E-Polizei-Autos
Polizisten werden vom Arbeiten abgehalten

- Ein neues Elektro-Auto der baden-württembergischen Polizei vor dem Landtag in Stuttgart, 2025.
- Foto: Büro Christian Jung
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Laden von Elektro-Polizei-Autos:
Polizisten und Polizeischüler werden vom Arbeiten abgehalten
Bruchsal/Karlsruhe. Werden viele Polizisten und auch Polizeischüler durch die neuen Elektro-Polizei-Autos in Baden-Württemberg - wegen des Ladens der Fahrzeuge - vom Arbeiten abgehalten? Diesen Eindruck hat der verkehrspolitische Sprecher der FDP-Landtagsfraktion Dr. Christian Jung MdL (Landkreis Karlsruhe) nach jeweils einer parlamentarischen Anfrage und einem Antrag - und den Antworten von Innenminister Thomas Strobl (CDU).
E-Autos ohne Ladestationen
So kam für die Region Karlsruhe heraus (Landtags-Anfrage Drucksache 17/8263), dass zum Beispiel in den Polizeirevieren Bruchsal und Karlsruhe-Marktplatz zwar Elektroautos eingesetzt werden, es aber vor Ort auf dem Revierhof gar keine eigenen Ladestationen gibt - und Steckdosen aus Brandschutz-Gründen nicht benutzt werden dürfen. „In Bruchsal und Karlsruhe irren die Polizisten dann während ihrer Arbeitszeit mit den Elektrofahrzeugen wie dem Q4 e-tron 45 Quattro von Audi zu öffentlichen Ladestationen (mit einer Leistung von mindestens 100 Kilowatt kW) im Radius von fünf Kilometern rund um das Revier herum. Dadurch wird wertvolle Arbeitszeit vergeudet. Nach Gesprächen in meiner Bürgersprechstunde bin ich mir sicher, dass hierfür auch Polizeischüler eingesetzt wurden, auch wenn Innenminister Thomas Strobl dazu keine Auskunft geben wolle“, sagte Christian Jung.
FDP-Landtagsabgeordneter Christian Jung bei TikTok:
„Keine Verbrecherjagd, dafür Fahrt zur Ladesäule!“
Landesweite Probleme mit den E-Polizei-Autos bei Polizeieinsätzen hatte auch der Landesvorsitzende der Deutschen Polizeigewerkschaft, Ralf Kusterer, am 20. März 2025 in der Bild-Zeitung geäußert. Zu oft seien die Batterien der Fahrzeuge leer, so dass sogar Einsätze nach dem Motto „Keine Verbrecherjagd, dafür Fahrt zur Ladesäule!“ abgebrochen werden mussten. Besonderes Stirnrunzeln hat bei der FDP und MdL Christian Jung zudem die schriftliche Äußerung von Innenminister Strobl hervorgerufen (Landtags-Antrag Drucksache 17/8263), der zugegeben hatte: „In den Fällen, in denen Tankvorgänge bei öffentlichen Ladesäulen anfallen, können Polizeibeamte beispielsweise durch die Nutzung von zur Verfügung gestellten persönlichen Mobilfunktelefonen Recherchen durchführen oder eine teilweise Vorgangsnachbearbeitung vornehmen.“ Diese Stellungnahme hatte ebenso bei der Deutschen Polizeigewerkschaft für Unverständnis gesorgt. Elektro-Autos der Polizei dürften beim Ladevorgang nicht zum „Car Office“ mutieren, zumal die Polizisten technisch dafür nicht ausgerüstet seien.
Jung: Klima-Diesel HVO 100 wäre Alternative
„Es wäre deshalb viel Sinnvoller, wenn die Polizei in Baden-Württemberg und besonders in der Region Karlsruhe für die Diesel-Fahrzeuge den Klima-Diesel HVO 100 tanken dürfte und E-Polizei-Autos nur dort eingesetzt werden, wo es eigene Ladesäulen gibt. HVO 100 ist zum Beispiel in Bruchsal mittlerweile an drei Tankstellen erhältlich, zwei davon befinden sich in der Nähe des Polizeireviers. Im Gegensatz zu den Ausführungen von Innenminister Strobl ist HVO 100 in Bruchsal auch für Großabnehmer in größeren Mengen lieferbar. Man kann dies ebenso beimischen und reduziert mit dem Klima-Diesel HVO 100 CO2-Neuemissionen um bis zu 90 Prozent. Bei einer Regierungsbeteiligung im Südwesten ab dem Frühjahr 2026 will die FDP durchsetzen, dass alle Diesel-Dienstfahrzeuge des Landes insbesondere bei der Polizei mit HVO 100 betankt werden“, sagte Christian Jung.
Autor:FDP-Kreisverband Karlsruhe-Land aus Weingarten/Baden |
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