabei seine Kreativität ausleben kann“, und er denkt langfristig daran, sich selbständig zu machen.
Der Schreinerberuf sei einer der wenigen, bei dem auch in der Prüfung die freie Gestaltung gefragt sei, erklärte der Vorsitzende der Prüfungskommission Thomas Schühly. Das mache es zwar für die Prüfer schwieriger hinsichtlich der Vergleichbarkeit, aber das sei gut für den Beruf.
Autor:Petra Steinmann-Plücker aus Ubstadt-Weiher |
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