Aufbau der Erdöl-Bohranlage für „Steig 1“ bei Weingarten
Probebohrung zwischen Weingarten und Untergrombach startet am 27. Mai
Heidelberg/Weingarten/Untergrombach. Die Firma Rhein Petroleum kommt zügig und planmäßig mit den Arbeiten auf dem Bohrplatz in Weingarten voran. In den vergangenen Tagen und Wochen wurde der Platz im Gewann „Bronnloch“ für die Bohrung vorbereitet und eingerichtet: Unter anderem wurde das Standrohr gesetzt und die Fläche mit dichtem Gußasphalt nach Tankstellen-Standard versiegelt. In dieser Woche wird nun die rund 39 Meter hohe Bohranlage und die flankierende Technik angeliefert und aufgebaut.
Voraussichtlich am Montag, 27. Mai, soll dann planmäßig die Probebohrung unter dem Namen „Steig 1“ starten, die Aufschluss geben wird, ob sich in einer Tiefe von etwa 900 Metern förderungswürdige Mengen an Erdöl befinden.
Auf dem knapp ein Hektar großen Grundstück, das entspricht der Größe eines Fußballfelds, werden neben der Bohranlage einige Container für eine kleine Werkstatt, für ein Materiallager, für die Technik sowie für einen Aufenthaltsraum für die Arbeiter aufgebaut. Außerdem wird an der Kiesgrube ein Informationscontainer eingerichtet, in dem anhand von Schautafeln, Karten und Exponaten die Technik der Bohrung ebenso erklärt wird wie die Entstehung und die Verwendung von Erdöl.
Der Informationscontainer ist ab dem 27. Mai täglich von 8 bis 20 Uhr für die Öffentlichkeit zugänglich.
Ergebnisse im Juli
Maximal vier Wochen hat das Heidelberger Unternehmen für die Bohrung eingeplant, die als Bohrziel die Schichten im „unteren Tertiar“ in den so genannten Pechelbronner Schichten hat. Dieses Bohrziel wurde aufgrund moderner 3D-seismischer Messungen sowie einer umfangreichen Datenanalyse definiert. Das Erdölvorkommen, das Rhein Petroleum nun über die Probebohrung erschließen möchte, ist seit den 1950er Jahren bekannt und es befindet sich in unmittelbarer Nachbarschaft zum alten Erdölfeld „Weingarten“, aus dem bis in die 1960er Jahre Erdöl gefördert wurde.
Tag der offenen Tür für Anfang Juni geplant
Rund 150 Meter pro Tag wird sich die Bohrung in die Tiefe vorarbeiten. Das Bohrloch wird teleskopartig mit mehreren ineinander gelegten Rohren, die mit Zement abgedichtet werden, ausgebaut werden. Sobald das Bohrziel erreicht ist, werden Messungen in der Tiefe vorgenommen, anhand derer erkennbar ist, ob sich tatsächlich Erdöl in den porösen Sandsteinen befindet. Wenn „ja“ schließt sich eine kurze Probeförderung an, anhand derer die Ergiebigkeit des Ölvorkommens geprüft wird. Hierfür sind zwei Wochen vorgesehen. „Voraussichtlich Anfang Juli steht fest, ob es sich wieder lohnt, Erdöl in Weingarten zu fördern“, betont Dr. Carsten Reinhold, Geschäftsführer der Rhein Petroleum.
Um der interessierten Bevölkerung die Gelegenheit zu geben, sich die Anlage auch vor Ort anzuschauen, wird Rhein Petroleum Anfang Juni einen Nachmittag lang Führungen über das Gelände anbieten.
Autor:Heike Schwitalla aus Germersheim | |
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